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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 407<br />

Kapitel IV<br />

Personen betroffen. Subjektiv wahrgenommene und durch strukturelle Rahmenbedingungen<br />

beför<strong>der</strong>te Diskriminierungen spielten bei den <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung eine beson<strong>der</strong>s<br />

große Rolle. Die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung beschrieben deutlich häufiger als die <strong>Frauen</strong><br />

<strong>der</strong> Haushaltsbefragung benachteiligende und diskriminierende Erfahrungen in Institutionen<br />

und durch Menschen in ihrem sozialen Umfeld und in <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Sie waren zudem<br />

einem breiteren Spektrum einschränken<strong>der</strong> Benachteiligungen und diskriminieren<strong>der</strong><br />

Situationen ausgesetzt. Sie fühlten sich mehr als doppelt so häufig durch Regeln o<strong>der</strong><br />

Bedingungen in ihrer Freiheit eingeschränkt, gaben sehr viel häufiger an, ihnen sei Hilfe<br />

vorenthalten o<strong>der</strong> ein Zuviel an Hilfe entgegengebracht worden und sie nannten darüber<br />

hinaus signifikant häufiger diskriminierende Verhaltensweisen ihnen gegenüber im Alltag.<br />

Das Fehlen barrierefreier Umwelten, sei es aufgrund <strong>der</strong> un<strong>zur</strong>eichenden räumlichen und<br />

infrastrukturellen Bedingungen, sei es aufgrund mangeln<strong>der</strong> Unterstützung durch Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />

und Gebärdensprachdolmetscherinnen bzw. Gebärdensprachdolmetscher <strong>zur</strong><br />

Gewährleistung <strong>der</strong> Kommunikation <strong>mit</strong> Hörenden, sei es aber auch aufgrund <strong>der</strong><br />

strukturellen Rücksichtslosigkeit <strong>von</strong> Ämtern und Behörden im Umgang <strong>mit</strong> und <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen, war ein großes Thema in <strong>der</strong> Befragung<br />

gehörloser, blin<strong>der</strong> und körperbehin<strong>der</strong>ter <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Zusatzbefragung. Darüber hinaus ist<br />

ein ausreichen<strong>der</strong> Schutz vor Gewalt auch aufgrund <strong>der</strong> strukturellen Rahmenbedingungen<br />

für <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen bislang nicht gegeben.<br />

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