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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 47<br />

Kapitel II<br />

Beispiel führt die starke Bildhaftigkeit (Ikonizität) <strong>von</strong> Gebärdensprachen dazu, dass<br />

bestimmte Fragen, vor allem solche zu erlebten Gewaltsituationen, beson<strong>der</strong>s eindringlich<br />

wirken. An<strong>der</strong>s als in lautsprachlichen Zusammenhängen, wo die ruhige gleichmäßige<br />

Stimme <strong>der</strong> Interviewerin geschult wird, um eine neutrale Darstellung zu ermöglichen, hat<br />

man in gebärdensprachlichen Zusammenhängen sofort die Gewaltsituation, die erlebten<br />

Verletzungen vor Augen. Um diesen Fragen die Schärfe und Un<strong>mit</strong>telbarkeit ein wenig zu<br />

nehmen, wurde bei <strong>der</strong> Übersetzung darauf geachtet, die mimische Ausdrucksweise des<br />

Gesichtes auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Die Darstellung <strong>der</strong> entwickelten und realisierten Methodik <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> in den<br />

einzelnen Teilbereichen zeigt auf, dass <strong>zur</strong> Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen <strong>von</strong><br />

Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen spezifische Zugänge und Erhebungsmethoden erarbeitet<br />

werden müssen, die erst eine breite Erfassung und adäquate Befragung ermöglichen.<br />

Gerade für die vergleichende Befragung <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen in stationären<br />

Wohneinrichtungen, <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> sogenannten geistigen Behin<strong>der</strong>ungen und für die<br />

Befragung gehörloser <strong>Frauen</strong> konnten im Rahmen dieser <strong>Studie</strong> innovative Zugänge und<br />

Methoden eingesetzt werden, die in vieler Hinsicht die Grenzen bisheriger <strong>Studie</strong>n erweitern.<br />

Darüber hinaus wurden anhand <strong>der</strong> gewählten Methodik auch die generellen Möglichkeiten,<br />

Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen <strong>mit</strong> und ohne Behin<strong>der</strong>tenausweis in Haushalten repräsentativ<br />

zu erreichen, erfolgreich ausgebaut. Insofern könnte die vorliegende <strong>Studie</strong> <strong>mit</strong> dazu<br />

beitragen, neue Maßstäbe für die Umsetzung und die erfor<strong>der</strong>liche Breite repräsentativer<br />

Befragungen bei Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen auf nationaler und internationaler Ebene zu<br />

setzen.<br />

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