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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 135<br />

Kapitel III<br />

Selbstversorgung und lebensnotwendige Tätigkeiten genannt (4%–17%). Betrachtet man nur<br />

die <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> hoher Beeinträchtigung (starke o<strong>der</strong> sehr starke Beeinträchtigung in drei bis<br />

acht Lebensbereichen), so sind im Berufs- und Erwerbsleben 81% bis 92% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Haushaltsbefragung und <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung in allgemeiner Sprache stark o<strong>der</strong> sehr<br />

stark beeinträchtigt. Auch die an<strong>der</strong>en Lebensbereiche wurden <strong>von</strong> den hoch<br />

beeinträchtigten <strong>Frauen</strong> wesentlich häufiger genannt.<br />

Obwohl die in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> sogenannten geistigen<br />

Behin<strong>der</strong>ungen vermutlich aufgrund ihrer Behin<strong>der</strong>ung in einigen Lebensbereichen<br />

eingeschränkt sind und im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Leben in <strong>der</strong> Einrichtung Unterstützung<br />

erhalten, scheinen sie sich nicht unbedingt als eingeschränkt wahrzunehmen: Weniger als<br />

die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> gab eine Einschränkung in verschiedenen Lebensbereichen an.<br />

Regelmäßige Unterstützung im Alltag gaben die <strong>Frauen</strong> in Haushalten nur zu einem<br />

geringen Anteil (17%) an, am häufigsten beim Wohnungsaubermachen und bei <strong>der</strong><br />

Bewegung außer Haus. Unterstützung <strong>mit</strong> Körperkontakt innerhalb <strong>der</strong> Wohnung wie z.B. bei<br />

<strong>der</strong> Körperpflege o<strong>der</strong> beim Bettverlassen und An- und Ausziehen erhalten die <strong>Frauen</strong><br />

seltener (1%–4%). Es handelt sich zumeist um innerfamiliäre Unterstützung. Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />

wurden <strong>von</strong> einem Viertel <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> verwendet.<br />

Die <strong>Frauen</strong> in Einrichtungen werden dagegen wesentlich häufiger unterstützt (81% <strong>der</strong><br />

zumeist psychisch erkrankten <strong>Frauen</strong>; 93% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> sogenannten geistigen<br />

Behin<strong>der</strong>ungen). In beiden Einrichtungsbefragungsgruppen (allgemeine und vereinfachte<br />

Sprache) wurden das Regeln finanzieller Angelegenheiten und Ämter- und<br />

Behördenkontakte beson<strong>der</strong>s häufig genannt (50%–70%). Die in vereinfachter Sprache<br />

befragten <strong>Frauen</strong> werden aber am häufigsten bei <strong>der</strong> Bewegung außer Haus unterstützt<br />

(68%). Beide Befragungsgruppen <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung erhalten häufiger Unterstützung<br />

<strong>mit</strong> Körperkontakt (15%–30%) als die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Haushaltsbefragung (1%–4%). Jeweils ein<br />

Drittel <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> beiden Einrichtungsbefragungen nutzten Hilfs<strong>mit</strong>tel.<br />

Einen ungedeckten Unterstützungsbedarf benannten die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> drei Befragungsgruppen<br />

zu etwa gleichen Teilen (15%–17%). Als Gründe wurden <strong>von</strong> den in allgemeiner Sprache<br />

Befragten in Haushalten und Einrichtungen zu hohe Kosten, hochschwellige<br />

Zugangsbarrieren und Probleme <strong>mit</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Bewilligung durch Ärztinnen und<br />

Ärzte, Krankenkassen, Ämter o<strong>der</strong> Behörden genannt. Die in vereinfachter Sprache in<br />

Einrichtungen befragten <strong>Frauen</strong> gaben als Gründe eher Zeitmangel <strong>der</strong> Unterstützungskräfte<br />

an, benannten insgesamt aber seltener einen Grund für die fehlende Hilfe.<br />

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