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Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung

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Lernen ermöglichen<br />

Teilnehmer und der Trainer ergänzen, fragen nach und kommentieren die vorgestellten<br />

Informationen. Gruppenarbeit bietet einen wohltuenden Kontrast zur<br />

dozentenzentrierten Methoden wie Lehrvortrag und Lehrgespräch. Gruppenarbeit<br />

stellt die Teilnehmer in den Vordergrund und lässt sie in einem abgesteckten<br />

Rahmen sich selbst organisieren.<br />

Rollenspiel: Situationen aus dem <strong>Recherche</strong>-Alltag in den Seminarraum zu<br />

holen bedeutet sie ‘eins zu eins’ nachzuspielen. Zwei oder mehrere Teilnehmer<br />

interagieren eine begrenzte Zeit miteinander. Sie spielen eine Situation nach, z.B<br />

ein kniffliges Interview im Studio, ein Telefongespräch, eine Redaktionsbesprechung.<br />

Frappierend dabei ist: „Im Spiel ist der Mensch wirklich“ (Johannes Galli,<br />

Schauspieler). Für die Zuschauer als Verstärker der Interaktion werden typische<br />

Konflikte, aber auch ideale Problemlösungen offensichtlich. Die Spieler lernen<br />

unter Regie des Trainers neue Verhaltensweisen auszuprobieren.<br />

Welche Methoden und Medien der Trainer verwendet, um seine Inhalte zu<br />

vermitteln, hängt von Zielgruppe, Ziel und Zeitrahmen der Weiterbildungsveranstaltung<br />

ab. Sinn macht jedoch immer eine gewisse Methodenvielfalt, die sich<br />

anhand des Trainerleitfadens bereits in der Planungsphase überprüfen lässt.<br />

Moderationsmethode: Mehr als Karten, Nadeln und Pinnwände<br />

Die Entwickler der Moderationsmethode (Quickborner Team) regen sich bis<br />

heute darüber auf, dass ihre Methode auf das verwendete Material wie Karten,<br />

Klebepunkte und Wölkchen reduziert wird. Schließlich handelt es sich um eine<br />

Vorgehensweise, die Meinungen, Ideen und Themen aus Gruppen festhält, bearbeitet<br />

und strukturiert. Ziel ist dabei die Informationen und Wertungen der einzelnen<br />

Mitglieder einer Gruppe für alle sichtbar zu machen und in Konflikt- und<br />

Abstimmungssituationen zu einem Konsens zu führen. Dafür existiert<br />

mittlerweile ein gängiges Methodenset (vgl. Neuland, 1995).<br />

Kartenabfrage: Dazu brauchen die Teilnehmer einen Stapel rechteckiger Karten<br />

und Stifte. Sie schreiben darauf je nach Fragestellung des Trainers ihre<br />

Erwartungen, Ideen, Themen oder Problemfelder. Wichtige Regel: Jeweils nur<br />

ein Gedanke pro Karte in lesbarer Schrift. Der Trainer nimmt die Karten auf, liest<br />

sie vor, bildet mit Hilfe der Teilnehmer sogenannte „Cluster“ (engl. Haufen) und<br />

findet dafür Oberbegriffe. Auf diese Art und Weise werden Themenkomplexe<br />

sortiert und strukturiert. Jeder Teilnehmer findet sich in der Sammlung wieder.<br />

Zurufabfrage: Als Variante der Kartenabfrage rufen die Teilnehmer ihren Beitrag<br />

dem Trainer zu, der das Aufschreiben übernimmt. Wichtig dabei: die Zurufe<br />

im Wortlaut schreiben, damit ernst nehmen und nicht bewerten. Diese Variante<br />

dient der Begriffserforschung, Bestandsaufnahme und spontanen Ideensammlung.

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