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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 21<br />

Kapitel II<br />

dennoch als hoch bezeichnet werden und ist dem großen Einsatz <strong>der</strong> Interviewerinnen und<br />

des sie begleitenden Teams zuzuschreiben. Dies ist vor allem deshalb positiv<br />

hervorzuheben, weil ein Teil <strong>der</strong> Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen und chronischen<br />

Erkrankungen weitaus größere Probleme und Hemmungen als an<strong>der</strong>e da<strong>mit</strong> hat, fremden<br />

Menschen Zugang zu ihrer Wohnung zu gewähren.<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Repräsentativität<br />

Die nachträglich erfassten Aussagen <strong>der</strong> Interviewerinnen <strong>zur</strong> Frage, welche Haushalte o<strong>der</strong><br />

welche <strong>von</strong> Behin<strong>der</strong>ung betroffenen <strong>Frauen</strong> sich nicht an <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> beteiligt haben,<br />

divergieren. Teilweise konnten keine spezifischen Merkmale festgestellt, teilweise aber eine<br />

Tendenz beobachtet werden, dass ältere Menschen, Menschen in sehr gehobenen und/o<strong>der</strong><br />

Menschen in schwierigen Wohnverhältnissen und prekären sozialen Lagen sowie vereinzelt<br />

auch Menschen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund häufiger abgelehnt hätten. Dies entspricht auch<br />

den generellen Erfahrungen <strong>der</strong> empirischen Sozialforschung im Rahmen repräsentativer<br />

Bevölkerungsumfragen.<br />

Die geringe Erreichbarkeit <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergrund ist zudem auch auf die nur<br />

eingeschränkte Möglichkeit fremdsprachiger Interviews und möglicherweise auch auf<br />

aufenthaltsrechtliche Schwierigkeiten <strong>zur</strong>ückzuführen. Einige <strong>der</strong> Interviewerinnen hatten<br />

selbst einen Migrationshintergrund und konnten dadurch bei den Screeninginterviews einen<br />

Teil <strong>der</strong> Menschen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund muttersprachlich erreichen. Außerdem bestand<br />

die Möglichkeit <strong>der</strong> Durchführung türkischer, englischer und russischer telefonischer<br />

Screeninginterviews durch das SOKO-Institut. Von dieser Möglichkeit wurde aber nur sehr<br />

selten Gebrauch gemacht, sodass Migrantinnen insgesamt, vor allem aber, wenn sie nicht<br />

o<strong>der</strong> nicht ausreichend Deutsch sprachen, in <strong>der</strong> Stichprobe unterrepräsentiert sein dürften.<br />

Ansonsten ist ein leichter Mittelschichtsbias, wie in fast allen bundesweiten und auf <strong>der</strong> Basis<br />

repräsentativer Stichproben durchgeführten Bevölkerungsbefragungen, zu vermuten.<br />

Es gab zudem vereinzelt Hinweise darauf, dass <strong>Frauen</strong>, die durch Berufstätigkeit und/o<strong>der</strong><br />

Mutterschaft sehr stark zeitlich eingebunden sind, sich eher nicht an <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> beteiligten<br />

und explizit Zeit- und Belastungsgründe für ihre Ablehnung, an <strong>der</strong> Befragung teilzunehmen,<br />

nannten.<br />

Abgesehen da<strong>von</strong>, dass ein geringer Teil <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>, die so starke Kommunikations- o<strong>der</strong><br />

geistige Beeinträchtigungen haben, dass sie auch in Gebärdensprache o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> einem<br />

vereinfachten Fragebogen nicht befragt werden konnten, ausfielen, konnten aber <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong><br />

unterschiedlichen Behin<strong>der</strong>ungen aufgrund <strong>der</strong> gewählten Methoden und Zugänge (s.a. Kap.<br />

2.3) sehr gut und breit erreicht werden.<br />

Darüber hinaus gibt es keine Hinweise darauf, dass sich die Gruppe <strong>der</strong> teilnehmenden<br />

Haushalte und Zielpersonen hinsichtlich <strong>der</strong> Häufigkeit des Merkmals „Weibliches<br />

Haushalts<strong>mit</strong>glied im Alter <strong>von</strong> 16 bis 65 Jahren <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> chronischer<br />

Erkrankung“ systematisch <strong>von</strong> <strong>der</strong> Nichtteilnehmerinnengruppe unterscheidet, sodass die in<br />

<strong>der</strong> Stichprobe gewonnenen Erkenntnisse <strong>mit</strong> <strong>der</strong> genannten Einschränkung grundsätzlich<br />

auf die Grundgesamtheit verallgemeinert werden können. Die Repräsentativität <strong>der</strong><br />

Befragung stützt sich zudem auf die ordnungsgemäß durchgeführte Methode <strong>der</strong><br />

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