4 Dissertationen und Habilita- tionen / Dissertations and Habilitations
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MEDIENSPIEGEL MEDIA REVIEW<br />
Moderatorin beim Musiksender MTV Europe in London.<br />
1995 konvertierte sie zum Islam. Warum, das<br />
beschreibt sie in diesem Buch, einer Neuausgabe der<br />
2009 erschienen Schrift „Von MTV nach Mekka“.<br />
Den ersten Kick zur Bekehrung bekam sie auf einer<br />
Gebirgsw<strong>and</strong>ertour in Pakistan, den zweiten durch<br />
ihre Beziehung mit einem berühmten pakistanischen<br />
Kricketspieler. Eine Ehe mit einem in Kairo lebenden<br />
österreichischen Muslim währte nicht lange. Bei einem<br />
arrangierten Treffen mit einem der zahlreichen<br />
Brüder von Osama Bin Laden funkte es nicht. Auch<br />
weitere Kuppelversuche führten nicht in den ersehnten<br />
Hafen der Ehe. Schließlich f<strong>and</strong> sie im Internet einen<br />
marokkanischen in den USA lebenden Journalisten.<br />
Auch diese Ehe scheitert. Zwischendurch erzählt die<br />
Autorin von Reisen in alle Welt, auch nach Mekka,<br />
<strong>und</strong> von ihren vielen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten, darunter<br />
viele Reiche, Schöne <strong>und</strong> Berühmte.<br />
Die Opferrolle. Der Islam <strong>und</strong> seine Inszenierung.<br />
Von Klemens Ludwig. Herbig Verlag, München<br />
2011. 254 Seiten.<br />
Über den Islam läst sich trefflich streiten. Der Autor<br />
dieses Buches sucht einen Platz zwischen den Fronten<br />
„Islamfeindlichkeit“ <strong>und</strong> „Islamverherrlichung“. Vor<br />
allem aber untersucht er, warum sich viele Muslime<br />
als Opfer sehen <strong>und</strong> darin von vielen Nichtmuslimen<br />
bestärkt werden. „Eine f<strong>und</strong>ierte kritische Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />
mit der Frage nach der Opferrolle schürt<br />
weder neue Feindbilder, noch stellt sie eine ganze<br />
Religionsgemeinschaft unter Generalverdacht, noch<br />
leistet sie intoleranten Ideologien Vorschub“, schreibt<br />
er, vielmehr sei das „ein unüberwindliches Hindernis<br />
auf dem Weg zu einem gleichberechtigten, respektvollen<br />
Mitein<strong>and</strong>er“. Ludwig widmet sich zunächst den<br />
Werten des Abendl<strong>and</strong>es, die er unbedingt gewahrt<br />
wissen will. Zum Beispiel Toleranz: Muslime im<br />
Westen forderten diese ein, ohne sie selbst auszuüben.<br />
Er führt viele Beispiele für die seiner Meinung nach<br />
unberechtigte Opferhaltung der Muslime an, die darin<br />
gipfele, dass sich einige Muslime als die Juden von<br />
heute sähen. Muslime würden Missetaten aus ihrer<br />
eigenen Geschichte ausblenden. Am Ende des Buches<br />
zitiert er den Politologen Vali Nasr, der die Meinung<br />
vertritt, nicht gegenseitige Toleranz, sondern gemeinsame<br />
wirtschaftliche Interessen würden den Islam<br />
reformieren.<br />
Bibel <strong>und</strong> Koran. Sie werden nicht glauben, was in<br />
den heiligen Büchern steht! Von Simon Akstinat.<br />
Eichborn Verlag, Frankfurt a. M. 2011. 120 Seiten.<br />
Koran <strong>und</strong> Bibel sind schon oft verglichen worden,<br />
theologisch, historisch, literaturwissenschaftlich…<br />
Man kann es auch wie in diesem Buch humoristisch<br />
tun. „Ob man den Djihad fürchtet oder die Leitkultur,<br />
um wirklich zu wissen, worüber man spricht, sollte<br />
man zumindest mal einen Blick in diese beiden Bücher<br />
geworfen haben, denn sie sind die Gr<strong>und</strong>lage für<br />
unsere Ausein<strong>and</strong>ersetzungen über richtig oder falsch<br />
in unserer pluralistischen Gesellschaft“, schreibt der<br />
278<br />
Autor im Vorwort. Er hat Bibel <strong>und</strong> Koran sehr<br />
gründlich gelesen <strong>und</strong> aufgespürt, was in ihnen jeweils<br />
zu „wichtigen“ oder „krassen“, Themen steht, etwa<br />
Kriegsbeute, Sklaverei, Mord, Sex, Homosexualität,<br />
Ungläubige oder H<strong>and</strong>abhacken. Er stellt die jeweiligen<br />
Zitate zusammen, sie sind mit einem Fisch oder<br />
mit einer Mondsichel <strong>und</strong> einem Stern gekennzeichnet.<br />
Ja, steht denn in der Bibel wirklich etwas über<br />
H<strong>and</strong>abhacken, fragt sich vielleicht der unbelastete<br />
Leser. Jawohl, nicht nur im Koran findet man diese<br />
Bestrafung in Sure 5, Vers 38, sondern auch im 5.<br />
Buch Mose 25, Verse 11 <strong>und</strong> 12. Unterschied: Im<br />
Koran ist es eine Strafe für Diebstahl, in der Bibel für<br />
eine Frau, die, wenn ihr Mann sich mit einem <strong>and</strong>eren<br />
Mann streitet, ersterem helfen will <strong>und</strong> den Gegner<br />
dabei an die Geschlechtsteile fasst. „Wir müssen ja<br />
nicht gleich zu Bibel- oder Koranexperten werden“,<br />
schreibt Akstinat im Nachwort, „aber wenn dieses<br />
Buch ein wenig zum Abbau von Missverständnissen<br />
beigetragen hat…, wäre das doch schon mal ein<br />
Schritt nach vorn.“<br />
Die Mönche von Tibhirine. Die algerischen Glaubenszeugen<br />
– Hintergründe <strong>und</strong> Hoffnungen. Von<br />
Udo Baumer. Verlag Neue Stadt, München 2010.<br />
119 Seiten.<br />
Der Film „Von Menschen <strong>und</strong> Göttern“ war ein<br />
großer Kinoerfolg. Es ging um die sieben 1996<br />
im algerischen Tibhirine ermordeten Trappistenmönche.<br />
Der Schweizer Autor stellt sie in seinem<br />
2010 neu herausgegebenen Buch einzeln vor. Er<br />
erläutert die geschichtlichen Zusammenhänge<br />
<strong>und</strong> die Hintergründe der Tat. Ein Kapitel widmet<br />
er dem „Wegbereiter“, dem französischen Trappistenmönch<br />
Charles de Foucauld, der in Algerien<br />
als Eremit lebte <strong>und</strong> dort 1916 ermordet wurde.<br />
„Vier Weisen, dem Islam zu begegnen“ ist