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Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung

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Hauptakteure Nebenakteure<br />

Reeder Schiffsversicherer Lloyd’s<br />

Schiffsmakler Experten für Schiffstechnik<br />

Abwrackbetriebe in Indien Schiffbauer/europäische Werften<br />

Schifffahrts-Fachjournalisten<br />

Kritiker Behörden/offizielle Stellen<br />

NGOs in Indien Hafenbehörden in Alang/Zoll<br />

Gewerkschaft Umweltprogramm der UN/Basel Convention<br />

europäische Abwrackbetriebe TÜV/Seeberufsgenossenschaft<br />

Ärzte in Alang Umwelt- und Wirtschaftsministerium<br />

International Maritime Organization<br />

Akteurskonstellation für <strong>Recherche</strong> über Schiffsverschrottung<br />

Schiffsverschrottung in Indien<br />

Überblickswissen verschaffen anhand der gedruckten Quellen<br />

Als nächstes ging es darum, sich anhand bereits veröffentlichter Materialien ein<br />

Überblickswissen zum Thema zu verschaffen. Dafür wurden drei Wege genutzt:<br />

die Pressedatenbank von Gruner + Jahr, die gegen eine Gebühr auch Externen zur<br />

Verfügung steht, Internet-Quellen und die Schifffahrts-Fachpresse.<br />

Schon innerhalb weniger Minuten ergaben sich hochinteressante Ansätze für<br />

die weitere <strong>Recherche</strong>: Die Pressedatenbank enthielt z.B. einen Artikel aus dem<br />

Hamburger Abendblatt von 1993, in dem über die Verschrottung des Schulschiffes<br />

„Deutschland“ in Alang/Indien berichtet wurde. Unter anderem hieß es in<br />

dem Artikel, das ehemalige Kriegsschiff sei „von der Verwertungsgesellschaft<br />

des Bundes, der VEBEG in Frankfurt/Main, durch Vermittlung der Hamburger<br />

Maklerfirma Allship für mehr als eine Million Mark an eine New Yorker Abbruchgesellschaft<br />

verkauft“ worden. Diesen Angaben war im weiteren Verlauf<br />

der <strong>Recherche</strong> nachzugehen, denn es stellte sich natürlich die Frage, ob über<br />

diese Firmen auch heute noch Exporte abgewickelt wurden.<br />

Etliche Presseberichte bezogen sich auf Alang in Indien als Zentrum der<br />

Schiffsverschrottung: Rund 60 Prozent aller zum Abwracken verkauften Handelsschiffe<br />

würden dort unter primitiven Bedingungen direkt am Strand<br />

auseinander genommen. Rund 35.000 Arbeiter zerlegten 350 bis 370 Schiffe im<br />

Jahr – mit Schweißbrennern, Hämmern und Sägen sowie mit bloßen Händen. Die

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