archivum lithuanicum 2 (4,26 mb) - Lietuvių kalbos institutas
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Durchaus nicht nebenbei gesagt, das Problem einer guten, der Zielsprache angemessenen<br />
Übersetzung beschäftigte Ostermeyer in seinen Auseinandersetzungen<br />
mit Mielcke darüber, was notwendig ist für ein neues Gesangbuch. Das ist mehr als<br />
ein bloßer Zufall, wenn man jetzt wie die Übers. voller Respekt und mit bewundernswertem<br />
Aufwand seine Schriften in die Sprache bringt, die er seinerzeit so<br />
eifrig verteidigte. Diese Verteidigung hat das Litauische heute nicht nötig oder,<br />
wenn man so will, nicht nötiger als andere moderne Schriftsprachen. Bei wissenschaftlich<br />
orientierten Arbeiten wie der vorliegenden muß die sprachlich einwandfreie<br />
und sachlich richtige Wiedergabe im Vordergrund stehen; auch das ist<br />
ein allgemein geltendes Postulat der Praxis von Übersetzungen. In welche Relationen<br />
sprachliche und sachliche Richtigkeit geraten können, gemessen an dem konkret<br />
gegebenen Kontext, darüber kann man als Rezipient des Textes oft verschiedener<br />
Meinung sein. Die Übergänge von freier zu ungenauer oder falscher Wiedergabe<br />
können fließend sein 7 :<br />
OA-2 30: „Gott und der Teufel thun doch gewiß nichts oben hin, µondern alles mit<br />
gan¸em Ernµt.“<br />
S. 212: „Dievas ir velnias, suprantama, nedaro nieko bendro [es muß wohl heißen:<br />
nenorom, pavirðutiniðkai, neuoliai], bet viskà daro rimtai.“<br />
OA-2 64–65: „Sie machte indeµµen ein Gl÷ck, das ¸um Erµtaunen geht, bey einer Menge<br />
Prediger, und so gar bey Einem Kænigl. Conµiµtorio. Leãteres glaubte und glaubte<br />
auch nicht. Die Prediger µollten aushelfen. Die H÷lfe war µchlecht.“<br />
S. 227: „Belieka nustebti, kad jai pritarë tiek daug pamokslininkø bei Karaliðkoji konsistorija.<br />
Pastaroji ið pradþiø lyg ir nepatikëjo [es muß wohl heißen: lyg patikëjo, lyg<br />
ir nepatikëjo]. Turëjo spræsti [es muß wohl heißen: pagelbëti] pamokslininkai, o jie<br />
buvo blogi patarëjai [es muß wohl heißen: pagalba buvo bloga].“<br />
OA-4 1415: „Wir fanden im alten G.B. Stellen, da man dem deutµchen Dichter einen<br />
falµchen Sinn aus purem Mißverµtande beygelegt, [...]“<br />
S. <strong>26</strong>7: „Senajame giesmyne rasdavome tokiø vietø, kur vokieèiø poetai tiktai per<br />
neapdairumà iðkreipë prasmæ, [es muß wohl heißen: kur buvo iðkreipta vokieèiø poetø<br />
giesmiø prasmë] [...]“<br />
OA-4 23: „Und dieµe Bitte erlaµµe denn auch an µie, in Hofnung, µie werden wohl<br />
einµehen, wie unµchicklich es µey, Einerley in ¸wey verµchiedenen Schriften zu<br />
leµen. Man tadelt es ja durchgehends an Gelehrten, wenn µie µich µelbµt ausµchreiben<br />
[hier: ‚schriftlich zitieren‘ – G. B.]. Den Vorwurf auch mir machen ¸u laµµen, wird<br />
man mir doch wohl nicht zumuthen.“<br />
S. 270: „To praðau tikëdamas, kad jie tikrai pastebës, kaip nevykusiai apie tà patá<br />
dalykà dviejuose raðtuose dëstomos prieðingos nuomonës [es muß wohl heißen:<br />
supras, kad bûtø negerai skaityti tà patá dalykà dviejuose skirtinguose raðtuose]. Èia að<br />
7 Die korrigierten litauischen Formulierungen<br />
sind als Vorschläge zu werten.<br />
231 Gotfrydas Ostermejeris,<br />
Rinktiniai raðtai