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Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung

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Lernen verstehen<br />

179<br />

Ganz abgesehen vom Lerntyp gelten zusätzlich psychologische Barrieren, die<br />

den Lernerfolg beeinflussen können. Einfach gesagt, kann es für das Selbstbild<br />

richtig gefährlich sein, etwas Neues zu lernen. Vor allem, wenn das Neue nicht<br />

gleich Wunder wirkt. Oder die anderen das Neue ablehnen. Oder das Neue<br />

vielleicht sogar Angst macht.<br />

Wer einen Lernprozess in Gang setzen möchte, muss sich darüber im Klaren<br />

sein, was das Gedächtnis ist. Dazu der Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Pauli:<br />

„Gedächtnis beschreibt die Tatsache, dass sich unter den Bewusstseinsvorgängen<br />

solche befinden, die als Nachwirkung bereits früher verlaufender Prozesse (z.B.<br />

Empfindungen) aufzufassen sind und von dem Subjekt auch meist mit dem<br />

Bewusstsein, dass es sich um bereits gehabte Eindrücke handelt, erlebt werden.“<br />

Warum also vergessen wir manche Dinge und andere nicht? Lernpsychologen<br />

versuchen das mit Gedächtnismodellen zu erklären. Diese bildhaften Vorstellungen<br />

von der Funktionsweise unseres Gehirns helfen unsere Beobachtungen im<br />

Alltag sowie die Leistungen und Lücken des Gedächtnisses zu beschreiben und<br />

zu verstehen.<br />

Modelle unseres Gehirns<br />

Wissenschaftler entwickelten in den 60er Jahren für das Gedächtnis das Multispeicher-Modell,<br />

das von drei Gedächtnispeichern ausgeht. Der sensorische Speicher<br />

nimmt eine Vielzahl von Sinneseindrücken auf, die im Alltag auf uns einströmen.<br />

Etwa ob wir gerade sitzen, sich eine Fliege auf unsere Hand setzt oder<br />

aus der Entfernung ein Geräusch ertönt. Das Kurzzeitgedächtnis speichert Informationen<br />

sekundenweise und koordiniert als sogenanntes Arbeitsgedächtnis neue<br />

Informationen mit dem Wissen des Langzeitgedächtnisses. Und das Langzeitgedächtnis<br />

behält alle Informationen, die wir im Laufe unseres Lebens gelernt<br />

haben.<br />

Für das Lernen bedeutet dieses Modell, dass nur ins Langzeitgedächtnis<br />

kommt, was die Aufmerksamkeitsschwellen im sensorischen und Kurzzeitgedächtnis<br />

überwindet. Gleichzeitig führt das Arbeitsgedächtnis die Impulse des<br />

sensorischen Speichers mit den aus dem Langzeitgedächtnis erinnerten Informationen<br />

zusammen.

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