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"Langfassung der Studie zur Lebenssituation von Frauen mit ...

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Seite 87<br />

Kapitel III<br />

3.2 Beeinträchtigungen, Unterstützung und gesundheitliche<br />

Versorgung<br />

3.2.1 Art <strong>der</strong> Beeinträchtigung/Behin<strong>der</strong>ung, Behin<strong>der</strong>tenausweis, Eintritt und<br />

Ursachen <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

Art <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

In den Hauptinterviews wurden <strong>Frauen</strong> in den drei Befragungsgruppen, also in <strong>der</strong><br />

Haushaltsbefragung, in <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung in allgemeiner Sprache und <strong>der</strong> in<br />

vereinfachter Sprache zu körperlichen Beeinträchtigungen, Seh-, Sprech-,<br />

Hörbeeinträchtigungen, psychischen Beeinträchtigungen und Lernbeeinträchtigungen<br />

befragt. Dabei ist zu beachten, dass zum Sample <strong>der</strong> Haushaltsbefragung nur <strong>Frauen</strong><br />

gehören, die bei <strong>der</strong> Kontaktaufnahme im Screening eine dauerhafte o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>kehrende<br />

starke o<strong>der</strong> sehr starke Beeinträchtigung im Alltag aufgrund einer Erkrankung o<strong>der</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ung angegeben und/o<strong>der</strong> einen Behin<strong>der</strong>tenausweis haben und/o<strong>der</strong> Einrichtungen<br />

und Angebote <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe nutzen. Das Sample <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung in<br />

allgemeiner Sprache bilden vor allem <strong>Frauen</strong>, die wegen einer psychischen Erkrankung in<br />

einer Einrichtung leben, aber vereinzelt auch wegen einer Körper-/Mehrfachbehin<strong>der</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> einer Sinnesbeeinträchtigung. In <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung in vereinfachter<br />

Sprache wurden vor allem <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> sogenannter geistiger Behin<strong>der</strong>ung, vereinzelt aber<br />

auch <strong>mit</strong> psychischer Erkrankung und dadurch stark eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit<br />

befragt.<br />

In allen drei Befragungsgruppen sind fast alle <strong>Frauen</strong> mehrfach beeinträchtigt. 49 Bei <strong>der</strong><br />

überwiegenden Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> haben dabei körperliche Beeinträchtigungen eine<br />

wesentliche Bedeutung. Dies gilt vor allem für die Haushaltsbefragung, in <strong>der</strong> 92% <strong>der</strong><br />

<strong>Frauen</strong> u.a. körperliche Beeinträchtigungen aufweisen, in etwas geringerem Ausmaß aber<br />

mehrheitlich auch für die beiden Einrichtungsbefragungen (80–82% <strong>der</strong> Befragten). Hoch ist<br />

auch das Ausmaß <strong>der</strong> psychischen Beeinträchtigung <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> in allen Befragungsgruppen.<br />

So hatten <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Haushaltsbefragung zu zwei Drittel (68%) psychische<br />

Beeinträchtigungen genannt. In <strong>der</strong> Einrichtungsbefragung in allgemeiner Sprache beruht<br />

das hohe Ausmaß <strong>der</strong> psychischen Beeinträchtigung (88%) auf <strong>der</strong> Zusammensetzung des<br />

Samples (vor allem <strong>Frauen</strong>, die aufgrund einer psychischen Erkrankung in Einrichtungen<br />

leben). Aber auch die in vereinfachter Sprache befragten <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> sogenannten geistigen<br />

Behin<strong>der</strong>ungen gaben zu 43% psychische Beeinträchtigungen/Probleme an. Diese Angaben<br />

sind jedoch nicht direkt vergleichbar. 50 Einerseits zeigt sich, dass die <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Haushaltsbefragung zusätzlich zu den körperlichen Beeinträchtigungen sehr häufig auch<br />

psychisch beeinträchtigt sind, an<strong>der</strong>erseits fällt auf, dass <strong>Frauen</strong>, die aufgrund einer<br />

psychischen Erkrankung o<strong>der</strong> einer sogenannten geistigen Behin<strong>der</strong>ung in einer Einrichtung<br />

leben, sehr häufig zusätzlich körperlich beeinträchtigt sind.<br />

49<br />

50<br />

Das heißt, sie gaben Beeinträchtigungen in mehreren <strong>der</strong> Bereiche <strong>der</strong> Körper-, Seh-, Hör-,<br />

Sprechbeeinträchtigungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> psychischen o<strong>der</strong> geistigen Beeinträchtigungen an.<br />

Hier ist die Einschätzung zum Teil schwierig, ob es sich bei den Angaben um psychische Beeinträchtigungen<br />

o<strong>der</strong> um situationsspezifische Probleme handelt (siehe 3.2.3).<br />

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