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4 Dissertationen und Habilita- tionen / Dissertations and Habilitations

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MEDIENSPIEGEL MEDIA REVIEW<br />

Abdelkader Rafoud kam 1972 als Fünfzehnjähriger im<br />

Rahmen der Familienzusammenführung nach<br />

Deutschl<strong>and</strong>. Er lebt im hessischen Offenbach, wo er<br />

sich bei Behörden <strong>und</strong> in verschiedenen Organisa<strong>tionen</strong><br />

für die Belange marokkanischer Migranten einsetzt.<br />

Für diese Veröffentlichung zeichnet er seinen<br />

bisherigen Lebensweg nach <strong>und</strong> hat dazu auch seine<br />

Photoalben durchforstet. Daneben bringt er Zahlen<br />

<strong>und</strong> Fakten, die mit der Migration nach Deutschl<strong>and</strong><br />

in Zusammenhang stehen. Statt persönliche gute <strong>und</strong><br />

schlechte Erfahrungen, Emo<strong>tionen</strong>, Erlebnisse usw.<br />

von sich <strong>und</strong> seiner Familie zu Papier zu bringen,<br />

bleiben seine Aufzeichnungen an der Oberfläche,<br />

bringen zum Beispiel Fakten aus der Statistik <strong>und</strong> sind<br />

größtenteils seinen öffentlichen Funk<strong>tionen</strong> gewidmet.<br />

Anlass zum Buch waren die Feierst<strong>und</strong>en des „Zentralrates<br />

der Marokkaner in Deutschl<strong>and</strong>“ zum Thema<br />

„50 Jahre marokkanische Migration“ 2010 in Frankfurt<br />

a. M. <strong>und</strong> Essen.<br />

Integrationsmotor Sportverein. Ergebnisse zum<br />

Modellprojekt „spin – sport interkulturell“. Von<br />

Sebastian Braun <strong>und</strong> Sebastian Finke. VS Verlag,<br />

Wiesbaden 2010. 235 Seiten.<br />

Sportvereinen wird eine wichtige Integrationsfunktion<br />

zugeschrieben. Diese Studie stellt ein Projekt vor, das<br />

Mädchen <strong>und</strong> jungen Frauen mit „Migrationshintergr<strong>und</strong>“<br />

den Zugang zum Sport erleichtern soll. Denn:<br />

„Während nur etwa jedes siebte Mädchen aus einer<br />

Zuw<strong>and</strong>erungsfamilie Mitglied eines Sportvereins ist,<br />

gilt das für mehr als jedes zweite Mädchen ohne Zuw<strong>and</strong>erungsgeschichte.“<br />

Das Modellprojekt „spin“ =<br />

Sport interkulturell“ dauerte von 2007 bis 2010. Eingeb<strong>und</strong>en<br />

waren Sportvereine in Duisburg, Essen,<br />

Gelsenkirchen <strong>und</strong> Oberhausen. Schirmherr war der<br />

frühere nordrhein-westfälische Integrationsminister<br />

Armin Laschet, die wissenschaftliche Begleitung<br />

oblag dem Sportsoziologen Sebastian Braun, Professor<br />

an der Berliner Humboldt-Universität. Als Zugpferde<br />

stellten sich die mehrfache deutsche Meisterin<br />

im Boxen Pinar Yilmaz <strong>und</strong> die Europameisterin im<br />

Karatesport Seoung-Sook Park zur Verfügung. Das<br />

Projekt hatte Erfolg, das Wichtigste aber war, dass<br />

daraus Empfehlungen für ähnliche Integrationsarbeit<br />

erarbeitet werden konnten.<br />

Die Vision vom Wüstenstrom. Technische <strong>und</strong><br />

Finanzielle Hilfe des Desertec-Projekts. Von Jan<br />

Zacharias. AVM-Verlag, München 2010. 66 Seiten.<br />

Als „kritischer Befürworter“ etikettiert sich der Autor<br />

dieses schmalen B<strong>and</strong>es, der aber die wichtigsten<br />

Informa<strong>tionen</strong> über das Dersertec-Projekt enthält. Der<br />

Autor, ein Wirtschaftsingenieur, fragt, ob Desertec die<br />

Antwort auf die Frage nach der künftigen Energieversorgung<br />

Europas sein kann. Seine Antwort: Ja, aber<br />

die Realisation sei komplex, teuer <strong>und</strong> dringlich. Er<br />

analysiert die Trans-CPS-Studie des Deutschen Zentrums<br />

für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt, informiert über die<br />

technischen Möglichkeiten <strong>und</strong> finanziellen Aspekte.<br />

Das größte ungelöste Problem ist seiner Ansicht nach<br />

280<br />

die fehlende Infrastruktur in den Wüstenländern (er<br />

zieht Ägypten, Libyen <strong>und</strong> Algerien in Betracht).<br />

Tanger Trance. Bildb<strong>and</strong> mit Fotos von Amsel <strong>und</strong><br />

Texten von Florian Vetsch. Mit einem Vorwort von<br />

Abdenwahab Meddeb. Benteli Verlag, Sulgen/<br />

Schweiz 2010. 240 Seiten.<br />

Kann man noch einen Tanger-Fotob<strong>and</strong> publizieren,<br />

der Neues bringt? Ja, man kann, dieser Bild- <strong>und</strong><br />

Textb<strong>and</strong> orientiert sich nicht an 1001-Nacht-<br />

Klischees, sondern vermittelt in den Bildern auch<br />

Alltagsleben <strong>und</strong> zeigt, wie das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert dort<br />

angekommen ist. Der Titel geht auf die Schweizer<br />

Fotografin Amsel, alias Franziska Selma Muheim,<br />

zurück, die 2006 bei ihrem ersten Tanger-Besuch die<br />

Fotos aufnahm. Amsels Bilder sind in Form <strong>und</strong> Farbe<br />

ästhetisch komponiert, von den Bildinhalten könnten<br />

viele auch wo<strong>and</strong>ers entst<strong>and</strong>en sein. Manche überraschen<br />

<strong>und</strong> beeindrucken, manche sind beliebig bis<br />

belanglos. Florian Vetsch, Schweizer Literat <strong>und</strong> seit<br />

langem Kenner Marokkos (Tanger Telegramm), hat<br />

60 Texte beigesteuert, „literarische Spots <strong>und</strong> Shots“,<br />

die auf Deutsch, Englisch, Französisch <strong>und</strong> Arabisch<br />

abgedruckt sind. Es h<strong>and</strong>elt sich um Geschichten von<br />

Erlebnissen in Tanger („Mit Alfred Hackensberger in<br />

der Küche“), Portraits von Fre<strong>und</strong>en, Anekdoten<br />

(„Lalla Fatma Zohra kommt“), Aphorismen, Notizen,<br />

Haikus, Stimmungs- <strong>und</strong> Widmungsgedichte („Auf<br />

das Lächeln von Bouchra“, „Für Hadayatullah<br />

Hübsch“) <strong>und</strong> <strong>and</strong>eres mehr. Im Vorwort schreibt der<br />

tunesische Schriftsteller Abdelwahab Meddeb über die<br />

Literatur „der zusammengetragenen Momentaufnahmen“,<br />

die den Tumult in einer Stadt wie Tanger in<br />

Gang setzen.<br />

Arabischer Frühling. Vom Wiedererlangen der<br />

arabischen Würde. Von Tahar Ben Jelloun. Aus<br />

dem Französischen von Christine Kayser. Berlin<br />

Verlag, Berlin 2011. 128 Seiten.<br />

„Ich habe dieses kleine Buch als Erklärungsversuch<br />

der Ereignisse in den arabischen Gesellschaften geschrieben“,<br />

schreibt der marokkanische Schriftsteller<br />

einleitend. Er analysiert zunächst diese Ereignisse,<br />

beh<strong>and</strong>elt dann einfühlsam die Geschichte des Tunesiers<br />

Mohamed Bouazizi in der Novelle „Der Funke“,<br />

<strong>und</strong> fügt danach zwei seiner Aufsätze aus dem Jahr<br />

2003 an, in denen er die arabischen Regime anpran-

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