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!<br />
Der Entwurf Ilires slavisch-hisloriscliPii Poems<br />
ist in prima linea ganz put. Dcr Gaiig; cUt Ereiililuiig<br />
inuss durch clie Krilik dcr Geschichlo gcpriift<br />
wi'rden, so M'eit Ueberbleibsd davon vorhanden.<br />
Daiiibcr inuss uns Kilmmcrdt'y, oder Linharls Gcist,<br />
Auskimft g-cben. Driingten Sie die Erzaliliirig, was<br />
Zeit und Unilat der Haiidlung betrift, nielir zusamiiien,<br />
so kanil fiiglich ein opisches Gediclit entstehen.<br />
Der Held niiissle nun, cntweder ine enifiihrie Landsmannin<br />
wiederfinden, oder eine friinkiscbe Prinzessin<br />
cnlfiihren u. s. w. Aucli seine Riller elc. miissten,<br />
quocuni([ue modo in alie die Formen der Liebe, sie<br />
sey Leidenschaft, Bedarf, Voruhriheil oder Silte, in<br />
dem hypotetisch- oder hislorisch bekannten Geschniacke<br />
jenes Zeilalters elc. verflochien Averden,<br />
\voraus die nolhwendigen Episoden gesciiopft werden<br />
niiissten. Griecliische und Roniische Wytologie<br />
ist ganz zu nieiden: el)endaher auch verschiedene<br />
nach derselben auf slavische Namen iiberlragene<br />
Golter, die man nur in ihreni urspriinglichen Wer-<br />
Ihe beybeliallen kann, und von den ich.glaube, dass<br />
sie in das Sy.stem der Altslavischen Veniunft-Religion<br />
ganz passen diirften, \venn man nicbt eigenlliche<br />
Idolen, sondern nur, in Riicksicht auf das<br />
principium boni et mali, ausgezeichnele Vorfahrer<br />
jindcrung ist sie vorlreflich, und unier den Varianelc.<br />
aus ihncn machte. Andere, die sich bis heiite<br />
,<br />
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werden sollcn! Die Epopee fordert einen rdlen, das<br />
didaklischc Gediclit einen ernsihaften, und sicli bestiindig<br />
gleiclien Ton. Der cdle epische Ton kann<br />
mannigfallig seyn, und er muss es scyn, \veil cr<br />
universalisirt. Es giebt aber auch epische Gedichte,<br />
die im Volkslhon vorgciragen sind, vorziiglich bey<br />
den nefurn Nalionen. Sie haben iibrigens mit allen<br />
den unendlichen Hindernissen zu kampfen, die die<br />
Armulh unserer Sprache mit sich bringi: je hoher<br />
sie den Ton spannen, je schwarer \vcrden diese Hindernisse<br />
iiberuunden, oder vieleicht gar nicht aus<br />
dem Wege geraiimt werden konnen. Bedenken Sie<br />
auch den Zeilpunkt •— den Zusland Ihrer Landsleiite<br />
in Bczug auf Perzeplibilitat, Gesclimack, nachste Aneignung<br />
u. s. w. Ailes scheint einzuralhen, dass<br />
die Saiten nicht zn hoch gesliuunl werden derfen ! !<br />
Indesscn konnen Sie, so oft die poetische<br />
Stunde schlagt, einzelne Szenen und Iliilfsnialerialien<br />
versifiziren, sich iiben, sich selbst sludiren, Ihre<br />
eigene Originaliliit in Wirkung selzen und priifen<br />
etc.<br />
ctc.<br />
Die Fabel von den z\vey Hahncn kann nach<br />
dem erslen Aufsalze nicht bleibcn, denn die Verssart<br />
ist ohne Rithmuss etc. In der achtsylbigen Ab-<br />
fefallt mir am beslen:<br />
in der Sprache erhallen haben, \vie z. B. fhkral,<br />
„Pelelina fla dolg brala<br />
Mora, Vefha elc, miissten so gebraucht werden,<br />
Kokufh k' nima perleli<br />
um die Voruhrtheile, Ihrihumer, Aberglauben ctc,<br />
Kakor hiiro sla bla fvala<br />
die damit verkniipft sind, zn bekiimpfen. Den Vojoder<br />
besser Boj vod a, Prerok, Modri, Kolednik<br />
Jih Lubesen rasdvoji.«<br />
Doch fehlt im erslen Versse das »dva«, das man<br />
u. s. \v. diirften am Irefendslen kuize, aus slavischen<br />
Radikalsylben gebildete Nahnien gegeben vver-<br />
ungern vermisst, und es bleibl ein Zweifel, ob dicjenigen<br />
fvatji genennt Averdcn konnen, zu den die<br />
den, wie z. B. Samo aus fam. Pohod aus hoditi<br />
Henne geflogen komi.<br />
und po elc. Um die Kraft dessen, was Tradilion,<br />
Den Scherounigg cmpfchie ich Ihnen wieder.<br />
Aulhoriliil, Beyspiel etc, folglich die Anlenalen, auf<br />
Freilich bcdarf er hohere Bildung: dazu muss ihn<br />
ein Volk, das eigentlich nicht Idolairie Irieb, vermogen<br />
konnte, milels einer, obsclion nicht ganz zu-<br />
der Geschinack leiten, den ich ihme fiir die Geognosie<br />
und den vvissenschafilichen Zusammenliang<br />
trcfenden Anniiherung zu beuhriheilen, vviire es gut,<br />
der Bergvvissenschaften einzuflossen gesucht habe.<br />
vvenn Sie die Cellischen Gedichie Ossians und Fingals<br />
uberliisen: Diese kann ich Ihnen in Deni's<br />
Ich werde nicht ermangeln, diesen Geschmack in<br />
ihme mit Hiilfsmitteln aller Ari, Wirkungskreiss<br />
Uebersetzung mitlheilen, nur miissle ich Sie vvahrnen,<br />
den sch\viilsligen, und mit Melaphern und Bil-<br />
und Bequemlichkeilen fiir seinrn Hausbedarf, so viel<br />
nur moglich, anzueyfern. Ich erwarle mit Selmsucht<br />
dern iiberladenen Ton nie nachzuahmen.<br />
seinen BerichI, nachdem ich seinen Vorschlag bereis<br />
gutgeheissen habe. Sein Talent liebe und Den wahren Ton, den Sie wiihlen sollen, weiss<br />
sciiaze<br />
ich niclit zu bcslimmen. Sie miissen ihn finden,<br />
ich, wie Sie wissen. Helfen Sie mir, ihn so gliick-<br />
wcnn Sie der crste Krainersch - slavische Dichier lieh zu machen, als moglich ist.