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vodnikovspomenik00vodn

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I<br />

aber<br />

: Cerna<br />

I<br />

zog<br />

durch tiefe Mulden, bald in gerippte Zacken auslau-<br />

I<br />

Da lagen ober uns die zwei hoheren Kuppen<br />

i fend.<br />

Hcrr! lass mich ein Opfcr bringen<br />

Hicr, auf diescni Fositaltar,<br />

Aus (kili<br />

hocligeschwc'llten HiTZcn,<br />

In die Liifte rriii und klar.<br />

Gib den Armen und di-n Mudcn<br />

Deines Trostes Morgcntbau,<br />

Dass sie sich goslarkt crhebon,<br />

Wie dic Blumcn auf dcr Au.<br />

Offfne du die Biust der Reichen,<br />

Die ein drcifach Erz umspannl,<br />

Dass sic,<br />

so wie deine Stronie,<br />

Mild befruchtfn odes Land.<br />

Stndc aucli von dcinem Lichte<br />

Durcli die dunkle Erdcnnacht,<br />

Dass sie vvandeln deine We2:e,<br />

Denen noch das Lebcn lachf.<br />

Und dic Todlen riclite<br />

gnitdig-,<br />

Unerforschter Weltena:eist!<br />

Den zu deiner Eng:el Harfen<br />

Die cntziickte Schopfung preist.<br />

Amen! spraclisl du, und rustia: ging's dann weiter,<br />

zuerst bci-ffunter durch anderlhalb Slunden, dann<br />

im Tliale foit durch Wiesen, Aecker und Birkenwald(;hen<br />

nach Feistritz, wo wir gegen drei Uhr<br />

in's Wirtlishaus gleich hungrifren Lovven einfielen,<br />

und eine Slunde darauf, gerupft wie Maihuhnchen<br />

und eingesalzen wie Hiiringe, wieder auszogcn. Ich<br />

verschwcige den Namen des edlen Philemon, der<br />

uns jede Forelle mit eincm Gulden bezahlen liess,<br />

damit derselbe nicht die Nachwell mit Schreckcn<br />

erfulle, gleich dnn des grossen Hunnenkonigs.<br />

Treffhch erofing es uns dagegi-n im frciherriich<br />

Zois'schen Hammerwerke, dessen Verwescr, Herr<br />

Eduard Mullay, uiis im Herrcnhause gastlich aufnahm,<br />

und wo wir den Rest des Tages mit Bejflache<br />

drei hellgrune Tumpel; aber so weit das<br />

sichtigung des Hochofens und seines herrlichrn Kastengebiiises,<br />

so\vie der Wallasch- und Slahlhammer,<br />

angenehm zubrachten. Hochst ergolzlich und belehrend<br />

verslrich uns aber der Abend durch den<br />

Besuch des Herrn Kaplans Saversnig, beriihmt als<br />

kiihner Bcrgsteiger und angenehmer Gesejlschafler.<br />

Er hatte bereils zwei Mal die ganze siidiiche Liinge<br />

152 -<br />

kraftige Mannlein auf dem hochsten Grat der<br />

- perst silzen und seine Arme begeistert uber<br />

die Thiiler des Isonzo aussirecken.<br />

der AVocheiner Gebirge auf ihren Kammen beschritten,<br />

und vvusste die Erziihlung seiner Fahrten interessant<br />

zu gestalten. Noch heute sehe ich das kleine, soUen, an den Huften des Triglav herum, reihte<br />

1Y.<br />

Herr Mullay hatte fur uns z\vei tiichtige Fiihrer<br />

angevvorben, deren einer der Triglavbesteiger<br />

Markiselti, vulgo Smokauc war. Auch versah er<br />

uns mit \Vein, Brot, Kaše, kaller Kiiche und zwei<br />

Kotzen; und so konnten wir ani 14. August Fruh<br />

7 Uhr, begleitet von Golles schonster Morgensonne,<br />

unsern Auszug wagen, zwar nicht um dem Riesen<br />

selbst unsere Aufwartung zu machen, dazu trauten<br />

wir uns nicht genug Krafte zu, aber um auf den<br />

Vorbergen desselben jene mylhischen Seen aufzusuchen,<br />

deren es zw61f geben und denen die Savica<br />

ihren Ursprung verdanken soli. Wir durchschrillen<br />

das Thal nach Nord\vest, kamen an der St. Johannis-Kapelle,<br />

die am osllichen Endc des See's gelegen,<br />

voriiber, und waren um halb neun Uhr so ziemlich<br />

am Fusse der Triglav-Auflhiirmungen, namlich<br />

im Zois'schen Hammerwerke AUhammer, Stara -fužina.<br />

Nach kurzer Rast daselbst gings dann droi<br />

Stunden lang aufwiirts, durch einc wilde Schlucht,<br />

Sušca genannt, bis auf dio Hochebene Faržnarska<br />

planina, wo wir den ersten See zu Gesicht bekamen.<br />

Er hat den Unifang eincs massigen Teiches,<br />

und die ihn umgebenden Felsenmassen geben ihm<br />

ein diisteres, melancholisches Ansehen. Wir bogen<br />

vom See links ab, und sliegen rastlos aufwarts<br />

durch ode Schlnchten und Kalktricher, iiber spifzige<br />

Felsen, ganz unserer beriichligten Innorkrainer Kalkformation<br />

entsprechend, bis wir endlich auf einem<br />

abgestuizlen Kegel Halt machten; das war der unterste<br />

Vorsprung des Berges Ticerca. Nie hatte<br />

ich ein betrubenderes Gefiihl meiner irdischen Winzigkeit!<br />

Unter uns lagen auf einer kleinen Kalk-<br />

das Auge reichte, war kein Baum, kein Strauch,<br />

1<br />

nicht ein griines Fleckchcn zu erbliekcn. Endlos<br />

sich das barock geformte Kalkgestein fort, bald<br />

der Ticerca ; links vor uns dcr Bogatin, der Mihor,<br />

I<br />

die Poderta-gora, die Skcrbina und der ganze Zug<br />

der Flitscher Grenzgebirge ; dann nach rechts, wo<br />

sieben andere Seen, darunter ein grosser, liegen

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