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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 262<br />

Kapitel III<br />

entscheidend die Lebenswege im Hinblick auf Aufwachsen, Bildung und Ausbildung,<br />

Familiengründung und berufliche Einbindung.<br />

5. In Bezug auf soziostrukturelle Merkmale wie Bildung, Berufs-/Erwerbstätigkeit und<br />

Familie/Partnerschaftsstatus unterschieden sich die in Haushalten lebenden<br />

<strong>Frauen</strong> weniger stark <strong>von</strong> <strong>der</strong> weiblichen Durchschnittsbevölkerung als die in<br />

Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong>. Letztere verfügten seltener über qualifizierte<br />

Schul- und Berufsausbildungen, arbeiteten überwiegend in Werkstätten für<br />

Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen, waren häufig nicht verheiratet und kin<strong>der</strong>los.<br />

Abgesehen da<strong>von</strong>, dass die <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen und Beeinträchtigungen, die im<br />

Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> in Haushalten befragt wurden, älter waren als <strong>Frauen</strong> im<br />

Bevölkerungsdurchschnitt (76% älter als 40 Jahre), unterschieden sie sich im Hinblick auf<br />

Bildung, Ausbildung, Partnerschaften und Familiengründung nicht wesentlich <strong>von</strong> den<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004 (Schröttle/Müller 2004), die hier wegen <strong>der</strong> identischen<br />

Fragebogenformulierungen als Vergleichsgruppe herangezogen wurde. Sie hatten in etwa<br />

gleiche Verteilungen bei <strong>der</strong> Schulbildung und bei qualifizierten Berufsabschlüssen, waren in<br />

etwa gleich häufig verheiratet bzw. in festen Partnerschaften lebend und <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Mütter unter den <strong>Frauen</strong> war in etwa gleich hoch. Auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> erwerbstätigen <strong>Frauen</strong><br />

unterschied sich nicht wesentlich <strong>von</strong> dem <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> im Bevölkerungsdurchschnitt,<br />

allerdings waren sie seltener in Vollzeit erwerbstätig, was auch auf berufliche<br />

Einschränkungen durch die Behin<strong>der</strong>ung/Erkrankung <strong>zur</strong>ückzuführen sein kann.<br />

Demgegenüber hatten die in Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong> deutlich häufiger keine<br />

qualifizierte Schul- und/o<strong>der</strong> Berufsausbildung: 23% <strong>der</strong> in allgemeiner Sprache befragten<br />

<strong>Frauen</strong> in Einrichtungen und 75% <strong>der</strong> in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> verfügten<br />

über keine (anerkannten) o<strong>der</strong> nur Son<strong>der</strong>schulabschlüsse, was nur auf 3–7% <strong>der</strong> in<br />

Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong> dieser und <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004 zutraf. Auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

<strong>Frauen</strong> in Einrichtungen ohne qualifizierte Berufsausbildungen war <strong>mit</strong> 49% bei den in<br />

allgemeiner und 79% bei den in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> hoch im Vergleich<br />

zu 17–19% <strong>der</strong> in Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong> dieser und <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004.<br />

Die in Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong> hatten zudem deutlich seltener als die in Haushalten<br />

lebenden <strong>Frauen</strong> Kin<strong>der</strong> und/o<strong>der</strong> eine aktuelle Partnerschaft: Eine aktuelle Partnerin bzw.<br />

einen aktuellen Partner gaben nur 34–42% <strong>der</strong> in Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong> an (vs.<br />

72–75% <strong>der</strong> in Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong>); aktuell verheiratet waren nur 4–5% <strong>der</strong> in<br />

Einrichtungen lebenden (vs. 55–57% <strong>der</strong> in Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong>). Der Anteil <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Kin<strong>der</strong>n war <strong>mit</strong> 6% bei den in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> extrem<br />

niedrig. Bei den in allgemeiner Sprache befragten <strong>Frauen</strong> in Einrichtungen lag dieser Anteil<br />

<strong>mit</strong> 39% wesentlich höher, allerdings noch immer deutlich unter den Werten <strong>der</strong> in<br />

Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong> dieser und <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004 (71–73%). Die<br />

Einkommensstruktur <strong>der</strong> in Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen (inkl.<br />

Sozialleistungen) unterschied sich nicht wesentlich <strong>von</strong> jener <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> im<br />

Bevölkerungsdurchschnitt. Den in Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong> standen überwiegend sehr<br />

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