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Banken und Bankpolitik

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Zu den Arbeiten, die sehr viel Zeit beanspruchen, gehört das Ab-<br />

trennen der Zinsscheine. Etwa 15 Unterbeamte, zeitweise noch mehr,<br />

sind dauernd mit der Trennung der Kupons beschäftigt. Sie erhalten die<br />

Mappen von den Tresoriers <strong>und</strong> trennen auf Gnmd der Notizen, die<br />

sie sich an der Hand der Bestandbücher gemacht haben. Die Kupons<br />

werden in kleine Kuverts gelegt, die mit der Depotnummer <strong>und</strong> dem<br />

Kuponbetrage beschrieben werden. Nun erfolgen die Buchungen. Sind sie<br />

abgestimmt, so werden die Beträge den einzelnen Konten gutgebracht.<br />

Eine Benachrichtigung über erfolgte Gutschriften an die Effektenbesitzer,<br />

wie sie seitens der Privatinstitute geschieht, findet nicht statt.<br />

Die Zahlung der fälligen Zinsen erfolgt in Berlin bei dem Kontor<br />

für Wertpapiere oder auf Wunsch auch bei einer von dem Hinterleger<br />

bezeichneten Zweiganstalt der Reichsbank oder durch die Post. Kupons<br />

ausländischer Wertpapiere werden auf Wunsch in natura ausgehändigt.<br />

Die Kontrolle auf Verlosung, Zuzahlung, Ausübung des Bezugs-<br />

rechts usw. findet auf Gr<strong>und</strong> der Nummembücher, nicht der Effekten<br />

statt. Für den durch Übersehen entstehenden Schaden haften die mit<br />

der Kontrolle betrauten Beamten, die dafür eine Pauschalsumme erhalten.<br />

Die Gebühren, die die Reichsbank für Aufbewahrung <strong>und</strong> Verwaltung<br />

offener Depots berechnet, betragen pro Jahr 1/2 ^/oo ' ^^^ ^"^ Auslande aus-<br />

gestellten Papieren ^/4%0' d. h. also M 0,50, bezw. M 0,75 für je an-<br />

gefangene 1000 M des Nennwertes der Papiere, mindestens aber 2 M,<br />

bei Lospapieren <strong>und</strong> Inhaberpapieren mit Prämien, sowie bei im Aus-<br />

lande ausgestellten Papieren mindestens 3 M für jeden Depotschein. Die<br />

Gebühren sind also erheblich höher als bei Privatinstituten, die durch-<br />

schnittlich ^jiQ ^Iqq pro Jahr berechnen.<br />

Wenn trotzdem der Nominalbetrag der der Reichsbank in Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Verwahrung gegebenen Wertpapiere von Jahr 'zu Jahr — ein kleiner<br />

Rückgang war nur 1897 erfolgt — gestiegen ist, sich von 1876— 1907<br />

fast verachtfacht hat, so hat dies seinen Gr<strong>und</strong> hauptsächlich darin, daß<br />

die Kapitalkraft des deutschen Volkes sich sehr vermehrt hat <strong>und</strong> ein<br />

erheblicher Teil der Kapitalien in Effekten angelegt worden ist.<br />

Die Zahl der offenen Depots ist, hauptsächlich wohl infolge der hohen<br />

Gebühren, in den letzten Jahren zurückgegangen. Es waren vorhanden<br />

an offenen Depots:<br />

94<br />

Ende 1904

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