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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 397<br />

Kapitel IV<br />

Unterstützungsbedarf genannt wurden. Hierzu zählen auch ihre Wünsche nach<br />

Freizeitangeboten, die sie gerne aufsuchen würden, wenn es dort Dolmetscherinnen bzw.<br />

Dolmetscher gäbe.<br />

Die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung haben die Fragen nach ihren subjektiven Erfahrungen <strong>von</strong><br />

Diskriminierung insgesamt ausführlicher und differenzierter beantwortet als die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Haushaltsbefragung. Die Frage, inwieweit das auch ihrer häufigeren Zugehörigkeit z.B. zu<br />

Lobbygruppen geschuldet ist, sie also insgesamt stärker in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenpolitik engagiert<br />

sind und daher eine deutlichere und sensiblere Wahrnehmung <strong>von</strong> Diskriminierung haben,<br />

kann hier nicht beantwortet werden. Auch wenn dies ein möglicher Hintergrund für die<br />

vielfältigere Wahrnehmung und Beschreibung <strong>von</strong> Diskriminierung in <strong>der</strong> Zusatzbefragung<br />

sein kann, so spiegeln die Aussagen <strong>der</strong> Befragten zu diesem Thema zugleich auch einen<br />

realen Ausschnitt alltäglicher Erfahrungen <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen und ihre subjektive<br />

Bewertung und Deutung <strong>von</strong> Diskriminierung wi<strong>der</strong>, <strong>von</strong> <strong>der</strong> die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung<br />

in deutlich erhöhtem Maße betroffen und belastet sind.<br />

4.5.2 Hinweise auf Formen <strong>von</strong> Benachteiligung und Diskriminierung aus <strong>der</strong><br />

Analyse soziostruktureller Unterschiede<br />

Im Folgenden werden, wie auch bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> repräsentativen Haushalts- und<br />

Einrichtungsbefragung, einige zentrale soziostrukturelle Aspekte herausgegriffen, die<br />

Hinweise auf strukturelle Diskriminierungen enthalten. Allerdings muss vorab betont werden,<br />

dass die Gewinnung <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung aus verschiedenen Gründen nicht den<br />

Bedingungen einer repräsentativen Zufallsauswahl <strong>von</strong> Befragten folgen konnte und dadurch<br />

die Sozialstruktur <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung nicht verallgemeinert werden kann für die<br />

in Deutschland lebenden <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> entsprechenden Behin<strong>der</strong>ungen. Vielmehr hat sich<br />

bereits im Kapitel <strong>zur</strong> Sozialstruktur (4.1) gezeigt, dass da<strong>von</strong> auszugehen ist, dass <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

vorliegenden Zusatzbefragung in <strong>der</strong> Tendenz eher die höher gebildeten und auch stärker<br />

verbandlich organisierten <strong>Frauen</strong>, die in höherem Maße gesellschaftlich integriert sind,<br />

erreicht werden konnten.<br />

Partner- und Familienbeziehungen<br />

Schwer sehbehin<strong>der</strong>te und blinde sowie schwerstkörper-/mehrfachbehin<strong>der</strong>te <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Zusatzbefragung sind, wie das folgende Diagramm aufzeigt, aktuell weniger häufig<br />

verheiratet (38% vs. 37%) als gehörlose <strong>Frauen</strong> (46%; repräsentative Haushaltsbefragung:<br />

55%). In <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> waren allerdings <strong>Frauen</strong>, die in Einrichtungen befragt<br />

wurden, deutlich am seltensten aktuell verheiratet (4% <strong>der</strong> in allgemeiner Sprache und 5%<br />

<strong>der</strong> in vereinfachter Sprache Befragten <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung).<br />

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