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Weiter sagen seine Biographen, dass er, als
einer der bedeuteiidslen Contrapunktisten im Jahre
1S88 zur Herausgabe seiner Werke voin Kaiser ein
Privilegium auf 10 Jahre erhiell, und dass dieselben
nicht allein mit den Werken der grosscn Italiener
jener Zeit in die Schranken treten durftcn, sondern
nicht wenige davon hauptsachlich in Bezug auf Innigkeit,
und selbst im kunstreich Vielstimmigen iiberragten.
Dass er aber in diesen Kiinsleleien nicht die
Haupisache der TonkunsI suchie, sondern nur auch
hierin zuweilen seine Kraft und Kenntnisse zeigen
wollte, beweist die weit grossere Menge seiner einfachen
und so vortrelTIichen Arbeiten, dass wir viele
dem Gipfel der kirchlichen Tonkunst, Avie es so Mancher,
durch die Uebertreibungen der Italiener eingeschuchtert,
glaubig nachspricht.
Haners Werke, von denen Schreiber dieses
einige besitzt, und \vorunter das achtslimmige : »Medla
vita in morte sumus« und das fronnne »Ecce,
quomodo moritur justus« zu den Vorzuglichsten zu
zahlen sind, \vurden theilvveise in Prag, Nurnberg,
Frankfurl a. M. und in neuester Zeit in Carl Proske*s
,>IHusica divina« abgedruckt. Auch die Leipziger
allgemeine musikalische Zeitung brachie in ihrem 12.
Jahrgange ein Bruchstuck, wobei es jedoch ein moderner
Barbarismus fur gut fand, Veranderungen in
seiner Stucke den schonsten Paleslrina's, seines Zeitgenosscn,
als ebenbiirtig an die Seite stellen. Palc-
modernen Zuschneider der Kunst\verke bedenken, dass
der Stimmfiihrung vorzunehmen. Mogen doch diese
strina, den die Kunstwelt den Konig der Kirchenmusik
nennt, steht also keineswegs ganz allein auf findigkeit, nicht e i n e n Gallus erselzen
sie alle zusammen, sanunt ihrer angestaunten Spilz-
konnen.