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4 Dissertationen und Habilita- tionen / Dissertations and Habilitations

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MEDIENSPIEGEL MEDIA REVIEW<br />

Geschichtsdatum ist nur ein Teil des Buchinhaltes.<br />

Der Autor springt in der Geschichte vor <strong>und</strong> zurück,<br />

zu Mohammed <strong>und</strong> zum westgotischen Staatsschatz,<br />

zu Karl dem Großen <strong>und</strong> der Rol<strong>and</strong>legende. Aus den<br />

800 Jahren muslimischer Herrschaft auf der iberischen<br />

Halbinsel pickt er einzelne Begebenheiten heraus. Der<br />

Verlag lobt den Stil, der vor allem ein jüngeres Publikum<br />

ansprechen soll. In der Tat schreibt der Autor,<br />

Professor für mittelalterliche Geschichte in Münster,<br />

verständlich <strong>und</strong> flüssig, manchmal recht blumig:<br />

Beispiel: „Bei diesem Gedanken huscht ein kurzes<br />

Lächeln über das sonnengegerbte Gesicht des drahtigen<br />

Berbers. Graue Strähnen haben sich in seinen<br />

vollen Bart <strong>und</strong> sein Haar gemischt.“<br />

Orient- <strong>und</strong> Islamforschung an deutschen Universitäten.<br />

Eine Best<strong>and</strong>saufnahme. Herausgegeben<br />

von <strong>und</strong> zu beziehen bei der Deutschen Orientstiftung,<br />

Jägerstr. 63 d, 10117 Berlin. 91 Seiten.<br />

Diese Publikation zeige in umfassender Weise, so der<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordnete Günter Gloser, Präsident des<br />

Kuratoriums der Stiftung, in seinem Vorwort, „dass<br />

die deutsche Islamwissenschaft in den letzten Jahren<br />

den Schritt hin zu einer Forschung über alle Epochen<br />

der islamischen Geschichte <strong>und</strong> zu mehr politischer<br />

Aktualität geschafft hat.“ Die Broschüre stellt 24<br />

Universitäten vor, an denen Islamwissenschaft, Arabistik,<br />

Iranistik, Turkologie, Semitistik, Mittelasienwissenschaft<br />

oder Islamische Kunstgeschichte <strong>und</strong><br />

Archäologie studiert werden kann. Daneben gibt es<br />

noch r<strong>und</strong> 20 Universitäten, an denen Orientalistik in<br />

<strong>and</strong>ere Studiengänge eingegliedert ist. An sechs Universitäten<br />

kann man islamische Theologie studieren.<br />

3. Sachbücher<br />

Chronik einer Revolution. Wie ein Gemüsehändler<br />

einen Präsidenten stürzt. Von Amor Ben Hamida.<br />

60 Seiten. Books on Dem<strong>and</strong>, Norderstedt 2011.<br />

Vom 12. bis 19. Januar weilte der tunesischschweizerische<br />

Autor Amor Ben Hamida auf einen<br />

lange zuvor geplanten Verw<strong>and</strong>tenbesuch in Südtunesien,<br />

so dass er zufällig in die Revolution hineingeriet.<br />

In seinem Tagebuch verfolgte er die Ereignisse. Anh<strong>and</strong><br />

seiner Aufzeichnungen schrieb er rasch ein<br />

Büchlein mit persönlichem Touch. In seine Erlebnisse<br />

fügte er Sta<strong>tionen</strong> der tunesischen Geschichte ein.<br />

Der Mensch: Zeuge Gottes. Entwurf einer islamischen<br />

Anthropologie. Von Mohamed Aziz Lahbabi.<br />

Ausgewählt, übersetzt <strong>und</strong> kommentiert von Markus<br />

Kneer. Herder Verlag, Freiburg i. Br. 2011. 224 Seiten.<br />

Der marokkanische Philosoph Mohamed Aziz Lahbabi<br />

(1923 – 1993) ist in Deutschl<strong>and</strong> noch relativ<br />

unbekannt. Die Philosophie Lahbabis lehnte sich an<br />

der französischen Richtung des Personalismus an, der<br />

die Würde des Menschen, eingeb<strong>und</strong>en in die gesellschaftlichen<br />

Gegebenheiten, zum Maßstab nimmt.<br />

Eine <strong>and</strong>ere Anknüpfung war die Philosophie Henri<br />

276<br />

Bergsons. Lahbabi erforscht den Islam nach Kriterien<br />

wie universale <strong>und</strong> ethisch-soziale Werte. Mit diesem<br />

Buch stellt der Herausgeber, Beauftragter für den<br />

christlich-muslimischen Dialog des Erzbistums Paderborn,<br />

vier Schriften aus dem Werk Lahbabis vor. „Die<br />

Offenbarung ist für ihn Orientierungshilfe für den<br />

Menschen. Das ermöglicht ihm“, so der Herausgeber,<br />

„seine in seiner Persönlichkeit angelegten Begabungen<br />

bestmöglichst zu entfalten. In der Verwirklichung<br />

seiner selbst bezeugt der Mensch die Vollkommenheit<br />

seines Schöpfers.“ – Der B<strong>and</strong> enthält folgende (sehr<br />

verständliche) Texte Lahbabis: 1. Intellektuelle Autobiographie.<br />

2. Der muslimische Personalismus (eins<br />

seiner Hauptwerke, hier gekürzt). 3. Was ist Offenbarung?<br />

Reflexionen (Vortrag). 4. Ein mediterraner<br />

Humanismus: Der Islam (Vortrag).<br />

Georges Anawati (1905 – 1994). Ein ägyptischer<br />

Christ <strong>und</strong> das Geheimnis des Islam. Von Jean-<br />

Jacques Pérennès. Aus dem Französischen von Karl<br />

Pichler. Herder Verlag, Freiburg i.Br. 2010. 413<br />

Seiten.<br />

„Alle Religionen müssen ihr Aggiornamento machen.<br />

Alle institutionalisierten Religionen haben die Tendenz<br />

zu verknöchern. Die Anfänge müssen wiederbelebt,<br />

aufgefrischt werden, befreit von der Schale, die<br />

sich seit Jahrh<strong>und</strong>erten gebildet hat. Eine theokratische<br />

Konzeption des Staates ist endgültig überholt,<br />

<strong>und</strong> daran festhalten zu wollen, koste es, was es wolle,<br />

ist eine Quelle von Unruhen <strong>und</strong> ein gefährliches<br />

Hindernis, das das den ökonomischen, intellektuellen<br />

<strong>und</strong> spirituellen Fortschritt der Bürger verzögert.“<br />

Manches in dieser Biographie über den ägyptischen<br />

Dominikanermönch, Priester <strong>und</strong> Islamwissenschaftler<br />

Georges Anawati lässt an die jüngsten Umwälzungen<br />

in Ägypten denken. Anawati hat sein Leben <strong>und</strong> Werk<br />

größtenteils dem Islam gewidmet <strong>und</strong> sich für einen

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