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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 403<br />

Kapitel IV<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Beschäftigungssituation <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung könnte vermutet<br />

werden, dass <strong>der</strong>en Einkommenssituation teilweise prekär und häufiger durch sehr geringe<br />

Einkommen geprägt ist. Weil aber bis zu 45% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung ihr<br />

Einkommen nicht angegeben haben, kann eine mögliche wirtschaftliche Diskriminierung<br />

aufgrund eines Vergleichs <strong>der</strong> Daten z.B. <strong>mit</strong> den Ergebnissen des Mikrozensus 2005 o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004 nicht geprüft werden. Nach <strong>der</strong> subjektiven Einschätzung <strong>von</strong> 60%<br />

<strong>der</strong> gehörlosen, 25% <strong>der</strong> blinden und 37% <strong>der</strong> schwerstkörper-/mehrfachbehin<strong>der</strong>ten<br />

Befragten reicht das persönliche Einkommen nicht aus für den Lebensunterhalt (siehe auch<br />

Kapitel 4.1.5). Zwei Drittel <strong>der</strong> schwerstkörper-/mehrfachbehin<strong>der</strong>ten, fast die Hälfte <strong>der</strong><br />

schwer sehbehin<strong>der</strong>ten/blinden (49%) und <strong>der</strong> gehörlosen <strong>Frauen</strong> (46%) bestätigen<br />

außerdem, dass sie <strong>mit</strong> ihrem Einkommen die zusätzlichen Ausgaben, die sie aufgrund ihrer<br />

Behin<strong>der</strong>ung haben, nicht decken können. Darüber hinaus hatten 60% <strong>der</strong> schwer<br />

sehbehin<strong>der</strong>ten/blinden und 67% <strong>der</strong> schwerstkörper-/mehrfachbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> Angst<br />

vor finanzieller Not und Existenzverlust. Vor allem diese subjektiven Einschätzungen <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen Lebensgrundlagen <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung können als<br />

Hinweise auf eine gesellschaftliche Diskriminierung und einen Verstoß gegen die in <strong>der</strong> UN-<br />

Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention festgeschriebenen Rechte auf ausreichende finanzielle<br />

Sicherung gewertet werden.<br />

Die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung hatten außerdem deutlich häufiger Angst vor zunehmen<strong>der</strong><br />

Abhängigkeit als die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Haushaltsbefragung. Das traf auch auf ihre Angst vor einer<br />

Verschlechterung <strong>der</strong> Gesundheit zu. 184<br />

Diagramm 62: Existenzängste<br />

wegen….<br />

Basis: Alle befragten <strong>Frauen</strong>. Mehrfachnennungen.<br />

90<br />

80<br />

78<br />

79<br />

70<br />

67<br />

67<br />

71<br />

60<br />

55<br />

60<br />

57<br />

(%) Prozent<br />

50<br />

40<br />

36<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

zunehmen<strong>der</strong> Abhängigkeit finanzieller Not/Existenzverlust Verschlechterung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

Haushalte, N=800 Zusatz-blinde <strong>Frauen</strong>, N=128 Zusatz-körperb. <strong>Frauen</strong>, N=130<br />

184 Gehörlose <strong>Frauen</strong> bekamen diese Frage aufgrund eines Filterfehlers nicht gestellt, sodass für diese hierzu<br />

keine vergleichbaren Daten vorliegen.<br />

403

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