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Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung

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3.3 Vom Lehrer zum Lernbegleiter und Coach<br />

Die Rollen von Trainern, Dozenten und Seminarleitern<br />

von Stefan Mühleisen und Anja Gild<br />

Wir fragen die Teilnehmer des Netzwerk <strong>Recherche</strong>-Workshops „Train the Trainer“,<br />

welche eigenen Erfahrungen zum Thema „Lernen“ sie in der Vergangenheit<br />

genervt haben. Und schon kommt einiges ans Tageslicht. Auf Moderationskarten<br />

präsentieren die Teilnehmer der Gruppenarbeit Aussagen wie: „Selbstdarsteller<br />

und Vielredner“, „psychologische Spielchen“, „unklare Zielvorstellungen“, „Praxisferne<br />

ohne Beispiel“, „mehr Show als Inhalt“, „rhetorische Vorführfragen“,<br />

„schlechte Sitzordnung“.<br />

Aus der Besinnung auf schlechte Erfahrungen fordern wir die Gruppen auf, im<br />

zweiten Schritt ihre Wünsche abzuleiten. Wie sollen förderliche Lernerfahrungen<br />

aussehen? Und was folgt für die Rollen und Aufgaben von Trainern, Seminarund<br />

Kursleiter. Die Teilnehmer sprudeln: „Aktivierung“, „klares Konzept“, „Begeisterung<br />

wecken“, „Praxisnähe“, „Fachkompetenz“, „Spaß und Humor“, „Abwechslung“,<br />

„nachvollziehbarer Ablauf mit rotem Faden“, „Balance zwischen<br />

Didaktik und Praxis“.<br />

Wie wir sehen, stellt eine Gruppe meist hohe und zum Teil gegensätzliche<br />

Anforderungen an Trainer. Die einen Teilnehmer wollen Struktur und Ordnung,<br />

die anderen wiederum Spaß und Unterhaltung und wieder andere wünschen sich<br />

intensives Eingehen auf ihre Beispiele. Den verschiedenen Wünschen und Situationen<br />

im Verlauf einer Weiterbildungsveranstaltung kann ein Trainer meist nur<br />

gerecht werden, wenn er fähig ist in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Wichtig<br />

dabei ist, dass er trotzdem er selbst bleibt.<br />

Ein Trainer – viele Rollen<br />

Die Vorstellung von Persönlichkeits(an)teilen oder Teil-Persönlichkeiten, die ein<br />

Trainer – und übrigends jeder Mensch – in sich trägt, kommt aus der Psychotherapie.<br />

Auch Hermann Hesse beklagte (vgl. Schwartz, 2002): „Denn es ist ein, wie<br />

es scheint, eingeborenes und völlig zwanghaft wirkendes Bedürnfis aller Menschen,<br />

dass jeder sein Ich als eine Einheit sich vorstelle. Mag dieser Wahn noch<br />

so oft, noch so schwer erschüttert werden, er heilt stets wieder zusammen.“ Als<br />

Folge daraus entsteht für die meisten Menschen – und damit auch Trainer – ein

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