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4 Dissertationen und Habilita- tionen / Dissertations and Habilitations

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FORSCHUNGSPROJEKTE RESEARCH SCHEMES<br />

Dr. Jürgen Endres <strong>und</strong> Dr. Andreas Tunger-Zanetti,<br />

gefördert von der Jacobs Fo<strong>und</strong>ation. Projektdauer:<br />

Januar 2011 – Dezember 2012.<br />

Ausgehend von der Beobachtung, dass in der<br />

Schweiz bislang keine vertieften Studien über junge<br />

Muslime, ihre Religion, ihre national-kulturelle Identifikation,<br />

ihre Werte <strong>und</strong> ihre Einstellungen bezüglich<br />

der Schweizer Gesellschaft existieren, will das im<br />

Januar 2011 gestartete Projekt das integrative – oder<br />

desintegrative – Potential von formellen <strong>und</strong> informellen<br />

muslimischen Jugendgruppen in der Schweiz<br />

durch eine detaillierte Studie ihrer Aktivitäten, Ideale,<br />

Werte <strong>und</strong> sozialen Netzwerke untersuchen <strong>und</strong> dabei<br />

Kriterien für gute Praxis brückenschlagender <strong>und</strong><br />

vernetzender sozialer Aktivitäten herausarbeiten.<br />

Das Hauptinteresse der im Rahmen des Projektes<br />

erfolgten Analyse des gesammelten Datenmaterials<br />

gilt dabei vor allem der Frage, in wieweit Aktivitäten<br />

muslimischer Jugendgruppen das Herstellen von Brücken<br />

<strong>und</strong> Bindungen gegenüber der Gesellschaft im<br />

weiteren Sinn anbieten <strong>und</strong> begünstigen.<br />

Den theoretischen Rahmen des Projektes bildet der<br />

Ansatz <strong>und</strong> die Terminologie des zivilgesellschaftlichen<br />

Sozialkapitals (civic social capital), wie sie von<br />

Prof. Alex Stepick geprägt wurden. Die Forschungspraktische<br />

Relevanz des Projektes gründet sich in der<br />

Tatsache, dass junge Muslime (ein Drittel der ca.<br />

400'000 Muslime in der Schweiz) die zukünftigen<br />

Führer der muslimischen Organisa<strong>tionen</strong> sind <strong>und</strong> die<br />

Ideale <strong>und</strong> Werte der kommenden Generation entscheidend<br />

sein werden für die soziale Integration des<br />

Islams <strong>und</strong> der Muslime in der Schweiz. Angesichts<br />

der wachsenden Bedeutung von Integrationsfragen<br />

hinsichtlich der zukünftigen gesellschaftlichen Verortung<br />

der heranwachsenden Generation von Muslimen<br />

in der Schweiz setzt sich das Projekt zum Ziel, Wissen<br />

über die verschiedenen integrativen <strong>und</strong> unterstützenden<br />

Aktivitäten, welche von muslimischen Verbänden<br />

angeboten werden, zur Verfügung zu stellen <strong>und</strong> Perspektiven<br />

bürgerlichen Engagements von muslimischen<br />

Jugendgruppen, Foren <strong>und</strong> Führungspersonen<br />

vorzuschlagen. Weitere Informa<strong>tionen</strong><br />

http://www.unilu.ch/deu/forschung_81123.html<br />

122<br />

� � �<br />

The History of Perestroika in Central Asia. Social<br />

Transformation in Kazakhstan, Kyrgyzstan <strong>and</strong><br />

Mongolia, 1982-1991.<br />

Research project of the Zentralasien-Seminar, Humboldt-Universität<br />

zu Berlin; sponsored by VolkswagenStiftung.<br />

The project investigates the adaptive strategies of<br />

social groups in Kazakhstan, Kyrgyzstan <strong>and</strong> Mongolia<br />

during perestroika in a broader socio-cultural context<br />

<strong>and</strong> seeks to explain how the newly introduced<br />

ideological trends <strong>and</strong> cultural ideas impacted on<br />

social groups <strong>and</strong> personalities. The project follows a<br />

genuinely comparative approach <strong>and</strong> aims to distinguish<br />

the similarities, differences <strong>and</strong> specifics of<br />

patterns of social consolidation in the three societies.<br />

The study begins chronologically at the end of Brezhnev's<br />

era in 1982 <strong>and</strong> Tsedenbal's long rule in Mongolia<br />

in 1984 <strong>and</strong> continues up to the dissolution of the<br />

USSR <strong>and</strong> CMEA in 1991. The project is carried out<br />

by an international research team that includes senior<br />

<strong>and</strong> junior researchers from Kazakhstan, Kyrgyzstan<br />

<strong>and</strong> Mongolia; the senior scholars supervise selected<br />

doctoral students, who write their PhD theses in the<br />

framework of the project at their home institutions.<br />

Das Forschungsprojekt steht in einer Reihe mit aktuellen<br />

Studien zum sozialen W<strong>and</strong>el in Perioden<br />

struktureller Krisen. In allen post-sozialistischen bzw.<br />

post-sowjetischen Ländern war der W<strong>and</strong>el von sozialistischer<br />

Staatswirtschaft <strong>und</strong> Herrschaft der kommunistischen<br />

Partei zum markt-orientierten Modell <strong>und</strong><br />

neoliberaler Ideologie mit einem schmerzhaften Prozess<br />

verb<strong>und</strong>en, der zu wirtschaftlichem Verfall, Stagnation<br />

<strong>und</strong> zur gesellschaftlichen Marginalisierung<br />

<strong>und</strong> Polarisierung zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />

führte. Die unterschiedlichen Entwicklungsabläufe<br />

im post-sowjetischen Kasachstan <strong>und</strong><br />

Kirgistan sowie in der post-sozialistischen Mongolei<br />

lassen sich durch vergleichende Analysen der soziopolitischen<br />

Dynamiken <strong>und</strong> Reformen während der<br />

Perestroika, den unterschiedlichen Status der Eliten<br />

gegenüber Moskau <strong>und</strong> die jeweiligen Besonderheiten<br />

in Bezug auf kulturelle <strong>und</strong> religiöse Institu<strong>tionen</strong> <strong>und</strong><br />

Identitäten vor dem Zerfall der Sowjetunion erklären.<br />

Die ideologischen Trends, die mit der Perestroika<br />

wieder an die Oberfläche kamen, determinierten nicht<br />

nur die Richtung der sozialen Transforma<strong>tionen</strong>, sondern<br />

spiegeln sich auch noch immer in der Einstellung<br />

der Menschen zur Reform.<br />

Als zu Beginn der 1990er Jahre die Re-Nationalisierung<br />

der Historiographie in den gerade erst unabhängig<br />

gewordenen Staaten begann, wurde die jüngste<br />

sowjetische Vergangenheit entweder als eine Periode<br />

gesellschaftlichen Chaos' verzerrt oder als Ausgangspunkt<br />

eines nationalen Erwachens kontrastiert. In den<br />

aktuellen Studien zur Geschichte Zentralasiens im 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert wurde der späten sowjetischen Periode<br />

wenig Aufmerksamkeit gewidmet, obwohl der entscheidende<br />

W<strong>and</strong>el, der mit dem Eindringen neuer<br />

Trends aus dem Westen <strong>und</strong> dem orientalischen Raum<br />

ins sowjetische Zentralasien <strong>und</strong> die Mongolei einherging,<br />

allgemein anerkannt wurde.<br />

Dieses Projekt widmet sich der jüngsten Vergangenheit:<br />

Es untersucht die Anpassungsstrategien gesellschaftlicher<br />

Gruppen in Kasachstan, Kirgistan <strong>und</strong><br />

Mongolei während der Perestroika in einem weiteren<br />

sozio-kulturellen Kontext <strong>und</strong> ist bestrebt zu erklären,<br />

wie sich die neu eingeführten ideologischen Trends<br />

<strong>und</strong> kulturellen Ideen auf gesellschaftliche Gruppen<br />

<strong>und</strong> Persönlichkeiten auswirkten. Das vergleichende<br />

Element bildet dabei den Kern der Forschung <strong>und</strong><br />

zielt darauf ab, die Ähnlichkeiten, Unterschiede <strong>und</strong><br />

spezifischen Muster von sozialer Konsolidierung in<br />

den drei Gesellschaften herauszuarbeiten. Die Studie<br />

beginnt chronologisch mit dem Ende der Ära der

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