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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 359<br />

Kapitel IV<br />

In <strong>der</strong> folgenden Tabelle, die sich nur auf die <strong>von</strong> körperlicher Gewalt betroffenen <strong>Frauen</strong><br />

bezieht, lässt sich erkennen, dass auch in <strong>der</strong> Zusatzbefragung die überwiegende Mehrheit<br />

<strong>der</strong> <strong>von</strong> körperlicher Gewalt betroffenen <strong>Frauen</strong> schwere bis sehr schwere körperliche<br />

Übergriffe erlebt hat (Items C-R und V) 173 . Beson<strong>der</strong>s häufig <strong>von</strong> schweren bis sehr<br />

schweren Gewalthandlungen betroffen waren die gehörlosen und die körperbehin<strong>der</strong>ten<br />

<strong>Frauen</strong> (82–87% <strong>der</strong> Betroffenen körperlicher Gewalt).<br />

Tabelle 148: Schwere <strong>der</strong> Gewalthandlungen<br />

Basis: Von körperlicher Gewalt betroffene <strong>Frauen</strong>. Mehrfachnennungen.<br />

<strong>Frauen</strong>studie Haushalte<br />

2004<br />

N=2.984<br />

(nur <strong>von</strong><br />

Gewalt<br />

Betroffene)<br />

(%)<br />

N=498<br />

(nur <strong>von</strong><br />

Gewalt<br />

Betroffene)<br />

(%)<br />

Zusatzgehörlose<br />

<strong>Frauen</strong><br />

N=62<br />

(nur <strong>von</strong><br />

Gewalt<br />

Betroffene)<br />

(%)<br />

Zusatzblinde<br />

<strong>Frauen</strong><br />

N=85<br />

(nur <strong>von</strong><br />

Gewalt<br />

Betroffene)<br />

(%)<br />

leicht bis mäßig 22 19 11 21 12<br />

schwer 47 43 47 45 40<br />

sehr schwer 28 36 40 29 42<br />

nicht zuordenbar 3 3 (2) (5) 7<br />

Zusatzkörperb.<br />

<strong>Frauen</strong><br />

N=76<br />

(nur <strong>von</strong><br />

Gewalt<br />

Betroffene)<br />

(%)<br />

Verletzungsfolgen wurden <strong>von</strong> den <strong>von</strong> körperlicher Gewalt betroffenen blinden und<br />

körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> allerdings <strong>mit</strong> einem Anteil <strong>von</strong> 40–56% vergleichsweise seltener<br />

genannt (vs. 64–65% bei den an<strong>der</strong>en Befragungsgruppen). Dafür erlebten die<br />

körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung jedoch die körperlichen Übergriffe als<br />

erheblich bedrohlicher: 70% <strong>der</strong> Betroffenen <strong>mit</strong> Körperbehin<strong>der</strong>ungen gaben an, sie hätten<br />

in mindestens einer Situation Angst vor ernsthafter o<strong>der</strong> lebensgefährlicher Verletzung<br />

gehabt (vs. 42–55% bei den an<strong>der</strong>en Befragungsgruppen). Blinde und körperbehin<strong>der</strong>te<br />

<strong>Frauen</strong>, die körperliche Übergriffe erlebt hatten, gaben darüber hinaus deutlich häufiger als<br />

die an<strong>der</strong>en Befragungsgruppen an, sie hätten sich aufgrund <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung nicht o<strong>der</strong> nur<br />

eingeschränkt wehren können. Dies traf auf etwa ein Drittel <strong>der</strong> gehörlosen <strong>Frauen</strong> und <strong>der</strong><br />

<strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> repräsentativen Haushaltsbefragung zu, aber auf über die Hälfte <strong>der</strong> blinden<br />

<strong>Frauen</strong> und sogar über 80% <strong>der</strong> körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong>. Es wird sichtbar, dass bei diesen<br />

beiden Befragungsgruppen die Wehrhaftigkeit bei körperlichen Angriffen in beson<strong>der</strong>em<br />

Maße eingeschränkt ist und dies <strong>mit</strong> einer beson<strong>der</strong>s schwerwiegenden und bedrohlichen<br />

Qualität und subjektiven Wahrnehmung <strong>von</strong> erlebter körperlicher Gewalt einhergeht.<br />

173 Diese Schweregradeinteilung wurde aus <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> Schröttle/Ansorge 2009 übernommen, bei dem die<br />

Schweregrade und Muster <strong>von</strong> Gewalt in Paarbeziehungen systematisch, auch <strong>mit</strong> Blick auf Gewaltfolgen,<br />

untersucht wurden.<br />

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