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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 133<br />

Kapitel III<br />

Ungedeckter Unterstützungsbedarf<br />

Die Frage, ob sie mehr o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Unterstützungskräfte benötigen würden, beantworteten<br />

15% aller <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Haushaltsbefragung (N=123) <strong>mit</strong> Ja. Von den <strong>Frauen</strong>, die keine<br />

Unterstützung angegeben haben, traf dies auf 14% (N=88) zu, <strong>von</strong> jenen, die Unterstützung<br />

erhalten, auf 24% (N=30).<br />

Die offen formulierte Frage, warum sie die benötigte Unterstützung nicht erhalten,<br />

beantworteten insgesamt 202 <strong>Frauen</strong>. 39 <strong>Frauen</strong> nannten den Kostenfaktor: Unterstützung<br />

sei für sie zu teuer. 33 Befragte wussten nicht, wo, bei wem und wie man Hilfe beantragen<br />

kann, o<strong>der</strong> sie hatten sich noch nicht um die Anträge gekümmert (hochschwellige<br />

Zugangsbarriere). 29 <strong>Frauen</strong> beklagten, dass Ämter, Behörden und Ärztinnen und Ärzte eine<br />

Unterstützung nicht beför<strong>der</strong>n. 23 nannten als Grund aber auch ihr Schamgefühl o<strong>der</strong> ihren<br />

Wunsch, alles selbst zu bewältigen. 50 Befragte haben darüber hinaus angegeben, welche<br />

Art <strong>von</strong> Unterstützung sie benötigen. Am häufigsten genannt wurden hier Haushalts- bzw.<br />

Einkaufshilfen. In Einzelfällen wurden personelle Unterstützung o<strong>der</strong> Angebote genannt, z.B.<br />

persönliche Assistenz o<strong>der</strong> Arbeitsassistenz, Musiktherapie, Diätassistenz, Dolmetscherinnen<br />

bzw. Dolmetscher.<br />

Die Frage, ob sie (mehr o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e) Unterstützungskräfte benötigen würden, beantworteten<br />

in <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung in allgemeiner Sprache 17% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> (N=17) <strong>mit</strong> Ja. Von<br />

den 25 <strong>Frauen</strong>, die keine Unterstützung erhalten, sagten fünf <strong>Frauen</strong>, dass sie eine solche<br />

jedoch benötigten. Von den 77 <strong>Frauen</strong>, die eine Unterstützung erhalten, äußerten 12 <strong>Frauen</strong>,<br />

dass sie mehr o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e persönliche Unterstützung benötigen würden. Von den insgesamt<br />

16 <strong>Frauen</strong>, die hierzu in den offenen Nennungen weitere Erläuterungen gaben, warum sie<br />

die Unterstützung nicht erhielten, nannten 11 <strong>Frauen</strong> Probleme <strong>mit</strong> Ämtern und<br />

Einrichtungen, 3 <strong>Frauen</strong> den Kostenfaktor und weitere 3 <strong>Frauen</strong> Scham o<strong>der</strong> das Bedürfnis,<br />

alles selbst zu bewältigen.<br />

Einen nicht gedeckten Unterstützungsbedarf nannten in <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung in<br />

vereinfachter Sprache 17% aller <strong>Frauen</strong> 91 ; am häufigsten gaben dies <strong>mit</strong> 24% <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Gruppe 3 an, die in hohem Maße <strong>von</strong> Unterstützung abhängig sind. In den offenen Fragen,<br />

welche Hilfe sie benötigen würden und warum sie diese nicht erhalten, benannten die<br />

<strong>Frauen</strong> zum einen, dass mehr (weibliche) Hilfe notwendig sei, z.B. beim Duschen und<br />

Baden, beim An- und Ausziehen sowie bei Haushaltstätigkeiten (z.B. Wäschewaschen,<br />

Kochen, Putzen etc.). Zum an<strong>der</strong>en for<strong>der</strong>ten einige <strong>Frauen</strong> mehr Unterstützung bei<br />

schulischen Angelegenheiten (beim Lernen, Schreiben und Lesen), bei finanziellen Aspekten<br />

(z.B. Rechnungen bezahlen) o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Begleitung <strong>zur</strong> Ärztin bzw. zum Arzt. Darüber<br />

hinaus wünschten sich einige <strong>Frauen</strong> mehr psychosoziale Unterstützung (z.B.<br />

Psychotherapie, Beratung bei Beziehungsproblemen, Hilfe bei Konflikten <strong>mit</strong> Mitbewohnerinnen<br />

und Mitbewohnern), aber auch mehr Unternehmungen und Unterhaltung sowie mehr<br />

persönliche Unterstützung (z.B. eine Begleitung beim Einkaufen). Angesprochen wurde auch<br />

<strong>der</strong> Wunsch nach einem Blindenhund (in <strong>der</strong> Einrichtung nicht erlaubt) o<strong>der</strong> nach einem<br />

Einzelzimmer sowie das Problem, dass in <strong>der</strong> Einrichtung Hilfe teilweise nur zu bestimmten<br />

91<br />

10% aller <strong>Frauen</strong> haben hier keine Angabe gemacht.<br />

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