Trainingshandbuch Recherche : Informationsbeschaffung
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<strong>Recherche</strong>-Lernen leicht gemacht<br />
Die gesammelten Aussagen werden von den Trainern strukturiert und an einer<br />
Wandtafel zu einer „Problem-Landkarte“ zusammengefügt. Diese Lage wird<br />
dann besprochen. Motto der Übung: Die Thematisierung der Ängste ist oft der<br />
erste Schritt zu ihrer Bewältigung.<br />
Kleine <strong>Recherche</strong>-Übungen besonders für Anfänger<br />
Besonders zu Beginn von <strong>Recherche</strong>-Seminaren ist es ratsam, kleine Aufgaben<br />
mit und ohne Material zu lösen. Dies fördert die Bereitschaft, sich später auf<br />
größere Aufgaben einzulassen, und hilft das vorhandene Niveau realistisch einzuschätzen.<br />
Einige Ideen für Fallbeispiele, die der Trainer mit Vorlagentexten und Stichpunkten<br />
für die Interpretation unterfüttern kann:<br />
Stimmt das Zitat „Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe.“?<br />
Wie viele Reporter wurden 2002 tatsächlich in Ausübung ihres Berufes ermordet?<br />
(Material der Agenturen AFP, AP und Pressetext Reporter ohne Grenzen<br />
von Januar 2003, vgl. Quellen auf Seite 75)<br />
Wie lautet die Telefonnummer von Horst Stern? Textbasis: Portrait von Jürgen<br />
Schreiber (im Tagesspiegel)<br />
Können Bienen Minen aufspüren? (Analyse an Hand von Texten aus Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung, Bild u.a.)<br />
<strong>Recherche</strong>-Profile – Portraits von bekannten <strong>Recherche</strong>uren<br />
Die Teilnehmer erhalten die Aufgabe mit bekannte(re)n <strong>Recherche</strong>uren (vgl.<br />
Liste Seite 76) intensiv – anhand von Leitfragen – über ihre <strong>Recherche</strong>-Arbeit,<br />
über Chancen und Grenzen, Handicaps, Sorgen, Nöte, Methoden und Tricks zu<br />
sprechen.<br />
Aus einer Liste mit einer breiten Mischung aus Print, Hörfunk und Fernsehen<br />
können sich die Teilnehmer eine Person aussuchen; die Kursteilnehmer finden<br />
die Kontakt-Telefonnummern selbst heraus und beschaffen sich rasch einige<br />
Hintergrundinformationen zu ihren Telefongästen (Pressearchive, Agenturen<br />
etc.). Die Telefonate sollen halbstrukturiert verlaufen und etwa eine halbe Stunde<br />
dauern. Die Teilnehmer schreiben die wichtigsten Zitate heraus und verfassen<br />
anschließend ein Porträt (eine DIN A 4-Seite). Zeitbedarf inklusive Auswertung:<br />
rund zweieinhalb bis drei Stunden.