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viele Stcilen gleichzeitiger SchriftstelltT auf seinen<br />

haufigen Gcbraucli.<br />

Spater, als im Jahre 304 n. Chr. vvar es ein<br />

trauriger Schauplalz Nvilder Christenverfolgung. Zu<br />

Konig Pipins Zeiten erwahnt seiner ein gleichzeitiger<br />

Chronikschreiber, indem er von Verona sagt:<br />

„Habet altum Labyrinthum magnum per circuitum,<br />

In quo nescius ogressus nunqiiam valet egredi,<br />

Nisi cuni igne lucernac, vel cum fili glomere.«<br />

VVelchen Gebrauch das Mittelalter von der<br />

Arena gemacht haben mag, ist ungewiss. Alte<br />

Sagen erzahlen von Kiimpfen Lancellots vom See<br />

und dergleichen Fabelhelden. Aber so viel scheint<br />

gewiss, dass es eine Scliaubiihne gerichtlicher Zweikiimpfe<br />

war, durch welche nach longobardischen<br />

Gesetzen die ineisten Sireiligkeiten entschieden<br />

wurden.<br />

Wie aber die Aufklarung mit den Jalirluinderten<br />

zunahm, so lernte man auch dieses Gebaude<br />

als einen unschiilzbaren Rest des Alterthums wurdigen,<br />

und schon im Jahre 1228 erflossen ofTentliclie<br />

Verordnungen, die auf seine Erhaltung und<br />

moglichste Ausbesserung liinzielen. Diese wurden in<br />

den Jahren 1376 und 1475 erneuert, und jedesmal<br />

verscliiedene Geldquellen zu seiner Herstellung eroffnet.<br />

wurde, war sie in den Jahren 1622 und 1654 der<br />

Schauplatz feierlicher Turniere, und im Jahre 1716<br />

adelicher Spiele.<br />

Belangend die Bauart dieses Kunslwerkes, so<br />

muss man bekennen, dass es ein Meistersliick der<br />

Baukunst sei. Der Zierde, Bequemlichkeit und Zwek<br />

massigkeit ist vollkommen cntsprochen. Der moglichst<br />

kleinste Raum kann Tausende von Mensohen<br />

fassen, von denen einer den andern nicht hindert,<br />

seine Ein- und Ausgiinge sind so klug und verhiilt-<br />

menge in wenig Minuten gefiiilt und \vieder gelecrt<br />

werden konnte, und wie \viirden wir erst staunen,<br />

wenn die Hohe noch unverletzt da stimde — in der<br />

That, wir konnen unsere Bewunderung einem Zeitalter<br />

nicht versagen, das z\var vveniger gebildet als<br />

wir, aber desto krafiiger dastand.<br />

234<br />

Ich habe die Arena oft und immer mit grosseni<br />

lnteri'sse gesehen, denn ich belrachtete sie als einen<br />

der, obgleich im Laufe der Jahrhunderle versKiinmelt,<br />

noch immer kiihn und kriiflig dasteht, um (len<br />

Kampf noch durch Jahrhunderle fortzusetzen, bis<br />

er dereinst in Triimmer zerfallen, zuni eigenen Leichenhugel<br />

\vird. —<br />

Riickkehrend von einem Spaziergange, zog<br />

mich ein lieblicher Abend, wie man ihn nur unter<br />

italienischem Himmel kennl, neuerlich in das Innere<br />

dieses Gebaudes. Ich erstieg die hochste Reihe der<br />

weissen Stufen, die im falben Mondlichle glanzlen,<br />

und Schattenbilder wippten luftig iiber dieselben,<br />

als wi)ren sie Gestalten verrauschter Jahrliunderte.<br />

Mein Blick ruhte iiber dem schonen Verona, und<br />

ergriffen von einer hoheren VVeihe, enthiillten sich<br />

die Schleier der Vergangcnheit vor meinen Augen.<br />

Ich triiumte diese Gegend als ein noch hiiuserloses<br />

Thal unter Italiens mildem Hinmiel, und sah<br />

endlich die Haufen der wandern(len Celten, die, angezogen<br />

von der Annehmlichkeit der Gegend, die<br />

Grundsteine dieser Stadt legten ; vor meinen Blicken<br />

nahm sie an Ausdehnung zu und wurde beseelt<br />

durch ein reges und selbststiindiges Leben. Grauenhafte<br />

Scenen blutiger Kriege mit Carthago, Rom<br />

und Venedig dranglen sich diister voriiber, und verschmolzen<br />

sonach in die freundlichen Gebilde friedlicher<br />

Bundnisse. Rom erhob sich als die Konigin<br />

der Welt, die damaligen Volker der Erde zollten<br />

Nachdem die Arena wieder brauchbar gemacht ihr die Huldigung, und das ihrer Macht einverleibte<br />

Verona kiimpfte bei Cannii gegen Hannibal fiir sie.<br />

Romische Imperatoren wechsellen rasch in derThronbesteigung<br />

— da erhob sich auch die Arena —<br />

aber leider erfiillt mit Scenen, wo die Barbarei<br />

selbst ein Menschenleben fiir keinen zu hohen Preis<br />

des Vergniigens erachlele. —<br />

Immer gewirrvolUT wurden die Bilder des Zeitenstromes,<br />

der meiner Anschauung voriiberrauschte.<br />

Das siebente Siiculum von Roms Grundung malte<br />

Verona als einen Schauplalz blutiger Kriege, in-<br />

nissmassig vertheilt, dass er von der grossten Volkszwischen<br />

die Triumphziige des Cajus Marius, dann<br />

wieder den Tod des Cimber- Kiinigs Bojorich, und<br />

endlich die grauenhaften Schattenbilder der Bundesgenossenkriege.<br />

Die Zeit der Golhen und Longobarden<br />

liess Theodorich und Alboin in Verona thronen,<br />

und den Leizleren, nachdem er durch die Treulosigkeit<br />

seiner<br />

hierorts begraben werden.<br />

Gatlin Rosamunde umgekommen war,<br />

Im Geisterzuge, angelhan mit den Zeichen der<br />

riesigen, gegen die Zeitslurme ankampfenden Helden, H6rrscherwurde, folgte nun eine Reihe von Herzo

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