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Verhandlung<br />
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Commissare<br />
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fandcn, erziihit uns Blalt 42. Eiii ijovis.stT Hanns Reihe der Landcs - Vicedome als 40. gefolgt war<br />
Peer, heisst cs dort, sn iiacli S.sliiiidigcm Untervveist-n<br />
vom Bischofe gefragt wor(lc'n, ob er die<br />
Saclie recht verstelie, darauf habe er bejahend geanlAvortel<br />
und zun:Ieich gcsagt: „So etwas habe er<br />
sein Leben lang nicht gehorl«, sich hierauf fur katholisch<br />
und bereit erklart, mit Geistliclien dariiber<br />
fernerhin Riicksprache zu nehmcn und sich beirn<br />
Abschiede „der schonen und trostlichcn Lehrc hoch<br />
bedankt.« Des Bischofs Blick ist stets auf Alles und<br />
in gleicher Wcise gerichtel. Nicht oberfliichlich,<br />
sondern so genau als es nur mogHch, erkundigt er<br />
sich stets um dasjenige, was in seiner Abvvesenheit<br />
geschehen, untersucht die bezuglichen Vorgange,<br />
wenn ihm auch schon — und diess geschah in der<br />
Reo-el — iiber das Eine oder das Andere nach Graz<br />
berichtet wordpn. In den einzelnon Fiillen, die zur<br />
Verhandlung kommen, zeigt er eben so viel Scharf-<br />
blick in die Lage der Dinge, als Tact im Behandcln<br />
derselben. Wie fiihlt er nicht im Momente den Uebeistand<br />
heraus, dass insbesondere das weibliche Geschlecht<br />
es sei, das in Sachen der Religion am<br />
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harfnackigsten Widerpart halte. In Folge dessen<br />
erliisst er den Befehl, die unkatholischen Weiber<br />
solle man scharfer, als bisher geschehen, reformiren,<br />
auf die Thurme schaffen und lange bei Wasser<br />
und Brot carceriren. In der That, die Klagen iiber<br />
die Weiber, dass sie das Volk aufvviegeln, dass von<br />
ihnen mehr Kniffe als Wahrheit des Glaubens ausgehen;<br />
dann die Fiilschungen dur Beichtzettel, die<br />
meistens von ihnen herriihren; ihr bekannter Ungehorsam<br />
gegeniibcr ihren Ehemannern, Avenifs den<br />
Glauben betraf, so dass in jener Zeit, wo die Ausiibung<br />
des vollen Hausrechtes dem Manne noch unbenommen<br />
war, selbst Priigel nichts fruchten wollten<br />
(Blalt 67); — diess alles konnte doch vvohl hinreichend<br />
Grund sein, zu verschiirften Massregeln<br />
gegen „das schone Geschlecht.«<br />
In Abwesenheit des Bischofs stand der, sonst<br />
ihm coordinirte Landes-Vicedom an der Spitze der<br />
Commission. 1614 — 1626 war in dieser Wiirde<br />
Ottavio Graf v. Panizohl (Archiv fiir die Landesgeschichte<br />
des Herzogthums Krain, I. pag. 97).<br />
Josef Panizohl, der bis zum Ende des Jahres 1614<br />
dieses Amt bekleidet hatte, war im Vercine mit<br />
dem Bischofe den Verhandlungen vom 1. und 20.<br />
Februar und vom 8. November 1614 zugegen ge-<br />
(Archiv I. c), fiihrte in der Commission a II e in<br />
den Vorsitz an folgenden Tagen: 2S., 26. und 30.<br />
Juni 1613,• 29. Miirz, 9. und IS. December 1617<br />
und 5. Januar 1618; die ubrigen Datumsangaben,<br />
unter denen noch sein Name erscheint, fiihren<br />
nebenan noch den des Bischofs (diese sind bereits<br />
oben verzeichnet), oder den des General- Vicars.<br />
Des Vicedoms Stellung als Reformations-Commissar<br />
ist<br />
ganz die des Bischofs; er verrichtet alle Geschafte,<br />
die diesem zukomraen, in dessen Abwesenheit; s eine<br />
Unterschrift erscheint zugleich mit der des Bischofs<br />
den erzherzoglichen Befehlen untergeselzt. Der General-Vicar,<br />
welcher als ein weileres Glied der Reformalions-<br />
Commission genannt wird, stand in seinem<br />
sonsiigen Wirken dem geistlichen Tribunale des je-<br />
Aveiligen Bischofs vor, \velches Tribunal nicht nur<br />
iiber Personaisachen der Geistlichen, sondern auch<br />
in streitigen Ehe- und VerliJbniss- Angelegenheiten,<br />
als eine Art Ehegericht, entschied. Nach dem uns<br />
vorliegenden Dokumente stand dem General - Vicar<br />
auch die Macht zu, vom Verbote des Fleischessens<br />
an Fasttagen zu dispensiren (Blatt 12). Die Anwesenheit<br />
des General- Vicars bei den Verhandlungen<br />
der Commission finden wir verzeichnet am 23. Februar,<br />
30. Juni, 7. Juli, 3. August immer im Verein<br />
mit dem Landes-Vicedom, umi 18. November 161S<br />
(nebst dem Landes - Vicedom auch der Bischof zuge-<br />
gen), dann am 13. Januar und 28. Juli 1616, 3. Februar,<br />
13. Marž und 11. Mai 1617 (an allen Tagen<br />
der Landes - Vicedom). Man sieht aus dieser<br />
Zusammenstellung, dass der General-Vikar nie L e i-<br />
der Commission war. Nachst dem General-Vicar<br />
vverden noch einige andere Personen abwechsi Ind ge-<br />
1<br />
nannt und z\var theils neben dem Bischof, theils an<br />
Statt, in lelzlerem Sinne Herr Schanta in der<br />
am 4. Februar 1614. Neben dem Bischof<br />
erscheint auf Blatt 37. Verhandlung vom 21. November<br />
1613, Herr Harrer, ein Krainer von Geburt, erzherzoglicher<br />
Gehoimschreiber und Secretar von Ferdinands<br />
Multer, Maria. Auf Blalt 73 werden After-<br />
erwahnt, welche am Lande an zumeist<br />
beriichtigten Orten eingesetzt \varen, um der Laibacher<br />
Commission die Procedur mit den auswiirligen,<br />
oevvohnlich sehr hartniickigen Individuen zu erleichtern.<br />
An genannler Slelle heisst es : »Decrete sollen<br />
an die Herrcn After-Commissarios ausgeschickl wer-<br />
\vesen. Ottavio Graf v. Panizohl, der ihm in der den, dass sie die Unkatholischen vor sich fordern,