archivum lithuanicum 2 (4,26 mb) - Lietuvių kalbos institutas

Gotfrydas Ostermejeris,
Rinktiniai raðtai
parengë ir iðvertë Liucija Citavièiûtë
Vilnius: Mokslo ir enciklopedijø leidykla,
1996, 501 S. ISBN 5­420­01366­5
Archivum Lithuanicum 2, 2000
ISSN 1392–737X
Dieser Band enthält sechs ausgewählte Schriften von Gottfried Ostermeyer
(20.3.1716­13.3.1800) aus den Jahren 1775­1793 in litauischer Übersetzung, wissenschaftlich-informativ
untermauert durch drei einleitende Vorworte, ausführliche
Anmerkungen (S. 445­483), eine deutsche Zusammenfassung (S. 484­489) sowie je
ein Personen- und Ortsnamenregister (S. 490­500). Damit wurde einem breiteren
Interessentenkreis wertvolles Material leicht zugänglich gemacht, das im Original
heute nur mühsam und mit viel Aufwand an jeweils verschiedenen Orten zugänglich
ist. Ganz gewiß ist das Andenken an den 280. Geburtstag Gottfried Ostermeyers,
das als Widmung über dem Buch steht, nicht bloß ein spezieller Anlaß, sich mit
den Verdiensten dieses Mannes um das Litauertum im damaligen Ostpreußen zu
befassen. Die allgemeine Aufmerksamkeit für Kultur-, Literatur- und Sprachgeschichte
sowohl innerhalb dieser Region und als auch in den Konstellationen ihres
Umfelds treibt gegenwärtig dementsprechende Untersuchungen voran. So werden
viele, die sich damit befassen, es dankbar begrüßen, daß die Ausgewählten Schriften
von Gottfried Ostermeyer in dieser Form wesentliche Daten und vielfältige
Quellenbelege leicht und übersichtlich darbieten.
Im ersten Vorwort (S. 5­9) erläutert Norbertas Vëlius den Kritischen Beytrag zur
Altpreußischen Religionsgeschichte (Marienwerder, 1775; lit. Kritiðkos pastabos apie senøjø
prûsø religijos istorijà [S. 48­73]) als einen wertvollen Beitrag Ostermeyers zur
Erforschung der (alt)preußisch-litauischen Mythologie, der sich gegen die damals
verbreitete Meinung richtete, Brauchtum, Sitte und Weltsicht auf dem „altpreußischen“
Territorium hätten ebenso wie dessen Bewohner keine autochthone Entwicklung
gehabt. Mit seinen Zitaten und Interpretationen wollte Ostermeyer genau
das Gegenteil, nämlich die uralte Eigenständigkeit seiner Preußisch-Litauer bewei-
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