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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 355<br />

Kapitel IV<br />

Psychische Gewalt durch Partnerinnen bzw. Partner gaben <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung<br />

ebenfalls etwa drei- bis viermal häufiger an als <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004; eine<br />

beson<strong>der</strong>s hohe Betroffenheit wird hier bei den gehörlosen <strong>Frauen</strong> sichtbar (45%), aber auch<br />

bei den blinden und körperbehin<strong>der</strong>ten <strong>Frauen</strong> (28–33%; vs. 13% in <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004).<br />

Dass sich darunter noch erhebliche Dunkelfel<strong>der</strong> <strong>von</strong> nicht berichteter psychischer Gewalt in<br />

Paarbeziehungen verbergen können, deutet sich in <strong>der</strong> erhöhten Anzahl <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> an, die<br />

hierzu keine Angaben gemacht haben (5–7%). Auch könnte es sein, dass durch die Methode<br />

<strong>der</strong> direkten mündlichen Abfrage gerade bei Partnergewalt die Dunkelfel<strong>der</strong> nicht so gut<br />

aufgedeckt werden konnten, wie dies <strong>mit</strong> verdeckteren Abfragemethoden möglich gewesen<br />

wäre. So konnten in <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>studie 2004 anhand eines verdeckten schriftlichen<br />

Fragebogens zu Partnergewalt fast doppelt so hohe Betroffenheiten erfasst werden wie<br />

allein über die allgemeine Frage zu psychischer Gewalt im mündlichen Fragebogen (Letztere<br />

wurde hier als Vergleichszahl herangezogen; vgl. auch Kap. 2 sowie Schröttle/Ansorge<br />

2009). Insofern sind die Angaben zu Partnergewalt <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> als Mindestwerte<br />

zu verstehen.<br />

Bei den Personen, durch die psychische Übergriffe und psychische Gewalt erlebt wurden,<br />

handelte es sich am häufigsten um Täterinnen bzw. Täter bei<strong>der</strong>lei Geschlechts;<br />

ausschließlich männliche Täter wurden <strong>von</strong> mehr <strong>der</strong> Befragten angegeben als<br />

ausschließlich weibliche Täterinnen.<br />

Tabelle 146: Geschlecht <strong>der</strong> Täterinnen bzw. Täter bei psychischer Gewalt im<br />

Erwachsenenleben<br />

Geschlecht<br />

Ausschließlich<br />

Männer<br />

Überwiegend<br />

Männer<br />

Gleichermaßen<br />

<strong>Frauen</strong> wie<br />

Männer<br />

Überwiegend<br />

<strong>Frauen</strong><br />

Ausschließlich<br />

<strong>Frauen</strong><br />

Basis: Alle Befragten, die psychische Gewalt erlebt<br />

und Angaben zu Täterinnen bzw. Tätern gemacht haben.<br />

<strong>Frauen</strong>studie<br />

2004<br />

N=3.675<br />

(%)<br />

Haushalte<br />

N=449<br />

(%)<br />

Zusatzgehörlose<br />

<strong>Frauen</strong><br />

N=83<br />

(%)<br />

Zusatzblinde<br />

<strong>Frauen</strong><br />

N=128<br />

(%)<br />

33 17 11 9 5<br />

14 24 13 16 12<br />

32 36 45 48 41<br />

10 12 7 7 7<br />

10 8 1 2 2<br />

Zusatzkörperbehin<strong>der</strong>te<br />

<strong>Frauen</strong><br />

N=130<br />

(%)<br />

355

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