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Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung

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Vom Lehrer zum Lernbegleiter und Coach<br />

Teamentwickler: Da es Trainer in den meisten Fällen mit Gruppen zu tun<br />

haben, sehen sie sich zwangsläufig in der Rolle mit den einzelnen Teilnehmern<br />

ein Team zu entwickeln. Während sich bei offenen Seminaren die Herausforderung<br />

stellt, gegenseitig unbekannte Personen zusammenzubringen, können bei<br />

inhouse-Veranstaltungen fest gefahrene Teamstrukturen die Lernarbeit überlagern<br />

und behindern. Der Trainer agiert im Spannungsfeld von Individuum, Kommunikation<br />

und Rahmenbedingungen. Letzere kann er Stellschrauben gleich<br />

verändern, indem er gruppendynamische Themen offen anspricht und den Rahmen<br />

für den gemeinsamen Umgang im Seminar festlegt.<br />

Moderator: Wichtig ist hier eine Haltung, die jedes Thema, jede Meldung und<br />

jede Person gleichermaßen wichtig behandelt. „Personenbezogene Neutralität“<br />

und „inhaltliche Allparteilichkeit“ heißt das in den einschlägigen Lehrbüchern<br />

(vgl. Hartmann, 1997). Der Trainer schleppt in seiner Moderatorenrolle immer<br />

zwei Koffer mit sich herum: Im Werkzeugkoffer findet er alle Techniken zur<br />

Visualisierung mittels Karten und Pinnwänden. Im Prozesskoffer finden sich<br />

seine Fähigkeiten eine Bindung zur Gruppe aufzubauen. Hier geht es darum, wie<br />

und wann er Fragen einsetzt, wie er Ziele verfolgt und die Gruppe zu einem<br />

Ergebnis führt.<br />

Autor und Regisseur: Je nach Seminarkonzept können sich Trainer auch in der<br />

Rolle eines Autors oder Lernmittelgestalters sehen. Wenn sie Pinnwände, Flipcharts<br />

oder Overheadfolien nutzen, empfiehlt es sich die eigene Schrift speziell<br />

für diese Medien zu trainieren. Denn nichts ist schlimmer als eine unleserliche<br />

Anschrift oder eine missglückte Zeichnung. Für das Erstellen von Thesenpapieren,<br />

Übungsanleitungen und Seminarunterlagen hat der Trainer mehr Vorbereitungszeit.<br />

Allerdings ist auch hier eine didaktische Aufbereitung nötig. Im Sinne<br />

von Online-Coaching sind heute zudem neue Kompetenzen im Umgang mit<br />

Lernplattformen und E-mail-Kontakten notwendig (vgl. Busch, 2002). Der Autor<br />

wird spätestens zum Regisseur, wenn er die vorbereiteten Materialien zum richtigen<br />

Zeitpunkt in Szene setzt. So kann es durchaus sinnvoll sein bestimmte<br />

Unterlagen online oder offline einige Tage vor der Weiterbildungsmaßnahme an<br />

die Teilnehmer zu versenden.<br />

Führungsperson: Verständnisvoll und präsent zu sein hat nichts mit einem<br />

Softie zu tun. Vielmehr gibt es immer wieder Situationen, in denen der Trainer<br />

das „angemessen Unerwartete“ tun sollte. Um Teilnehmer einzubinden und Betroffene<br />

zu Beteiligten zu machen, heißt eine Grundregel: „Tue nichts, was Deine<br />

Teilnehmer selbst tun können.“ Gerade wenn es um das Aufzeigen von Grenzen<br />

oder Aktivierungen geht, ist die Rolle als Führungsperson gefragt. Möglichkeiten<br />

dafür bieten sich im Verlauf eines Trainings ständig: Teilnehmer können ihre<br />

eigenen Erfahrungen zu einem Thema schildern, sie können Beispiele finden

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