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Banken und Bankpolitik

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dem Mittel, zu dem fast alle Staaten in Zeiten der Not greifen : Sie gab<br />

Papiergeld mit Zwangskurs aus. Papiergeld wie Banknoten erlitten<br />

dem Metallgeld gegenüber ein erhebliches Disagio. Den Gr<strong>und</strong> hierfür<br />

erblickte der Schatzamtssekretär Chase in der großen Verschiedenartig-<br />

keit der nicht metallenen Umlaufsmittel, deren Bonität niemand kenne.<br />

Er schlug aus diesem Gr<strong>und</strong>e vor, eine Zentralstelle zu schaffen, die das<br />

Bankwesen des ganzen Landes zu beobachten habe.<br />

d) Die Nationalbankgesetzgebung.<br />

Die Sicherstellung der Banknoten, so hatte der Schatzamtssekretär<br />

Chase vorgeschlagen, sollte durch Anleihen der Vereinigten Staaten er-<br />

folgen. Indem die <strong>Banken</strong> genötigt waren, diese Anleihen zu verpfän-<br />

den, wurden — <strong>und</strong> das war für die Union, deren Schuldenlast sich<br />

während des Bürgerkrieges stark vermehrt hatte, sehr wesentlich — dauernd<br />

Abnehmer dafür geschaffen. Die zu errichtenden Nationalbanken waren<br />

also nicht Selbstzweck, sondern mehr Mittel zum Zweck. Ein hierauf zie-<br />

lendes Gesetz wurde am 25. Februar 1863 unter dem Namen „An act<br />

to provide a national currency" erlassen. Es war heftig darum gekämpft<br />

worden: Im Senat hatten sich 2^ Stimmen dafür <strong>und</strong> 21 dagegen, im<br />

Repräsentantenhaus 83 dafür <strong>und</strong> 66 dagegen erklärt.<br />

Der National Currency Act oder — wie er seit 1874 genannt wurde<br />

—- National Bank Act, ist in der Hauptsache dem free banking law<br />

des Staates New York nachgebildet. Das Gesetz hat zahlreiche Abände-<br />

rungen erfahren 1). Bereits 1864 wurde eine gründliche Revision vor-<br />

genommen, die wesentliche Änderungen zur Folge hatte, die am 3. Juni<br />

1864 in Kraft getreten sind. Weitere Novellen datieren vom 3. März<br />

1865, 20. Juni 1874, 14. Januar 1875, 12. Juli 1882, 14. März 1900,<br />

Die gegenwärtige Verfassung beruht auf dem Gesetz vom 30. Mai 1908,<br />

das nach seinen geistigen Urhebern „Aldrich-Vreeland Act" genannt wurde.<br />

2. Arten <strong>und</strong> Organisation der <strong>Banken</strong> in den Vereinigten Staaten<br />

von Am^erika.<br />

a) Arten der <strong>Banken</strong>.<br />

Man kann in den Vereinigten Staaten folgende Kategorien von <strong>Banken</strong><br />

nach Art ihrer Geschäfte <strong>und</strong> nach der rechtlichen Gr<strong>und</strong>lage unterscheiden<br />

I. Die Staatenbanken (state banks). Es sind dies <strong>Banken</strong>, die auf<br />

^) S. hierüber meine Schrift „Xotenbankwesen in den Vereinigten Staaten von<br />

Amerika". Leipzig 1903.<br />

:<br />

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