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;<br />

Die<br />

Biicher durch besondere Befehle verboten worden<br />

(Hurter, 1. c. pag. S12. — Domcapitel - Archiv).<br />

Ferdinand (H.) hatte demgeinass in seiner Haupt-<br />

Resolution erklart: „Dass er mit verbiellung der<br />

cinfiihr, khaulT und VerkhaufT der Sectischon Piiecher<br />

khein Neuerung aiif die Paan gebraciit liabe«, weil<br />

diess eben von Ferdinand dem I. gleichfalls geschehen<br />

sei, und dass, wenn diejenigen, die solches zu<br />

vollziehen schuldig gewesen, das Ihrige dazmnal<br />

ihrer Pflicht gemass gethan hiitten, es ohne Zweifel<br />

in diesem Punkte in seinen Liindern jetzl weit anders<br />

und besser sliinde (Hurter ibid.). Auf diesen<br />

Punkt der Haupt-Resolulion sich stiitzend, wird von<br />

der Commis.sion die Auslieferung der lulherisclien<br />

Biiclier fort und fort slrenge befolden (so auch<br />

Blatt 8).<br />

Das \y a s , den Inliall der Gegenreformation,<br />

hiilte ich somit — wie es die vorgeschriebene Kiirze<br />

erlaubte — erijrlert; nun \vili ich das VVie, die<br />

Formen, in welchen sie sich bewegte, darlegen.<br />

Aus dem bisher Behandelten \vciss der freundiiche<br />

Leser, dass Diejenigen, gegen welche eine Verhandlung<br />

in Religionssachen eingeleitet werden solile,<br />

vor die Reformations -Comrnission berufen, citirt<br />

wurden. Die Citation geschah entweder scliriftlich<br />

durch ein Decret (Blatt 10, 26, 39 u. s. \v.), oder<br />

auch nitindlich (Blatt 11), was jedoch nur dann<br />

der Fall war, wenn die betreiTenden Personen sich<br />

im Orte, wo die Commission tagte (in Laibach) befanden.<br />

Die Cilation wird oft erneuert, den Citirten<br />

wiederholt Termin gegeben, sich zu entscheiden.<br />

Auf das JVichterscheinen ist Slrafe gesetzl<br />

(\voriiber spiiter das Niihcre). SoUen die Angelegenheiten<br />

einer ganzen Ortschaft vor der Commission<br />

verhandelt werden, so sendet diese ihre Yertreter.<br />

So (Blatt 86) die Gurkfelder, die einen<br />

Lulherischen, gegen des Erzherzogs Gebot, dass<br />

alle Dienststellen mit Katholiken zu besetzen seien,<br />

— 207 -<br />

zu ihrem Stadtschreiber angenonimcn und von denen<br />

die Commission demnach jetzt verlangle, sie jene Lehre zu erklJren, S. sich unterweisen zu lassen,<br />

sollten ihn, da er nicht katholisch werden vvoUe,<br />

auch nicht in ihrer Stadt leiden. — Citirte, deren<br />

Verhandlungen eben im Gange sind, und die zugleich<br />

Termin haben, sich fiir die katholische Kirche<br />

zu erkliiren und dann zu beichten, diirfen ohne Erlaubniss<br />

der Commission Laibach nicht verlassen<br />

(Blatt 3); thun sie es, so werden sie strafFtillig.<br />

Ausserordentliche (Jmslande konnen aber auch hier<br />

ausnehmend vvirken;<br />

Krankheit des Individuums oder<br />

auch nur einer ihm nahestehenden Person gilt als<br />

wichligster Entschuldigungsgrund. So wird es z. B.<br />

den Briidern Jacob und Josef Panllialeon nicht so<br />

hoch angerechnet, dass sie ohne Erlaubniss dei<br />

Commissare am 3. Juni 1615 Laibach verlasser<br />

haben, da des Ersten Frau plolzlich todikrank gewiorden,<br />

\vodurch ja ihres Jlannes Anwesenheit zu<br />

Hause vonnothen ge\vesen. Aus dem Texte, der uns<br />

vorliegt, sehen wir nicht selten, dass der eine oder<br />

andere Citirte sich achlungsloser Reden gegen die<br />

Conunissare erlaubt (so BI. 14, 22). BI. 71 zeigt uns<br />

aber auch, dass die Commissiire fiir soleh' ein Benehmen<br />

iiber das Individuum Slrafe verhangten,<br />

und z^var eine starke, in diesem Falle zehn Tage<br />

Arrest.<br />

Kicht bloss im A 1 1 g c m e i n e n .solile durch<br />

die Commission alles Uebel entfernt wcrden, sondern<br />

auch directe suchte dieselbe auf den Einzelnen<br />

bessernd einzuwirken. Die Miltel hiezu waren verschiedener<br />

Art und zwar : Unterweisung, Termin<br />

oder Dilation, und wo diese beiden nicht lialfen,<br />

Strafen, die sich wieder in Geld-, Arrest- und andere<br />

Sirafen schiedcn.<br />

Die U n t e r w e i s u n g ging entvveder von der<br />

Commission selbst aus, und in dieser Riclilung \virkle,<br />

\vie bereits hervorgehoben wurde, ohne Unterlass<br />

Bisihof Chron, oder aber, und diess geschah ge-<br />

\vohnlicher, wurden die »Irrenden« zu den PP. Jesuiten,<br />

oder zu den Capucinern, oder an den Pfarrer,<br />

in dessen Sprengel sie wohnten, gewiesen ; lelzteres<br />

\var jedoch immer eine G u n s t , die dem Individuum<br />

zu Theil wurde (Blatt 32, 49).<br />

Der Termin trat in<br />

verschiedenen Beziehungen auf; es \vurden den Citirten<br />

Termine gegeben, 1. iiberhaupt vor der Commission<br />

zu erscheinen, 2. das Sacrament der Beichte<br />

binnen einer von der Commission fesigesetzten Zeit zu<br />

verrichten, 3. innerhalb einer solchen die belrefFen-<br />

den Beichtzellel einzuliefern, 4. sich fiir diese oder<br />

;<br />

oder endhch 6. nach definitiver Entschliessung fiir<br />

, Luthers Lehre die Liinder des Landesfiirsleii fiir immer<br />

zu verlassen.<br />

Dauer des Termins, wie sie zufoige seiner<br />

verschiedenen Bedeutung von der Commission den<br />

Einzelnen zugestanden wurde, kiimmt im Prolocolle<br />

,<br />

ZNvischen 3 Tagen als mindestem, und z\vei Monaten<br />

als hOchstem Masse in mannigfaltigen Nuancen vor.<br />

t_-S^ialy''o

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