Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung
Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung
Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vom Lehrer zum Lernbegleiter und Coach<br />
209<br />
(„Was passiert, wenn diese oder jene Situation eintritt?“) oder sie können Aufgaben<br />
übernehmen wie z.B. aus der Gruppendiskussion gewonnene Ergebnisse<br />
vortragen oder auf das Einhalten von Redezeiten achten.<br />
Allerdings – und hier liegt eine Gefahr – erhalten Teilnehmer, die aktiv einbezogen<br />
werden, auch ein Bühne. Vielredner brauchen zeitliche und inhaltliche<br />
Grenzen (Können sie das mit einem Satz sagen?, Was hat das mit unserem Thema<br />
zu tun?). Angriffe oder Fragen lassen sich umleiten, indem der Teilnehmer oder<br />
die ganze Gruppe nach Lösungsvorschlägen gefragt wird. Störungen und nonverbale<br />
Signale haben ein Ursache. Das ‘Getuschel’ in der Gruppe, das fragende<br />
Stirnrunzeln einer Teilnehmerin gehören angesprochen. Denn die Reaktionen<br />
der Teilnehmer sind für den Trainer wichtige Informationen um zu überprüfen,<br />
an welcher Stelle die Einzelnen gerade stehen.<br />
Sonderrolle: Berater und Coach<br />
Im Kontext von Weiterbildungsmaßnahmen geht es hier vor allem um den „Einszu-Eins-Kontakt“<br />
zwischen Trainer und Seminarteilnehmer im Sinne von persönlicher<br />
Beratung und förderndem Coaching – eine Vorgehensweise, die vor<br />
allem zwischen den Seminarblöcken, in Seminarpausen und beim Training on<br />
the job Anwendung findet. Trainer und auch Führungspersonen, die sich als<br />
Berater und Coaches verstehen, bedienen sich psychologienaher Ausbildungen<br />
wie etwa systemischer Ansätze, der Transaktionsanalyse oder der non-direktiven<br />
Gesprächsführung. Das erleichtert den Kontakt und schafft – wenn es gewünscht<br />
wird – den Zugang zu den Kernthemen der Klienten und Mitarbeiter. Für die<br />
Lernarbeit und vor allem das Einzelcoaching mit der Sichtweise „Berater und<br />
Klient“ gilt eine personenzentrierte Haltung (vgl. Rogers, 2000). Sie meint diejenige<br />
seelisch-geistige Einstellung eines Beraters, die dem Rat suchenden Individuum<br />
hilft Blockierungen seiner Entwicklungsimpulse aufzulösen und seine<br />
Fähigkeit zur Selbstverwirklichung zu verbessern. Die personenzentrierte Haltung<br />
zeigt sich in drei Prinzipien, die über den Beratungserfolg entscheiden:<br />
Kongruenz/Echtheit: Der Inhalt des Mitgeteilten soll der Körpersprache entsprechen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass Gedanken, Gefühle und Handeln des<br />
Beraters ein kongruentes Bild ergeben.<br />
Wertschätzung/Akzeptanz: Die bedingungslose Akzeptanz soll dem Klienten<br />
das Gefühl vermitteln, dass er nicht nur dann angenommen wird, wenn er ein<br />
bestimmtes Verhalten zeigt.<br />
Empathie/Einfühlendes Verstehen: Der Berater soll bemüht sein das Denken<br />
und Fühlen des Klienten zu verstehen. Dazu gehört auch die Neugier auf die Welt<br />
des anderen. In der Überzeugung, dass jede Wirklichkeit anders und