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I<br />

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-<br />

156<br />

«ar im Nu i\er sranzo Spuck zerstobon. Ich befanrt<br />

mich g-anz allein aiif der Kuppe des Bertr^s, nur dcr<br />

Mond leuciifete mild, und au.s ciner Fclsspalte trat im<br />

Schmucke der Jugcnd und Unschuld Mina, die Sen-<br />

I<br />

nerin von der bela skala. Ein Gewand, wie alle<br />

Feen, bis auf Raimund"s Cheristane herab es stets<br />

getragfen, umhullte ziichlig ihre Glieder und liichelnd<br />

reichte sie nur einen Sirauss bliihender Alpenrosen.<br />

Doch, als ich darnach fa.ss.te, horte ich einen ung'eheuern<br />

Knall, erschreckt fuhr ich — aus dem Bette<br />

der andere lieblicli-mild uikI annmthg. Anastasiu.s<br />

Griin wurde sagen, sie seien:<br />

Wiu Eidechslein und Kaiman,<br />

Wie Goldfischlein und Hai.<br />

Dem freundlichen Seebach gegenuber liegt die Burg<br />

des letzlen Sachsenkaisers, Heinrich 11., des Heiligen,<br />

Veldes auf hohem Felsen, der schnurgerade aus dem<br />

See emporzusteigen scheini, im Hintergrunde den<br />

kolossalen Slol; links guckt auf einer reizenden In.sel<br />

auf, die Sonne lugte durcirs ofTene Fenster herein,<br />

das Wallfahrtskirclilein der Gottesgebiirerin aus iippi-<br />

die Eisenhammer polterlen und klopften im regelmassigen<br />

Takte, und der von Dir, nuin Eugen! umge- Halbkreise siiuinen den See schmucke Gebiiude ein, in<br />

geni Baumschlage hervor; zur Rechten im weitcu<br />

\vorfene Stuhl lag noch mitten im Zininier, als corpus deren Mille beiliiufig sich das Mineralbad befindel.<br />

delicti Deincr Frevelthat.<br />

Dahin begaben \vir uns gegen Abend auf leichtem<br />

Nachen, um unsere Glieder nach den Muhseligkeiten<br />

VIL<br />

der Wocheiner Fahrt zu erijuicken. Eine simple<br />

Bretterhutte iiberdeckte damals die Ouelle, jetzt steht<br />

WOrdo sich \vohI der gule Herr l\lullay so sorglos<br />

ani niichslen Morgen vor uns auf soin ein.spanniges<br />

Wagelchen gesetzt habcn, wenn er eine Ahnung von<br />

dem Schrecken gehabt halte, den cr mir verflossenc<br />

cs sich nichl nehmen, in eiarener Person seine Giiste<br />

nach dem Veldeser-See zu fahren. Der Weg dahin<br />

schonbcbauten Feldern, den<br />

Fleiss der Einwohner beurkundend<br />

: dann gelit es lange fort, immer an der<br />

Wocheiner .Savo durch eine romantische schmale Ge-<br />

\varen's Triesler Kaufleule, die liier, wie ge\v6hnlich,<br />

birgs.schlucht, „Stenga«, beim Felsen ,>Babji zob«,<br />

auf der Riickreise von Rohitsch, zur Nachkur Forel-<br />

dem Grenzpfeiler der Bohina vorilber, durch das Dorf len, Huchen, grosse Krebse und feinen Mahr>vcin zu<br />

Fellach, „Bohinska bela«; hier verlasst man die Save, sich nahmen. Auch horte ich damals zum ersten 3Iale,<br />

biegt unter der sogenannten Probstei links ab, und<br />

isl in wenigen Minuten in Seebach beim \Virthshause<br />

der Petranka, ani Ufer des lieblichsten aller Alpenseen.<br />

Ich hatle zwei Jahre friiher das Salzkammergut<br />

durchwandert, und unter den herrlichen Seen<br />

desselben auch den durch seine Anmulh beriihmten<br />

ein im gesohmacklosesten Style erbaules steinernes<br />

Haus an ihrer Stelle. Die Ouelle hat ungefiihr 22"<br />

Reaumur, und es mogen die guten Wirkungen des<br />

Veldeser Aufenthaltes auf die gebrechlichen Stadtkiuder<br />

\vohl weniger ihr zuzuschreiben sein, als der<br />

Naclit durch seineZaubcrformel verursachle? Erliess herrlichen Alpenluft und der Bewegung in Gottes<br />

freier Natur. JVach dem Bade lagen wir am Hugel<br />

hinler der Quelle im Grase, unter iippigen Aepfel-<br />

ist sehr interessant durch die Abwcchslung der Landschaft<br />

und deren SlafTage, die er bietet. Reizend ist noch ein Mal das Abendgliihen des Triglav<br />

biiumen den Sonnenuntergang erwartend, da wir<br />

bewun-<br />

das nntere Wocheiner-Thal mit seinen netten Dorfern dern wollten und fuhren dann im Mondscliein nach<br />

und Kirchlein, in seinen Obstgiirten, so wie auf den Seebach zuriick. Da fanden \vir in der Laube aui<br />

Slrande ein kostliches Abendmahl bereitet, das wir<br />

in Gesellschaft einiger Badegasto verzehrten. Zumeist<br />

wie man in Getreiden macht, wie Zucker auch bei<br />

trockenem Wetter anziehen, und Kafleh flau uerden<br />

konne, ohne gebrannt, gerieben und gekocht zu werden,<br />

so wie dass Eisen und Blei steigt oder fiillt, gleich<br />

dem OuecJisilber im Wetterglasp, bloss in Folge der<br />

Temperaturs-Veranderungen auf der Borse, und ahiiliche<br />

Geheininisse mehr, von denen ich friiher keine<br />

St. Wolfgang-See befahren und umgangen, doch iiber-<br />

Irifft ihn unser Bleski jezero durch die zackigen, seltsam<br />

gefornitcn griineu Hugel, mit denen er einscsaumt<br />

ist, und durch die heilige Ruhe, die auf seinen<br />

grunen Flulhen ruht. Er ist das VViderspiel des Bohinski<br />

jezero. Der eine ist wilderhaben und scliaurig.<br />

, Ahnung hattc. Die gliicklichen Jiinger Jlerkurs \varen<br />

schon liingst zur Ruhe gegangen; \vir aber liessen<br />

uns noch ein Mal in der uarmen Somniernacht auf<br />

den See hinausrudern, und ziUillen auf seiner Spiegelfliiche<br />

die funkelnden Sterne.<br />

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