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4 Dissertationen und Habilita- tionen / Dissertations and Habilitations

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MEDIENSPIEGEL MEDIA REVIEW<br />

<strong>und</strong> bieten auch für gut Informierte sicherlich noch<br />

neue Informa<strong>tionen</strong>. Der Marokko-Beitrag ist allerdings<br />

nicht allzu kritisch.<br />

Vernetzt euch! Von Lina Ben Mhenni. Aus dem<br />

Französischen von Patricia Klobusiczky. Ullstein<br />

Verlag, Berlin 2011. 47 Seiten.<br />

„Ich bin Bloggerin <strong>und</strong> werde es bleiben.“ Lina Ben<br />

Mhenni gehörte zu den aktivsten Bloggerinnen während<br />

der Aufstände in Tunesien. Ihre Website<br />

http://atunesiangirl.com war maßgeblich an der „Facebook-Revolution“<br />

<strong>und</strong> am Sturz von Zine el-<br />

Abedine Ben Ali (ZABA) beteiligt. In dieser kleinen<br />

Schrift erzählt sie lebhaft von ihrem Einsatz an Computer,<br />

am H<strong>and</strong>y <strong>und</strong> auf der Straße: „Darüber vergaß<br />

ich mich selbst, hörte auf, mich zu frisieren, zu<br />

schminken…. Nicht einmal zum Essen nahmen wir<br />

uns die Zeit.“<br />

Frei. Der arabische Frühling <strong>und</strong> was er für die<br />

Welt bedeutet. Von Emmanuel Todd. Aus dem<br />

Französischen von Enrico Heinemann. Piper Verlag,<br />

München 2011. 90 Seiten.<br />

Das Büchlein gibt ein Interview wieder, das der französische<br />

Journalist Daniel Schneidermann mit dem<br />

französischen Historiker, Demograf <strong>und</strong> Autor Emmanuel<br />

Todd führte. Todd, für seine oft kontroversen<br />

Ansichten zur Weltpolitik bekannt, hatte die arabischen<br />

Revolu<strong>tionen</strong> schon 2007 in seinem Buch „Die<br />

unaufhaltsame Revolution“ angekündigt. Sta<strong>tionen</strong><br />

einer Modernisierung der Gesellschaft sind Alphabetisierung,<br />

steigendes Bildungsniveau mit Autoritätsverlust<br />

der Eltern, sinkende Geburtenraten <strong>und</strong> Rückgang<br />

von Verw<strong>and</strong>tenehen. Todd stellt heraus, was zu Revolu<strong>tionen</strong><br />

geführt hat, mit Beispielen aus Frankreich,<br />

Russl<strong>and</strong>, Iran usw., mit Bezug auf demografische<br />

Daten. Auch die gegenwärtige Situation in Europa,<br />

vor allem in Frankreich <strong>und</strong> Deutschl<strong>and</strong>, wird ins<br />

Blickfeld gerückt.<br />

Tagebuch der arabischen Revolution. Von Karim<br />

El-Gawhary. Verlag Kremayr & Scherlau, Wien<br />

2011. 240 Seiten.<br />

Karim El-Gawhary ist Leiter des Nahostbüros des<br />

österreichischen R<strong>und</strong>funks ORF in Kairo, außerdem<br />

Nahost-Korrespondent für eine Reihe von deutschen<br />

Zeitungen. Für dieses Buch stellte er chronologisch<br />

Zeitungsartikel, Texte von Radio- <strong>und</strong> Fernsehsendungen<br />

sowie Internetbeiträge zusammen, die er mit<br />

Zwischentexten verbindet. So lassen sich die Ereignisse<br />

noch einmal nachvollziehen. Er verfolgt die Geschehnisse<br />

in Ägypten, Tunesien, Libyen <strong>und</strong> Bahrain,<br />

wobei Ägypten den Schwerpunkt bildet. Seine Beiträge<br />

sind genauso atemberaubend wie die schnelle Abfolge<br />

der Geschehnisse auf dem Tahrir-Platz in Kairo,<br />

vor dem Innenministerium in Tunis oder am Platz des<br />

Gerichts in Benghasi. Er berichtet vom Einfallsreichtum<br />

der Tunesier, vom Humor der Ägypter („auf alle<br />

Toilettenhäuschen hat übrigens jem<strong>and</strong> ‚Sitz der Regierungspartei’<br />

geschrieben“) <strong>und</strong> von libyschen Jour-<br />

nalisten, die sich schämen. Sein „Blick in die arabische<br />

Kristallkugel“ am Ende des Buches“: Die Zukunft<br />

ist nicht vorhersehbar, die arabische Welt wird<br />

erst einmal eine „Baustelle“ sein.<br />

Aufbruch in die Vernunft. Islamdebatten <strong>und</strong> islamische<br />

Welt zwischen 9/11 <strong>und</strong> den arabischen<br />

Revolu<strong>tionen</strong>. Von Stefan Weidner. Dietz Verlag,<br />

Bonn 2011. 256 Seiten.<br />

Islamaufklärer Stefan Weidners Buch nennt zwar auch<br />

im Untertitel die arabischen Revolu<strong>tionen</strong>, seine<br />

Schrift hat aber, abgesehen von zwei analytischen<br />

einleitenden Beiträgen, wenig damit zu tun. Er ist auf<br />

den fahrenden Zug gesprungen <strong>und</strong> hat r<strong>und</strong> 30 Texte<br />

aus den vergangenen zehn Jahren zusammengestellt,<br />

die meist schon an <strong>and</strong>eren Orten veröffentlicht wurden.<br />

Buchbesprechungen sind darunter, Reiseeindrücke<br />

<strong>und</strong> seinerzeit Aktuelles. Dennoch enthalten die<br />

Essays viele kluge, sachliche <strong>und</strong> unvoreingenommene<br />

Aussagen über Religion, Politik, Literatur usw.<br />

Was ein bisschen stört, ist die Unterstellung, dass bei<br />

uns ganz allgemein Unkenntnis des Islam <strong>und</strong> Wahrnehmungsdefizite<br />

vorh<strong>and</strong>en sind, <strong>und</strong> seine oberlehrerhafte<br />

Reaktion darauf. Er will, dass wir unser<br />

Nichtwissen aufarbeiten: „Dieser Aufarbeitung, die<br />

ganz unabhängig vom weiteren Ausgang der Ereignisse<br />

zu leisten wäre, ist ein Großteil des vorliegenden<br />

Buches gewidmet.“ Dem „arg verzerrten Blick“ der<br />

Islamkritiker hierzul<strong>and</strong>e ist ein Kapitel des Buches<br />

gewidmet. Ist Islam mit Demokratie vereinbar?<br />

„Wenn es sich in einer Demokratie angenehmer lebt,<br />

wird spätestens die dritte Generation diese Demokratie<br />

lebenspraktisch mit ihrem Muslimsein vereinbaren.“<br />

Tage des Zorns. Die arabische Revolution verändert<br />

die Welt. Von Michael Lüders. C. H. Beck<br />

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