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4 Dissertationen und Habilita- tionen / Dissertations and Habilitations

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VORTRÄGE 18. DAVO-KONGRESS PAPERS DAVO CONGRESS 2011<br />

Gegenst<strong>and</strong> des Vortrages sind Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsumstände<br />

von philippinischen MigrantInnen in Jidda<br />

(Saudi-Arabien) sowie der größere Kontext von Migration<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftssystem im Königreich. Zunächst<br />

wird anh<strong>and</strong> zweier ausgewählter Themen,<br />

dem kafala-System <strong>und</strong> Hürden beim Zugang zum<br />

saudischen Rechtssystem, gezeigt, dass viele Probleme<br />

von ArbeitsmigrantInnen in Saudi-Arabien struktureller<br />

Natur sind <strong>und</strong> nicht allein auf das Verhalten<br />

einzelner Akteure zurückgeführt werden können.<br />

Im Weiteren wird ausgeführt, warum es sinnvoll ist,<br />

in Bezug auf Jidda von einer „philippinischen Community“<br />

zu sprechen <strong>und</strong> wodurch diese gekennzeichnet<br />

ist. Im Anschluss daran argumentiert die Autorin,<br />

dass sich ein Teil der Aktivitäten der philippinischen<br />

Community als Reaktion auf Formen struktureller<br />

Gewalt, auf die sie in Jidda treffen, auffassen<br />

lässt. Dabei lassen sich die Aktivitäten in solche, die<br />

den Aufenthalt angenehmer gestalten sollen, in kurzfristige<br />

Nothilfe <strong>und</strong> in das Hinarbeiten auf langfristige<br />

bzw. gr<strong>und</strong>legende Veränderungen unterteilen.<br />

Forderungen werden an philippinische <strong>und</strong> nicht an<br />

saudische Autoritäten gerichtet.<br />

Abschließend wird unter Verweis auf die Gruppe<br />

der „Mawaleed“ – in Saudi-Arabien geborenen Personen,<br />

die allerdings nicht die saudische Staatsangehörigkeit<br />

besitzen – gezeigt, dass sich verschiedene<br />

Gruppen von MigrantInnen in Bezug auf die Adressaten,<br />

an die sie sich mit ihren Forderungen <strong>und</strong> Wünschen<br />

zu Veränderungen wenden, unterscheiden. Der<br />

Vortrag beruht hauptsächlich auf Interviews, die während<br />

eines zweimonatigen Forschungsaufenthalts Ende<br />

2010 in Jidda geführt wurden.<br />

Torsten Br<strong>and</strong>enburg (Mainz): Globalization of<br />

Higher Education in the Gulf States: The Socioeconomic<br />

Rationales of the Present Policy in Higher<br />

Education in Oman <strong>and</strong> Qatar<br />

The paper aims to compare the recent higher education<br />

policy in Oman <strong>and</strong> Qatar. The main focus is to<br />

uncover the socio-economic rationales that lay behind<br />

the shift in the national higher education policies <strong>and</strong><br />

to describe the varying application of international<br />

educational concepts.<br />

Since the mid-1990s, Oman adopted a pragmatic<br />

approach to absorb the increasing educational dem<strong>and</strong>s<br />

of the youth, to fight unemployment <strong>and</strong> finally<br />

to prepare the country for the upcoming challenges<br />

of a post-oil economy. The intended massification<br />

went along with a liberalization of post-secondary education.<br />

Within the past years, privately-owned colleges<br />

<strong>and</strong> universities enlarged Oman’s formally public<br />

higher education sector, <strong>and</strong> began to offer degrees<br />

in cooperation with international providers. While the<br />

government subsidized private investments in higher<br />

education, it became a lucrative investment opportunity.<br />

Following the rules of Qaboos’ reign, a small, but<br />

powerful group of local businessmen received the licenses<br />

to operate these institutions.<br />

Within the context of the current developments in<br />

higher education in the Arab World, Qatar captures an<br />

exceptional position. The ruling family aims to create<br />

16<br />

a world-class system of higher education to become a<br />

leading hub for capacity building. Thereby Qatar’s<br />

leadership favors a primarily public-driven strategy.<br />

The mode of cooperation describes an interesting example<br />

for Public-Private Partnership in higher education,<br />

which is typical for Qatar’s economic development<br />

agenda since the mid-1990s: Financed <strong>and</strong> designed<br />

through public entities, operated <strong>and</strong> managed<br />

through private actors. Thus, Qatar’s education projects,<br />

with Education City leading the way, hosting<br />

renowned branch campuses from the United States<br />

<strong>and</strong> Europe, is suitable to draw a conclusion on Qatar’s<br />

overall socio-economic regime.<br />

5. Wirtschaftliche, soziale <strong>und</strong> politische Hintergründe<br />

der Umbrüche in der arabischen<br />

Welt<br />

Monika Fatima Mühlböck (Wien): Umbrüche in<br />

der arabischen Welt: Gesellschaftliche <strong>und</strong> politische<br />

Perspektiven – ein Überblick<br />

Im Zuge des Vortrags stehen die Veränderungen in<br />

der arabischen Welt, die mit der sogenannten "Jasmin-Revolution"<br />

in Tunesien im Dezember 2010 ihren<br />

Ausgang genommen hatten, unter besonderer Berücksichtigung<br />

Libyens, der Golfregion <strong>und</strong> des Jemens,<br />

im Mittelpunkt der Betrachtungen.<br />

Die Entwicklungen in Libyen – dem "Nordkorea der<br />

arabischen Welt" – bedingt durch die Resolu<strong>tionen</strong><br />

der UNO <strong>und</strong> dem Einsatz der NATO zu einer internationalen<br />

Angelegenheit avanciert – werden eingehend<br />

dargelegt.<br />

Auch die Frage, warum Libyen so rasch nach dem<br />

Ausbruch des "Arabischen Frühlings" von dieser Bewegung<br />

erfasst wurde, obgleich Revolutionsführer<br />

Muammar al-Qadhdhafi "mit eisener H<strong>and</strong>" das nordafrikanische<br />

L<strong>and</strong> beherrschte, findet Berücksichtigung.<br />

In weiterer Folge wird die Lage im Golfstaat Bahrain,<br />

eine sich bereits über Jahrzehnte erstreckende<br />

Ausein<strong>and</strong>ersetzung zwischen der Herrscherfamilie<br />

Al Khalifa <strong>und</strong> der schiitischen Bevölkerungsmehrheit<br />

auf dem Archipel, dargelegt. Das Wohlwollen der<br />

regierenden Familie gegenüber den sunnitischen Teilen<br />

der Bevölkerung <strong>und</strong> der Ausschluss der schiitischen<br />

Gemeinschaft u.a. von Posi<strong>tionen</strong> innerhalb der<br />

Polizei <strong>und</strong> Armee des L<strong>and</strong>es führten zu dieser spannungsgeladenen<br />

Situation im Königreich Bahrain.<br />

Nur mit erneuter Hilfe saudiarabischer Truppen<br />

konnte der Aufst<strong>and</strong> im Frühjahr 2011 niedergeschlagen<br />

werden. Die Schwierigkeiten sind nach wie vor<br />

gegeben, zumal die Al Khalifa nicht die nötige Kompromissbereitschaft<br />

zeigen.<br />

Die Hintergründe der Unruhen in Oman im Frühjahr<br />

2011 sowie der Umgang der Al Saud im Königreich<br />

Saudi-Arabien mit dieser, bereits weite Teile der arabischen<br />

Welt erfassten Bewegung für mehr Freiheit<br />

<strong>und</strong> Demokratie, sind ein weiterer Schwerpunkt.<br />

Abschließend wird auf die Lage im Jemen aufgr<strong>und</strong><br />

der hartnäckigen Haltung des zu diesem Zeitpunkt<br />

noch regierenden Staatspräsidenten Ali Abd Allah Sa-

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