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Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung

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Lernen ermöglichen<br />

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Lehrvortrag: Wenn im Seminar nur einer redet, handelt es sich meist um die<br />

klassische Form der Vermittlung von Fachwissen an Universitäten. Aus Teilnehmersicht<br />

ist das Zuhören anstrengend, zumal die Konzentration üblicherweise<br />

nach acht Minuten das erste Mal einknickt. Wer zuhören muss, ist an den Ablauf<br />

des Vortragenden gebunden. Einmal nicht aufpassen heißt unter Umständen etwas<br />

Wichtiges zu verpassen und den Anschluss zu verlieren.<br />

Wer also will, dass gehört wird, was er als Vortragender sagt, kann seinen<br />

Zuhörern diese Erleichterungen bieten: Sprechsprache, Struktur (einen überschaubaren<br />

und nachvollziehbaren Aufbau), Wiederholung zentraler Aussagen.<br />

Lehrvorträge werden meist durch Medien wie Overheadprojektor, Beamer, Tafel<br />

oder Flipchart unterstützt. Sie lassen sich als zweite Informationsebene nutzen,<br />

um das Gesagte visuell zu verdeutlichen.<br />

Lehrgespräch: Mutige und in der Thematik sattelfeste Vortragende stellen<br />

Fragen an das Publikum und nutzen die Beiträge, um daran ihren Vortrag zu<br />

entwickeln, z. B.: „Können Sie sich vorstellen, über welche Schlüsselstellen sich<br />

<strong>Recherche</strong>-Kultur in Medienunternehmen fördern lässt?“ Nun werden die Teilnehmer<br />

aufgefordert sich Gedanken zu machen und diese zu äußern. Die Konzentration<br />

im Publikum steigt. Das macht die Informationsvermittlung lebendig<br />

und interaktiv. Außerdem nimmt es etwas Last vom Dozenten. Er hat nun Zeit<br />

Luft zu holen. Die Kunst besteht allerdings darin trotz der Beiträge den roten<br />

Faden zu behalten. Am besten ist es, das Lehrgespräch über kurze Strecken<br />

während eines Vortrages einmal anzuwenden.<br />

Murmelgruppe: Was nach Murmelspiel klingt, hat vielmehr mit dem Murmeln<br />

in Gesprächen zu tun. Es wechseln Phasen von frontalem Lehrvortrag mit Phasen<br />

der Teilnehmeraktivität. Beispiel: Zehn Minuten Lehrvortrag, dann fünf bis sieben<br />

Minuten Teilnehmerarbeit im Sinne von Zweiergesprächen (Murmeln) gefolgt<br />

von fünf Minuten Aufarbeiten im Plenum. Aus den Gesprächsgruppen<br />

fördert der Dozent die Ergebnisse, offenen Fragen oder Anregungen zu Tage und<br />

breitet sie für die anderen Teilnehmer öffentlich aus. Dann steigt der Dozent<br />

wieder in die nächste Vortragsportion seines Lehrvortrages ein.<br />

Diese Methode eignet sich immer wieder als Sequenz innerhalb eines Lehrvortrages<br />

oder als eineinhalbstündige Einheit, nicht aber für einen ganzen Tag.<br />

Vorteil der Methode ist, dass sie Teilnehmer sachte zur Gruppenarbeit hinführt.<br />

Gruppenarbeit: Der Ansatz sieht vor, dass sich Teilnehmer während einer<br />

vereinbarten Zeit mit einer vereinbarten Aufgabe beschäftigen. Als Instant-Lösung<br />

für fast jede Fragestellung verteilt der Trainer zu seinem Thema passende<br />

Leitfragen (Beispiele: Welche <strong>Recherche</strong>-Quellen nutzen Sie? Was tun Sie für<br />

den Informantenschutz? Wie führen Sie ein Interview?). Nach Ablauf der vereinbarten<br />

Zeit präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum. Die anderen

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