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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 408<br />

Kapitel IV<br />

4.6 Zusammenfassung zentraler Ergebnisse <strong>der</strong> Zusatzbefragung<br />

Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse <strong>der</strong> Zusatzbefragung in Kurzfassung<br />

zusammengeführt. Weitere Maßnahmen und Empfehlungen, die sich aus den<br />

<strong>Studie</strong>nergebnissen ableiten lassen, werden in <strong>der</strong> Zusammenschau <strong>mit</strong> den Ergebnissen<br />

<strong>der</strong> qualitativen <strong>Studie</strong> am Ende <strong>von</strong> Teil II aufgeführt.<br />

1. Mit <strong>der</strong> Befragung <strong>von</strong> gehörlosen, blinden/stark sehbehin<strong>der</strong>ten und körper-<br />

/mehrfachbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Zusatzbefragung<br />

konnte die <strong>Studie</strong> um die Erfahrungen wichtiger Zielgruppen bereichert werden,<br />

die im Rahmen <strong>der</strong> repräsentativen Einrichtungsbefragung nicht o<strong>der</strong> nicht in<br />

ausreichen<strong>der</strong> Fallzahl hätten erreicht werden können.<br />

Die vorliegende Zusatzbefragung bei stark seh-, hör- und körper-/mehrfachbehin<strong>der</strong>ten<br />

<strong>Frauen</strong> stellt eine wichtige Ergänzung <strong>zur</strong> repräsentativen Haushalts- und<br />

Einrichtungsbefragung dar, da sie die <strong>Lebenssituation</strong> und die Gewalterfahrungen <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong> einbezieht, die über die repräsentativen Zugänge <strong>der</strong> <strong>Studie</strong> nicht o<strong>der</strong> nicht in<br />

ausreichen<strong>der</strong> Fallzahl erreicht werden können. Sie umfasst Interviews <strong>mit</strong> 83 <strong>Frauen</strong>, die<br />

überwiegend gehörlos sind, <strong>mit</strong> 128 blinden und stark sehbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> und <strong>mit</strong> 130<br />

<strong>Frauen</strong>, die schwerstkörper- und teilweise mehrfachbehin<strong>der</strong>t sind und überwiegend einen<br />

Rollstuhl nutzen. Die <strong>Frauen</strong> sind aufgrund <strong>der</strong> Funktionsbeeinträchtigungen <strong>von</strong><br />

Sinnesorganen und Bewegungsapparat spezifischen Barrieren ausgesetzt. Die Befragung<br />

<strong>von</strong> gehörlosen <strong>Frauen</strong> in Deutscher Gebärdensprache (DGS) durch ein kleines Team<br />

ausschließlich gehörloser <strong>Frauen</strong>, koordiniert und geschult <strong>von</strong> selbst gehörlosen<br />

Wissenschaftlerinnen, stellt ein Novum in <strong>der</strong> deutschen Forschungslandschaft dar. Dadurch<br />

konnten gehörlose <strong>Frauen</strong> ihre Erfahrungen in ihrer eigenen Sprache zum Ausdruck bringen,<br />

was, auch aufgrund <strong>der</strong> sehr sensiblen und fachlich versierten Herangehensweise <strong>der</strong><br />

Interviewerinnen und <strong>der</strong> aufwendigen Übersetzung des Fragebogens in DGS, eine Öffnung<br />

<strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>zur</strong> Folge hatte, über eigene Probleme und Gewalterfahrungen zu berichten,<br />

welche auch innerhalb <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong> Gehörlosen vielfach nicht kommuniziert<br />

werden. Auch die befragten blinden/stark sehbehin<strong>der</strong>ten und die schwerstkörper-<br />

/mehrfachbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> gaben vertiefende Einblicke in ihre <strong>Lebenssituation</strong> sowie<br />

diskriminierende und Gewalterfahrungen, <strong>mit</strong> denen sie konfrontiert wurden. Die Interviews<br />

<strong>der</strong> Zusatzbefragung sind aufgrund <strong>der</strong> notwendig gewordenen spezifischen Zugänge zu den<br />

<strong>Frauen</strong> über Medien, Multiplikatorinnen bzw. Multiplikatoren und Lobbyverbände nicht<br />

repräsentativ und auch wegen <strong>der</strong> geringen Fallzahlen nicht verallgemeinerbar. Sie spiegeln<br />

aber wichtige Tendenzen und Erfahrungen dieser Teilgruppen wi<strong>der</strong>, die für die weitere<br />

Forschung, Praxis und Politik bedeutsam sind.<br />

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