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Banken und Bankpolitik

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die Ungleichheit des Geldes ein Ende erreicht hatte <strong>und</strong> mit Schaffung<br />

einer einheitlichen Währung für das ganze Deutsche Reich die Banko<br />

Mark überflüssig geworden war, da hielten Senat <strong>und</strong> Bürgerschaft es für<br />

ratsam, das alte, hochangesehene Institut, das 256 Jahre in Ehren be-<br />

standen hatte, zu schließen.<br />

Die Deutsche Reichsbank, die eine Filiale in Hamburg errichtete, übernahm<br />

Aktiva <strong>und</strong> Passiva der Hamburger Bank. In der Reichsbank lebt<br />

das alte Institut weiter. Was die Hamburger Bank neben der Schaffung<br />

eines festen Geldes groß gemacht hatte, ihr Giroverkehr, wurde von der<br />

Reichsbank übernommen <strong>und</strong> auf ein größeres Feld, das gesamte Deutsche<br />

Reich übertragen.<br />

Zwei Jahre später als in Hamburg war nach Hamburger Muster in<br />

Nürnberg (162 i) eine Bank errichtet worden, die ebenfalls den Handel<br />

gegen die Unsicherheit im Münzwesen schützen wollte <strong>und</strong> sich aus-<br />

schließlich dem Depositen- <strong>und</strong> Girogeschäft widmete. Alle Zahlungen<br />

für gekaufte Waren im Betrage von mehr als 200 <strong>und</strong> alle Wechselzahlungen<br />

von mehr als 50 Gulden mußten durch die Bank, den Banco<br />

Publico, gezahlt werden. Zuwiderhandeln wurde mit 10 ^|q Strafe belegt.<br />

Die Gebühren für Ab- oder Zuschreibungen betrugen ^|2o°/o'<br />

^^^ Juden<br />

das Doppelte. Die Bank, die einen weit engeren Wirkungskreis als das<br />

Hamburger Institut gehabt hat, bestand bis 1827.<br />

Die Zeit \om Anfang bis in die Mitte des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts bezeichnet*<br />

Poschinger^) als die Periode der Banküberschätzung. Voll von Lobes-<br />

erhebungen waren die damaligen Kameralisten über die herrlichen Wir-<br />

kungen der <strong>Banken</strong>. „Ein Regent, welcher keine Bank in seinem Lande<br />

zu errichten bemüht sei", schrieb z. B. 1761 vonjusti, „verstehe seinen<br />

<strong>und</strong> des Landes wahren Vorteil sehr wenig". Zahlreiche Bankprojekte<br />

wurden ausgearbeitet, mehrere <strong>Banken</strong> entstanden: 1703 in Wien, 1706<br />

in Köln, 1721 in Kassel, 1763 in Braunschweig, 1765 in Berlin imd<br />

1767 in München. Zu größerer Bedeutung gelangt ist von diesen In-<br />

stituten nur die i 765 in Berlin errichtete Kgl. Giro- <strong>und</strong> Lehnbank.<br />

VI. Die Kgl. Giro- <strong>und</strong> Lehnbank in Berlin.<br />

1. Die Zeit von 1765—1767.<br />

Schon unter der Regierung Friedrich Wilhelm I. traten mehrere Pro-<br />

jekte zur Errichtung einer großen Bank in Preußen auf. Die Beschaffung<br />

26<br />

») a. a. O. S. 23.

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