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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 150<br />

Kapitel III<br />

zwischen den Eltern wurden <strong>von</strong> 20–26% <strong>der</strong> Befragten <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> berichtet,<br />

am häufigsten <strong>von</strong> den in allgemeiner Sprache in Einrichtungen befragten <strong>Frauen</strong>. 105 Es<br />

handelt sich um etwas höhere Werte als bei den <strong>Frauen</strong> im Bevölkerungsdurchschnitt (18%),<br />

die aber keine signifikanten Unterschiede anzeigen. 106 Die hohen Anteile, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

in Einrichtungen in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong>, die hier keine Angaben gemacht<br />

haben (14–15%), könnten zum einen auf Dunkelfel<strong>der</strong> verweisen, die eventuell noch höhere<br />

Betroffenheiten nahelegen. Zum an<strong>der</strong>en sind sie darauf <strong>zur</strong>ückzuführen, dass viele <strong>der</strong> in<br />

vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> nur bei einem leiblichen Elternteil aufgewachsen<br />

und teilweise auch in Einrichtungen untergebracht waren (s.o.) und dadurch seltener<br />

gewaltsame Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen den Eltern <strong>mit</strong>erleben konnten. Darüber<br />

hinaus war bei einem Teil dieser <strong>Frauen</strong> das Erinnerungsvermögen eingeschränkt.<br />

Tabelle 53: Körperliche Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen den Eltern<br />

Basis: Alle Befragten, die bei einem o<strong>der</strong> beiden Elternteilen aufgewachsen waren<br />

(Angaben in Klammern: nur Befragte, die Behin<strong>der</strong>ung bereits in Kindheit und Jugend hatten).<br />

<strong>Frauen</strong>studie Haushalte<br />

2004<br />

N=7.472 1) N=766<br />

(N=267)<br />

(%)<br />

(%)<br />

ja<br />

18 20<br />

(24)<br />

nein<br />

79<br />

(79)<br />

(74)<br />

1) 5% keine Angabe.<br />

2) 14%–18% keine Angabe.<br />

Einrichtungen/<br />

allgemeine<br />

Sprache<br />

N=87<br />

(N=39)<br />

(%)<br />

Einrichtungen/<br />

vereinfachte<br />

Sprache<br />

N=269<br />

(N=250)<br />

(%)<br />

Signifikanz<br />

26<br />

23 2)<br />

n.s.<br />

(28) 1) (22) 2)<br />

71<br />

63 2)<br />

(68) 1) (60) 2)<br />

b) Körperliche und psychische Gewalt durch Eltern<br />

Von stärker gewaltbelasteten Elternhäusern bei <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen und<br />

Beeinträchtigungen ist vor allem im Hinblick auf psychische Gewalt durch Eltern und an<strong>der</strong>e<br />

Erziehungspersonen auszugehen. Sowohl <strong>Frauen</strong> in Haushalten als auch jene, die in<br />

Einrichtungen in allgemeiner Sprache befragt wurden, haben häufiger elterliche körperliche<br />

und/o<strong>der</strong> psychische Gewalt angegeben als <strong>Frauen</strong> im Bevölkerungsdurchschnitt <strong>der</strong><br />

<strong>Frauen</strong>studie 2004. Während die Unterschiede in <strong>der</strong> Gesamtbetroffenheit durch mindestens<br />

eine Form <strong>von</strong> elterlichen körperlichen Übergriffen nicht sehr ausgeprägt sind, zeigt sich vor<br />

allem in Bezug auf elterliche psychische Gewalt eine deutlich stärkere Betroffenheit <strong>der</strong><br />

beiden in allgemeiner Sprache befragten Gruppen <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong>. So gaben etwa<br />

105 Die Frage wurde nur Befragten gestellt, die bei Eltern/Stiefeltern aufgewachsen waren. Entsprechend<br />

beziehen sich die Prozentangaben auf diesen Personenkreis.<br />

106 In Fällen häuslicher Gewalt zwischen den Eltern ging diese <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> nach zu 60–72%<br />

ausschließlich vom Vater aus und zu 7–13% ausschließlich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mutter; in 12–21% <strong>der</strong> Fälle war das<br />

unterschiedlich o<strong>der</strong> beide Elternteile übten Gewalt gegeneinan<strong>der</strong> aus. Der Anteil einseitiger Gewalt durch<br />

den Vater ist im Rahmen dieser <strong>Studie</strong> deutlich höher als in <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004 (60–72% vs. 49%).<br />

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