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4 Dissertationen und Habilita- tionen / Dissertations and Habilitations

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MEDIENSPIEGEL MEDIA REVIEW<br />

Verlag Donata Kinzelbach, Mainz 2011. 115 Seiten<br />

mit zahlreichen farbigen Abbildungen.<br />

„Wer den Honig will, muss auch die Stiche der Bienen<br />

ertragen.“ Mit den vielen marokkanischen Sprichwörtern<br />

in diesem schön gestalteten Buch <strong>und</strong> die sie<br />

begleitenden Bilder hat es etwas Besonderes auf sich.<br />

Sie wurden von marokkanischen Frauen im Rahmen<br />

eines Alphabetisierungskurses gesammelt bzw. gemalt.<br />

„Die Frauen wurden gebeten, Sprichwörter anzuführen,<br />

die in ihren Augen für bestimmte Gefühle<br />

st<strong>and</strong>en, oder auch noch solche, die im Rahmen ihrer<br />

familiären Beziehungen benutzt wurden, <strong>und</strong> solche,<br />

die bestimmte vorgegebene Themen betrafen“,<br />

schreibt Mounia Berchekroun, Generaldirektorin der<br />

„Fondation Zakoura Education“ im Vorwort. Diese<br />

Organisation führt unter <strong>and</strong>erem Alphabetisierungskurse<br />

auf dem L<strong>and</strong>e <strong>und</strong> in Stadtr<strong>and</strong>gebieten durch.<br />

Die schönen Kalligraphien stammen von 20 Frauen<br />

aus dem Dorf Alma in der Region Agadir. Sie hatten<br />

zuvor den zum Projekt gehörenden Kalligraphie-<br />

Wettbewerb gewonnen. Was dabei herausgekommen<br />

ist, kann sich im Vergleich mit manchem „modernen“<br />

Künstler ohne weiteres sehen lassen.<br />

Die w<strong>und</strong>ersamen Irrfahrten des William Lithgow.<br />

Herausgegeben von Roger Willemsen. Fischer-<br />

Taschenbuch, Frankfurt a. M. 2011.<br />

„Nachdem ich zuletzt meinen Passierschein vom türkischen<br />

Pascha <strong>und</strong> eine Sicherheit für mein Leben<br />

<strong>und</strong> mein Geld bekommen hatte, machte ich mich mit<br />

der Karawane von vierzig maurischen Tuchhändlern<br />

<strong>und</strong> einh<strong>und</strong>ert mit Seide, Baumwolle <strong>und</strong> <strong>and</strong>eren<br />

Stoffen beladenen Kamelen auf den Weg durch die<br />

Provinzen Constantine <strong>und</strong> Bejaia.“ William Lithgow<br />

aus Schottl<strong>and</strong> ist einer der ersten europäischen Orientreisenden.<br />

Er brach als junger Mann im Jahre 1603<br />

auf, weil, so die Legende, die Brüder des von ihm<br />

verehrten Mädchens ihm die Ohren abgeschnitten<br />

hatten; <strong>und</strong> das fiel unter einem Turban nicht auf. In<br />

19 Jahren unternimmt Lithgow drei Reisen; die erste<br />

führt über Italien, Griechenl<strong>and</strong>, die Türkei, Syrien<br />

<strong>und</strong> Palästina bis nach Kairo. Die zweite geht nach<br />

Nordafrika. Er reist durch die Niederl<strong>and</strong>e, Deutschl<strong>and</strong>,<br />

die Schweiz <strong>und</strong> Italien zunächst nach Tunis,<br />

von da aus durch die „Staaten der Berberei“, durch die<br />

Sahara bis nach Fes, <strong>und</strong> über Italien, Osteuropa <strong>und</strong><br />

Sk<strong>and</strong>inavien zurück. Auf seiner dritten Reise besucht<br />

er Irl<strong>and</strong> <strong>und</strong> Spanien, wo er in die Inquisition gerät,<br />

festgenommen <strong>und</strong> gefoltert wird, was er ausführlich<br />

beschreibt. Lithgow zeigt sich in seinen Aufzeichnungen<br />

als gut informiert, er ist ein scharfer Beobachter<br />

<strong>und</strong> sprachgew<strong>and</strong>ter Erzähler. Aber er spart nicht an<br />

abfälligen Bemerkungen <strong>und</strong> lässt an vielen Orten <strong>und</strong><br />

Personen kein gutes Haar. „Sein ganzes Reisen,“ so<br />

Roger Willemsen in seinem Vorwort, „ist eine Folge<br />

von räuberischen Überfällen, Schiffbrüchen, Vergiftungen,<br />

Erkrankungen, Erpressungen, Betrügereien,<br />

Mordanschlägen <strong>und</strong> w<strong>und</strong>ersamen Heilungen <strong>und</strong><br />

Errettungen.“ So liest sich das Buch recht kurzweilig.<br />

Es ist auch informativ; sein Wahrheitsgehalt wurde nie<br />

bezweifelt.<br />

Kaufleute, Seefahrer <strong>und</strong> Piraten im Mittelmeer<br />

der Neuzeit. Entgrenzende Diaspora – verbindende<br />

Imagina<strong>tionen</strong>. Von Desanka Schwara. Oldenbourg<br />

Verlag, München 2011. 592 Seiten.<br />

Geschichte als Gesamtzusammenhang – die Autorin<br />

dieser groß angelegten Studie <strong>und</strong> ihre Mitarbeiter<br />

haben unter dieser Prämisse das nördliche Ufer des<br />

Mittelmeers untersucht: die kulturellen Verbindungselemente<br />

zwischen den westlichen <strong>und</strong> östlichen Polen<br />

Südeuropas, zwischen Lissabon <strong>und</strong> Istanbul. Dabei<br />

stellen sie die Schnittstellen in den Fokus: die Städte<br />

Lissabon, Cádiz, Livorno, Ancona, Ragusa (Dubrovnik)<br />

<strong>und</strong> Belgrad, <strong>und</strong> als verbindendes Element die<br />

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