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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 309<br />

Kapitel IV<br />

Meningitis, paralytische Polio, restriktive und entzündliche Atemerkrankungen, aber auch<br />

neurologische Ursachen, eine Blutvergiftung, Übergewicht, Rauchen und Impfschäden.<br />

Die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung unterscheiden sich <strong>von</strong> den <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> repräsentativen<br />

Haushaltsbefragung unter an<strong>der</strong>em dadurch, dass fast alle <strong>Frauen</strong> einen<br />

Behin<strong>der</strong>tenausweis haben. Während bei den hör- und den sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> die<br />

Behin<strong>der</strong>ung zu über 80% seit Geburt bestand o<strong>der</strong> in Kindheit und Jugend auftrat, waren<br />

46% <strong>der</strong> körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> erst seit dem Erwachsenenleben behin<strong>der</strong>t (vs. 64% <strong>der</strong><br />

<strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> repräsentativen Haushaltsbefragung). Hinsichtlich <strong>der</strong> Ursachen späterer Behin<strong>der</strong>ungen<br />

wurde <strong>von</strong> den <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung, die nicht ab Geburt behin<strong>der</strong>t waren,<br />

wie in <strong>der</strong> Haushaltsbefragung am häufigsten eine (chronische) Erkrankung angegeben.<br />

Während in <strong>der</strong> repräsentativen Haushaltsbefragung auch Verschleißerscheinungen durch<br />

zu schweres Arbeiten und an<strong>der</strong>e Belastungen (38%) eine Rolle spielten, wurden diese <strong>von</strong><br />

den seh- und körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> deutlich seltener (<strong>von</strong> nur 13% bis 18% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>)<br />

angegeben. Unfälle als Ursache wurden <strong>von</strong> den körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> 16% etwa<br />

gleich häufig angegeben wie in <strong>der</strong> repräsentativen Haushaltsbefragung, seltener <strong>von</strong> den<br />

sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> (8%).<br />

4.2.3 Psychische und Lernbeeinträchtigungen<br />

Die <strong>Frauen</strong> aller drei Gruppen <strong>der</strong> Zusatzbefragung wurden auf die gleiche Weise zu<br />

psychischen Problemen befragt wie die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Haushalts- und <strong>der</strong><br />

Einrichtungsbefragung in allgemeiner Sprache (<strong>zur</strong> Methodik siehe 3.2.3). Die Analyse zeigt,<br />

dass – wie in <strong>der</strong> repräsentativen Haushaltsbefragung – auch die hör-, seh- und<br />

körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung in hohem Maße <strong>von</strong> psychischen Problemen<br />

betroffen sind. Am stärksten waren da<strong>von</strong> die hörbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> betroffen, <strong>von</strong> denen<br />

75% mindestens ein psychisches Problem genannt haben (vs. 58% <strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>ten und<br />

66% <strong>der</strong> körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung sowie 68% <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

repräsentativen Haushaltsbefragung).<br />

Im Vergleich aller fünf Befragungsgruppen (allgemeine Sprache) dieser <strong>Studie</strong> sind die<br />

aufgrund einer psychischen Erkrankung in Einrichtungen lebenden <strong>Frauen</strong><br />

erwartungsgemäß am häufigsten und <strong>von</strong> <strong>der</strong> größten Anzahl an Problemen betroffen. Im<br />

Vergleich dazu fällt auch die hohe Betroffenheit <strong>der</strong> gehörlosen <strong>Frauen</strong> noch einmal<br />

beson<strong>der</strong>s auf. Sie waren zwar häufiger als die psychisch erkrankten <strong>Frauen</strong> in<br />

Einrichtungen nicht <strong>von</strong> psychischen Problemen betroffen (25% vs. 12% <strong>der</strong> in Einrichtungen<br />

in allgemeiner Sprache Befragten), hatten aber insgesamt eine hohe Anzahl psychischer<br />

Probleme benannt und folgten auch im Mittelwert <strong>der</strong> Nennungen den psychisch erkrankten<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung (Mittelwert 5,7) <strong>mit</strong> einem Mittelwert <strong>von</strong> 4,8 Problemen.<br />

Es zeigt sich des Weiteren, dass die schwer körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung<br />

zu ungefähr gleichen Teilen wie die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> repräsentativen Haushaltsbefragung<br />

mindestens ein psychisches Problem, durchschnittlich aber eine etwas geringere Anzahl <strong>von</strong><br />

Problemen genannt haben. Die sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> scheinen <strong>von</strong> psychischen<br />

Problemen hingegen weniger stark betroffen zu sein als die an<strong>der</strong>en Befragungsgruppen.<br />

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