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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 27<br />

Kapitel II<br />

ausgelöst würde (möglicherweise sogar allein durch die Tatsache, dass jemand<br />

<strong>von</strong> außen komme und Fragen stelle).<br />

• Der Arbeitsaufwand sei zu hoch; es fehle an Personal, um die Unterstützung zu<br />

leisten.<br />

Einzelne Einrichtungen verschlossen sich gänzlich einem Außenkontakt, indem sich die<br />

Leitungen über Monate hinweg trotz zahlreich wie<strong>der</strong>holter telefonischer und schriftlicher<br />

Anfragen verleugnen ließen. Nur wenige Einrichtungen wollten ihre Unterstützung da<strong>von</strong><br />

abhängig machen, dass sie vorab den Fragebogen erhielten. Das wurde jeweils <strong>mit</strong> Hinweis<br />

darauf, dass das Interview und seine Inhalte vertraulich sind, abgelehnt. Allenfalls wurde ein<br />

stark verallgemeinerter Überblick über die Themen <strong>der</strong> Befragung in wenigen Einzelfällen<br />

weitergegeben. Eine Nachbereitung des Interviews <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Einrichtung, die <strong>von</strong> wenigen<br />

gefor<strong>der</strong>t wurde, wurde strikt abgelehnt, ebenfalls <strong>mit</strong> dem Hinweis auf den Datenschutz und<br />

die den Interviewpartnerinnen zugesicherte Verschwiegenheit. Fast alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter bzw. Trägervertretungen konnten schließlich überzeugt werden, die <strong>Studie</strong> zu<br />

unterstützen, einige <strong>mit</strong> Unterstützung ihrer Vorstände o<strong>der</strong> Bundesverbände.<br />

Durchführung <strong>der</strong> Interviews<br />

Nachdem die Leitungen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>der</strong> Einrichtungen die<br />

Kontaktdaten <strong>der</strong> Interviewpartnerinnen und Betreuungspersonen <strong>zur</strong> Kontaktaufnahme<br />

gemeldet hatten, wurden diese dokumentiert und an die Interviewerinnen an den Standorten<br />

weiterver<strong>mit</strong>telt. Insgesamt wurden so 420 Einrichtungsinterviews durchgeführt, exklusive<br />

<strong>der</strong> wenigen Interviews, die aufgrund <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> den Interviewten o<strong>der</strong> <strong>von</strong> den<br />

Interviewerinnen abgebrochen bzw. beendet werden mussten. Die Interviews fanden in den<br />

Wohneinrichtungen und in Werkstätten für behin<strong>der</strong>te Menschen statt.<br />

Die Rückmeldungen <strong>der</strong> Interviewerinnen waren sehr positiv. In den meisten Interviews<br />

konnte ein guter Kontakt hergestellt werden, <strong>der</strong> sowohl <strong>von</strong> <strong>der</strong> Interviewerin als auch <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Befragten als bereichernd erlebt wurde. Die Mehrheit <strong>der</strong> Interviewerinnen berichtete,<br />

dass die Befragten hoch motiviert waren und gerne antworteten. In manchen Fällen musste<br />

das Interview <strong>mit</strong> Pausen o<strong>der</strong> an zwei Terminen durchgeführt werden, weil sich die Befragte<br />

nicht so lange konzentrieren konnte. In wenigen Fällen wurde das Interview abgebrochen,<br />

weil sich herausstellte, dass aufgrund <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung eine Kommunikation<br />

nicht möglich war bzw. die Frau nicht auf die Fragen reagieren konnte o<strong>der</strong> die Fragen nicht<br />

verstand. Die Interviewerin versuchte in diesen Fällen, einen sensiblen Abschluss und<br />

langsamen Ausklang des Interviewgesprächs zu erreichen, ohne den <strong>Frauen</strong> das Gefühl zu<br />

geben, versagt zu haben. Die Anfor<strong>der</strong>ung, das Interview allein und ungestört und in<br />

Abwesenheit Dritter durchzuführen, konnte fast durchgängig erfüllt werden.<br />

2.3 Methodik <strong>der</strong> Zusatzbefragung<br />

Da blinde, gehörlose und schwerstkörper-/mehrfachbehin<strong>der</strong>te <strong>Frauen</strong> auch aufgrund ihres<br />

geringeren Anteils innerhalb <strong>der</strong> Gruppen <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen, über die<br />

repräsentativen Zugänge <strong>der</strong> Haushalts- und Einrichtungsbefragung nicht in ausreichend<br />

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