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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 64<br />

Kapitel III<br />

Der Anteil <strong>der</strong> erwerbstätigen <strong>Frauen</strong> unterschied sich bei den <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Haushaltsbefragung nicht wesentlich <strong>von</strong> den <strong>Frauen</strong> im Bevölkerungsdurchschnitt,<br />

allerdings waren sie seltener in Vollzeit erwerbstätig. Die in Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong><br />

waren weit überwiegend in Werkstätten für Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen eingebunden. Dies<br />

ging <strong>mit</strong> geringen Einkommen bis unter 400 € einher. Viele <strong>Frauen</strong> in vereinfachter Sprache<br />

wussten nicht über ihre persönlichen Einkünfte Bescheid. Die in allgemeiner Sprache in<br />

Einrichtungen und in Haushalten befragten <strong>Frauen</strong> gaben darüber hinaus häufig an, die<br />

ihnen <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Mittel seien nicht ausreichend für die Lebenshaltung und für<br />

zusätzliche, aufgrund <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung anfallende Kosten.<br />

3.1.6 Zufriedenheit <strong>mit</strong> verschiedenen Lebensaspekten<br />

Auf einer Skala <strong>von</strong> eins bis sechs konnten die Befragten angeben, wie zufrieden sie <strong>mit</strong><br />

verschiedenen Aspekten <strong>der</strong> aktuellen <strong>Lebenssituation</strong> sind, wobei 1 sehr zufrieden und 6<br />

sehr unzufrieden bedeutet. <strong>Frauen</strong>, die in vereinfachter Sprache befragt wurden, konnten<br />

hier „eher zufrieden“ o<strong>der</strong> „eher unzufrieden“ angeben.<br />

Im Hinblick auf die allgemeine Lebenszufriedenheit sind die in vereinfachter Sprache<br />

befragten <strong>Frauen</strong> deutlich zufriedener <strong>mit</strong> allen Aspekten des aktuellen Lebens als <strong>Frauen</strong> in<br />

Einrichtungen, die in allgemeiner Sprache befragt wurden, und auch als die in den<br />

Haushalten lebenden <strong>Frauen</strong>. Eher zufrieden über die eigene <strong>Lebenssituation</strong> äußerten sich<br />

mehr als zwei Drittel <strong>der</strong> in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> (69%). Im Vergleich<br />

dazu gaben 38–46% <strong>der</strong> in allgemeiner Sprache in Einrichtungen und in Haushalten<br />

befragten <strong>Frauen</strong> an, sehr zufrieden o<strong>der</strong> zufrieden <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen <strong>Lebenssituation</strong> zu<br />

sein (<strong>Frauen</strong>studie 2004: 56%). Die überwiegend psychisch erkrankten <strong>Frauen</strong>, die in<br />

Einrichtungen in allgemeiner Sprache befragt wurden, sind in vieler Hinsicht eine höher<br />

belastete Gruppe und scheinen entsprechend weniger zufrieden <strong>mit</strong> <strong>der</strong> aktuellen<br />

<strong>Lebenssituation</strong> zu sein. Mit <strong>der</strong> Wohnsituation, aber auch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> allgemeinen<br />

<strong>Lebenssituation</strong> und <strong>mit</strong> Familienleben, Partnerschaft und Beziehungen sowie dem<br />

Berufsleben sind <strong>von</strong> diesen <strong>Frauen</strong> nur etwa die Hälfte sehr zufrieden o<strong>der</strong> zufrieden; bei<br />

den an<strong>der</strong>en Befragungsgruppen waren es <strong>mit</strong> über 60% deutlich mehr.<br />

<strong>Frauen</strong> in Einrichtungen, die in vereinfachter Sprache befragt wurden, sind deutlich häufiger<br />

zufrieden <strong>mit</strong> <strong>der</strong> aktuellen Wohnsituation (75%) als <strong>Frauen</strong>, die in allgemeiner Sprache<br />

befragt wurden (57%), und auch etwas zufriedener als die in Haushalten befragten <strong>Frauen</strong><br />

(69%). Es könnte sein, dass die in allgemeiner Sprache befragten <strong>Frauen</strong> in Haushalten und<br />

Einrichtungen ihre Situation stärker im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Bevölkerungsgruppen o<strong>der</strong> zu<br />

vorangegangenen Lebensphasen reflektieren o<strong>der</strong> auch in höherem Maße Alternativen <strong>zur</strong><br />

<strong>der</strong>zeitigen <strong>Lebenssituation</strong> in Betracht ziehen. Insofern wäre das Ergebnis auch vor dem<br />

Hintergrund zu sehen, die eigene <strong>Lebenssituation</strong> im Hinblick auf Alternativen kritisch zu<br />

beurteilen.<br />

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