Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
die<br />
das<br />
rf,,,„<br />
,<br />
ging<br />
j<br />
seinen<br />
,>Meine lieben Land.^leule«, entgegnete cr, „ich<br />
koninie gar \veit her, namlich von Lyon aus Frank-<br />
\<br />
reicii, noch weit hinter Pariš, und meistens zu Fuss.«<br />
Bald war die ganze Zuhorerschaft um dcn<br />
Fremden hcrum, der unter Essen und Triiiken erzahlte,<br />
dass er gegen das Eiide dcs Jalires 1809<br />
von den Franzosen in Laibach zum Militar asscniirt<br />
worden, dann nach Ilalion, mdlich nacii Spanien<br />
srikommen sei, \vo tr in eineni Rcitergcftchie die<br />
Hand vcrloren, ferncr im Jahre 1814 nacii Lyon<br />
gebracht und dort durch fast 20 Jahre ini Invalideniiause<br />
versorgt \vorden war, endlich aber eine<br />
unbezaiimbare Selinsuciit nach scineni Vaterlande<br />
Krain ihii b?\vogen habc, auf jede \veitere Vertior<br />
- 123 —<br />
Dem Invaliden gefiel dieser Vorschlag gut; er<br />
in den Post.stall und es \vurde mit dem Postillon<br />
bald abgemacht, dass er Abends gegen Enlrichtung<br />
von 20 Kreuzern bis Oberlaibach mitfahren<br />
solite, von wo cs ihm frei stand, auf gleiche Weise<br />
die ferneren Posten bis Triest zuriickzulegen.<br />
Nachdem er sich des Naclimiltags Laibach in<br />
seinen grosscn Veriinderungen seit 1809 besehen<br />
halte, machte er sich reisefertig (der Wirlh hatte<br />
ihm die Zeche gastfreundlich geschenkt) und ging<br />
vor der anberaumten Stunde auf der Triester Strasse<br />
voraus. Bald sah er die kleine, mit einer iiber<br />
Rundreife gespannten Rohrdecke versehene Carrete<br />
daherfahren, aus deren Hintergrunde das Posthorn<br />
o-ung in Frankreich, \vo es ihm nichl schlecht ging, des Schwagers lustig ertiJnte. Der Poslillon hielt<br />
Verzichl zu leisten und mit seinen ersparten Pfennigen<br />
nach der Heimal zu uandern, was er denn<br />
an, der Reisende sch\vang sich, das Brief-Felleisen<br />
zuriickschiebend, auf den Sirohsilz neben ihm, und<br />
auch gliicklich vollfiihrt habe. Er erzahlte dann fort ging es in die Nacht hinaus.<br />
seine verschiedcnen Kriegsschicksale und Erlebnisse Der Invalide wollte zwar Anfangs in Oberlaiin<br />
den drei fremden Liindern auf recht anziehende bach irgendwo iibernachten und des andern Tages<br />
j<br />
j<br />
1<br />
Weise, so dass man nicht mude ward, ihn anzu- Weg zu Fussc gegen Triest fortsetzen, wobei<br />
horen. Nur hie und da musste man ihm mit irgend<br />
j<br />
einem Ausdrucke, der ihm entfallen war, heraus-<br />
helfen, sonsl wusste er sich, obschon et\vas fremd- !<br />
klingend, so zicndich slovenisch auszudriicken.<br />
„lhr \ver(iet jelzt \vohl in Laibach bleiben und<br />
Euch hier ein Pliitzchen suchen?« fragte der Wirlh.<br />
„„Ich gedenke nur den heutigen Tag hier zu<br />
verweilen uud dann stracks nach Triest zu waRdern,"«<br />
meinle der Fremde.<br />
»Dort habt Ihr vernuilhlich Verwandte oder<br />
Freunde?«<br />
„„Nichts von allem Dem, ich kenne in Triest<br />
j<br />
er hoffte, fiir geringes Geld hie und da eine Strecke<br />
fi