Jahrgang 2009 - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
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Amtsblatt der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nassau</strong> Nr. 4 · <strong>2009</strong><br />
Maßnahmen nach Nr. 1.3 werden durch Zuschüsse<br />
<strong>in</strong> Höhe von bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten,<br />
maximal 50.000,00 Euro gefördert.<br />
2.4 Allgeme<strong>in</strong>e ökologische Maßnahmen<br />
Maßnahmen nach Nr. 1.4 werden durch Zuschüsse<br />
gefördert:<br />
Fotovoltaikanlagen mit bis zu 10 Prozent <strong>und</strong> Anlagen<br />
zur Regenwassernutzung mit bis zu 20 Prozent<br />
der Gesamtkosten, jeweils maximal 10.000,00 Euro,<br />
sonstige allgeme<strong>in</strong>e ökologische Maßnahmen mit bis<br />
zu 10.000,00 Euro.<br />
III. Antragsverfahren<br />
Anträge auf Zuschüsse <strong>und</strong> Darlehen aus dem Umweltfonds<br />
der EKHN s<strong>in</strong>d – gegebenenfalls zusammen mit<br />
Anträgen zu Baumaßnahmen – an die zuständige kirchliche<br />
Baubetreuung zu richten. Den Anträgen s<strong>in</strong>d die zur<br />
Prüfung erforderlichen Unterlagen beizufügen:<br />
- Kostenermittlungen<br />
- Für Maßnahmen nach Nr. 1.1 <strong>und</strong> Nr. 1.2:<br />
Bericht der Energieberatung<br />
- Bei baulichen Maßnahmen zum Wärmeschutz:<br />
Nachweis der E<strong>in</strong>haltung oder Unterschreitung der<br />
Vorgaben der EnEV nach Nr. 1.1 (Bauunterhaltungsmaßnahmen),<br />
ggf. Luftdichtigkeitsnachweis<br />
- Bei Austausch bestehender Heizungsanlagen nach<br />
Nr. 1.1: Angaben zur Leistung <strong>und</strong> zum Energieträgerwechsel<br />
- Nachweise der Reduzierung der Transmissionswärmeverluste<br />
nach Nr. 1.2 (Neubaumaßnahmen), Luftdichtigkeitsnachweis<br />
- Bei Darlehen: Nachweis der Reduzierung der Kosten<br />
für den Primärenergiebedarf nach Nr. 2.1 <strong>und</strong> Nr. 2.2<br />
- Nachweise nach Nr. 1.3 <strong>und</strong> Nr. 1.4<br />
- Bei Anlagen nach Nr. 1.3: Nachweis des durchschnittlichen<br />
Energieverbrauchs, bei solarthermischen<br />
Anlagen: Angaben zu Größe, Leistung <strong>und</strong> Nutzung<br />
- F<strong>in</strong>anzierungsplan<br />
- Beschluss des <strong>Kirche</strong>nvorstands bzw. des Dekanatssynodalvorstands.<br />
IV. Schlussbestimmungen<br />
Diese Richtl<strong>in</strong>ien treten mit dem Tag der Veröffentlichung<br />
im Amtsblatt der EKHN <strong>in</strong> Kraft. Gleichzeitig treten die<br />
Richtl<strong>in</strong>ien für den Umweltfonds der EKHN (Ökologiefonds<br />
<strong>und</strong> Energiesparfonds) vom 3. März 1993 (ABl.<br />
1993 S. 55) außer Kraft.<br />
Darmstadt, den 3. Februar <strong>2009</strong><br />
Für die <strong>Kirche</strong>nverwaltung<br />
Striegler<br />
__________<br />
Richtl<strong>in</strong>ien<br />
für die Berücksichtigung ökologischer <strong>und</strong> energiesparender<br />
Gesichtspunkte bei Baumaßnahmen<br />
Vom 3. Februar <strong>2009</strong><br />
I. Aufgaben <strong>und</strong> Ziel der Richtl<strong>in</strong>ien<br />
Die <strong>Kirche</strong>nsynode der EKHN hat schon 1986 e<strong>in</strong>e Erklärung<br />
zum Thema „In der Schöpfung leben“ abgegeben<br />
<strong>und</strong> seitdem <strong>in</strong> verschiedenen Beschlüssen die <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den<br />
e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich zu ökologischem Handeln aufgefordert.<br />
Inzwischen wird <strong>in</strong> unterschiedlichen Formen,<br />
Gruppierungen <strong>und</strong> auf verschiedenen Ebenen Verantwortung<br />
für die Schöpfung wahrgenommen. <strong>Kirche</strong>nleitung<br />
<strong>und</strong> <strong>Kirche</strong>nverwaltung können zwar für die e<strong>in</strong>zelnen<br />
<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>e über die gesetzlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen h<strong>in</strong>ausgehenden Forderungen stellen, sie<br />
empfehlen jedoch, sich ernsthaft mit der Thematik ause<strong>in</strong>ander<br />
zu setzen. Von den Geme<strong>in</strong>den wird erwartet,<br />
dass sie die Verantwortung für die Mitwelt bei all ihren<br />
Entscheidungen erkennen <strong>und</strong> Maßnahmen gegen ihre<br />
weitere Zerstörung ergreifen.<br />
In kirchlichen Gebäuden wird vor allem für Heizung <strong>und</strong><br />
Beleuchtung sehr viel Energie verbraucht. Angesichts<br />
der unabsehbaren Gefahren <strong>und</strong> Schäden beim Umgang<br />
mit Energie spielt das Energiesparen hier e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Rolle. Die folgenden Richtl<strong>in</strong>ien <strong>und</strong> Empfehlungen enthalten<br />
dafür konkrete Anhaltspunkte <strong>und</strong> sollen ökologischem<br />
Bauen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den zum Durchbruch verhelfen.<br />
Zu den bisherigen Zielen, funktionsgerecht, qualitätsvoll<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlich zu bauen, kommt die dr<strong>in</strong>gende Aufgabe,<br />
kirchliche Gebäude so zu errichten, dass während<br />
der Bauzeit, bei der späteren Nutzung <strong>und</strong> schließlich<br />
beim Abriss e<strong>in</strong> möglichst ger<strong>in</strong>ger Schaden für die<br />
Schöpfung entsteht <strong>und</strong> möglichst wenig Lebensgüter<br />
künftiger Generationen verbraucht werden.<br />
Im Folgenden werden deshalb Kriterien für ökologischenergiesparendes<br />
Bauen genannt <strong>und</strong> notwendige<br />
Schritte, um diese Kriterien <strong>in</strong> das gesamte Verfahren<br />
von den ersten Vorüberlegungen bis zur Ausführung<br />
e<strong>in</strong>es Bauvorhabens sachgemäß <strong>und</strong> effektiv e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Vordr<strong>in</strong>glich gilt es,<br />
- durch E<strong>in</strong>sparungen bei den Primärenergieträgern Öl<br />
<strong>und</strong> Erdgas die Energie- <strong>und</strong> Rohstoffressourcen zu<br />
schonen <strong>und</strong><br />
- die CO2-Emissionen aus Heizungsanlagen <strong>und</strong> Anlagen<br />
der Stromerzeugung zur Vorsorge des Klimaschutzes<br />
zu m<strong>in</strong>dern.<br />
Dazu werden die bestehenden Richtl<strong>in</strong>ien aktualisiert.<br />
Die H<strong>in</strong>weise <strong>und</strong> Empfehlungen machen deutlich, wie<br />
diese Richtl<strong>in</strong>ien am besten e<strong>in</strong>gehalten werden können<br />
<strong>und</strong> was darüber h<strong>in</strong>aus bei ökologisch-energiesparendem<br />
Bauen unbed<strong>in</strong>gt zu beachten, aber nicht <strong>in</strong> b<strong>in</strong>dende<br />
Vorschriften zu fassen ist. Über die Maßnahmen zur<br />
Umsetzung dieser Richtl<strong>in</strong>ien hat der ausführende Architekt<br />
dem Bauherrn <strong>und</strong> der kirchlichen Baubetreuung<br />
detailliert Rechenschaft zu geben.