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Diejenigen,<br />
Loiipalico ist also dor Abiativ vnn Loiin:aticus.<br />
In dcr sloveiiischcn Spraclip laulclo dalur der<br />
NaiDc, \vinn wir den lateinischcn Au.sgang- us weglasscn,<br />
Lonaalic von log', all.slovenisch: loiig dnvfiug,<br />
ncimis, sylva, woraus longat, wie rogat von rog,<br />
und mit dem Sufrix ic Longatic, vcrglciche den<br />
Ortsnamcn Rogatic von rog, rogat.<br />
DiT Diutsche hat bci dor Vcrdeutschung des<br />
Namciis Longatic die namliclien Gcselze bcfolgt,<br />
wie bei der Verdeutschung des Nainens Rogatic —<br />
und verdrehte ersteres in Lohitsch, letztercs in<br />
Rohitscli.<br />
Horen wir nun Valvasor<br />
„Scbloss und Marki Loitsch, crainerisch Le-<br />
\vie\vohl auch die crainerische Spraclie keine Urquelle<br />
dieses \Vortes, sondern abermalen vonniJIhen<br />
hat, in das ehemalige Latium zu reisen, und daselbst<br />
seine wahre Benennung zu erforschen.<br />
„Ist derohalben dieses Logatez das alte verstummelte<br />
Wort Longaticum : Dann zu der Romerzeit<br />
hat diese Herrschaft Longaticum geheissen.« *)<br />
Wir sehen aus dieser Stelle, dass auch dem<br />
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bravon Valvasor das lateinlsche longus im Kopfe<br />
steckte.<br />
Allerdings hal der Lateiner eine Adjectivalform<br />
icus, z. B. aulicus, coelicus, classicus, civicus,<br />
dann Gentilformen, z. B. Thracicus, Golchicus, aus<br />
Thracus, Coichus; aber longaticus aus longus zu<br />
dtulen, vvird es niemals, selbsl nicht einmal dem<br />
spitzfindigsten Philologen gelingen.<br />
Dass Valvasor bei der Erklarung des Ortsnamens<br />
Longatic auf das laleinišche longus wirklich<br />
dachte, sehen wir aus nachfolgcnden Worten:<br />
,>Die Romer haben auch nicht unbillig diesem<br />
Ort den Namen Longaticum zugefiigl : weile durch<br />
solche Verdricsslichkeitsvolle Wildniss den Durchreisenden<br />
der Weg noch einst so 1 a n g gemacht<br />
gate z, gehort zuin Innern Crain : liegt z\vLschen<br />
wird, oder vorkommt, als er an sich selbsten ist.<br />
Laybach und Gortz, an der Landstrasse acht Meilwegs<br />
von der gedachten Haupisladt Laybach, und<br />
„Und liegt auch noch heut dieses Loitsch als<br />
in einem Kessel milten in grossen Wildnissen des<br />
eine starke Meihvegs von Ober-Laybach. dickbewaldeten Gebirges, so mil dem<br />
„Den Teutschen Namen Loilsch hat diese Herrschaft<br />
entlehnt von dem crainerischen Wort Logatez; und erstreckl sich selbiger weit in die<br />
gemeinen Namen der Bier-Baumer Wald genannt,<br />
Tiirkei<br />
hinein." *)<br />
*) Des hochlobl. Herzogthums Crain Topograpliisch-historische<br />
Beschrcibung IX. Bucti, Seite 344. *) Valvasor 1. c.<br />
Es spricht somit auch die topische Beschaffenheit<br />
der ganzen Gegend fiir die Herleitung vom<br />
slovenischen long, log, der Wald.<br />
i<br />
welcho unserer Ansicht, dass die<br />
alten Noriker Slovenen vvaren, nicht beipflichten<br />
wollen, mogen es versuchen nach denselben Gesetzen<br />
diesen Namen aus der kellischen Sprache<br />
zu erklaren. —<br />
C^^^^rZi