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sel<br />

Geld<br />

j<br />

- 125 -<br />

Die Arbeiter bestatigten durch Kopfnickcn das Invalide nannte dem meldenden Itammrrdiener den<br />

Gesagte, iiidcm sie mit Ehrfurclit dem Bi.schof nacli- Namen und dieser g^ing in das Empfang-scabinet.<br />

zusehen scliienen. »Wie Viele sind nocli drausisen '?« fragte der<br />

Da wurde es unserm Veteranen wariii uin's Bischof den Eintretenden.<br />

Herz. „So ein Oberhirl kann nicht anders als sehr<br />

gcliebt und geachtet sein!« rief er aus. i<br />

»»Monsignor, nur ein Einziger, er sagt, er<br />

ein Invalide, der in Frankrcich gedient, komme<br />

„„Geliebf? O ja««, repbcirte der fruhere Spre-'Je'z' a«« ^rain undnennesich Michael Stendler.««<br />

cher. ,,„VVie kiime es auch anders? Er ist so hoch<br />

„Stendler'?« rief Bischof Raunicher,<br />

gelehrt, als lierzensgul und<br />

rasch aufstehend. „Weisst du nicht, aus welcher<br />

herablassend. Alle Verniinfligen<br />

achtcn ihn aufs Hochste, die Armen Ortschaft in Krain cr geburtig isf?«<br />

lieben ihn als Vater — allein, moget Ihr es glauben<br />

„„Nein, Euer Gnaden, ich habe ihn nicht so<br />

oder nicht — es gibt Leute, die ihm desswegen weit gefragt,«« er\viederte Francesco.<br />

nicht geneigt sind, weil er zu wenig auf<br />

»Fiihre ihn sogleich herein !" befahi der Bischof<br />

eillen<br />

Prunk hiilt und zu einfach lebt.«»<<br />

und man konnte es ihm ansehcn, dass er im Aufund<br />

Abschreiten innerlich bewegt und aufgcregt war.<br />

„Diesen Tadel wird er leicht vcrschmerzcn«,<br />

Als der Invalide eintrat, befand er sich dem<br />

warf der Invalide ein. Durch das Gespriich erwarmt,<br />

erziihlte er, dass er lediglich im<br />

hohen Pralaten gerade gcgeniiber, der ihn mit bliz-<br />

Vertrauen<br />

auf die Giite des Bischofs, dessen Landsmann er<br />

sci, aus Krain gekommen, um viilleicht durch ihn<br />

eine kleine Bediensiung zu erballen.<br />

„,>Ich sehe in diesem heutigen Zusammentreffen<br />

mit ihm nur eine gule Vorbedoulung und Aviinsche<br />

Euch herzlich Gliick,«« sagte der Einvilumer,<br />

indem er in sciner Arbeit forlfuhr und dadurch<br />

seine Leute zur Thatigkeit aneiferte. Der Invalide<br />

empfahl sich und ging gegcn Servola weiter. Der<br />

Abend fand ihn jodoch schon in der Kanmier des<br />

Hausknechtes im „Caval bianco« silzend und an der<br />

Seile seines gasilichen Kameraden gemiilhlicli plaudernd,<br />

der ihn be\virlhcte.<br />

wie es schien von einer tiefen Riihrung crfasst, in-<br />

Des andern Morgens war die Stunde der dem er den Invaliden mil unverkennbarem AVohI-<br />

Audienzzeit herangekommen. Moglichsthcrausgeputzt \vollfn ansah. — „Ja«, sagte er nach kurzer Pause,<br />

betrat der Supplikant den Weg. Im ersten Stock ^,die Aehnlichkeit ist nicht zu laugnen, ich erinnere<br />

der bischoflichen Residenz angelangt, fand er schon mich noch reclit wohl dersclben.« —<br />

Mehrcre, die den Bischof zu sprechen vvunschten, „„Monsignor««, ergrilf der Supplikant schuchund<br />

slellte sich im Hinlergrunde hin. Das Zimmer tem das Worl, indem er Papiere aus der Brust-<br />

Avar geriiumig und schiin, aber ganz einfach meublirt. tasche zog, „„hier ist noch ein eigenhandigcr Brief<br />

Z\vei anschnliche Sofa's mit schwarzem Leder uber- meines seligen Onkels, den er mir im Jahre 1809<br />

zogen und elliche 12 gleicliarlige Sessel, ein run- :<br />

nach Laibach geschrieben, als ich eben zuni Handder<br />

Tisch, ein Kasten und einige Kupferstiche im langs-Commis avancirte und mit dem er mir einiges<br />

Rahmeii an der ^^'and machten das ganze Ameuble-<br />

;<br />

ment des Gemaches aus. Die Audienz hallc bcreils<br />

zur Equipirung geschickt hat.««<br />

„Wahrlich«, sprach Raunicher, „das ist<br />

'<br />

begonnen. Jlanchmal kam wohl irgend ein Geisilicher, seine Schrifl«, und dij innere Bewegung nicht mehr<br />

wahrscheinlich aus der Ordinarials-Kanzlci, der den<br />

j<br />

Wartenden den Rang des Vorkommens ablief, aber<br />

|<br />

zenden, aber nicht unfreundlichen Augen neugierig<br />

musterle und dann fragte: ,jSi(' heissen Stendler<br />

und sind aus Krain, aber woher aus Krain?«<br />

„,>Ich war in Litlay an der Save gcboren,<br />

Ew. furstlichen Gnaden zu dienen.««<br />

»Nennen Sie mich nicht Fiirst, ich liin nur ein<br />

einfacher Bischof«, cnfgegnete sanflen Toneš der<br />

Angeredete, und fuhr fort: „Sie sind aus Littay?<br />

War der Pfarrcr G e o r g Stendler, cinsl Caplan<br />

in Waatsch, irgend verwandt mit Ihnen?'<br />

,>„Euer Gnaden, er war der leibliche Bruder<br />

meines Vaters und mein Onkel.««<br />

„Ihr Onkel, sagen Sie?« — rief der Bischof,<br />

zu verbergen suchend, setzte er liiiizu : „Ihr edler<br />

seliger Onkel war mein Wohlthater! Er hat<br />

endlich, nach fast zvvei Slunden, war der Saal leer<br />

'<br />

als Caplan zu Waatsch mich armen Hirtenknaben<br />

und es solite den Lelzlen die Reilie treffen. Der unterslutzt, unlerrichlet und ermuntert; s ein

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