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Banken und Bankpolitik

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y) Die Württembergische Notenbank.<br />

Die Württembergische Notenbank ist durch Gesetz vom 24. Juli 1871<br />

errichtet zum Zweck des Betriebes „einer dem § 44 des Bankgesetzes vom<br />

14. März 1875 <strong>und</strong> dem Artikel 7 § 2 <strong>und</strong> 3 der Novelle vom 7. Juni<br />

1899 unterworfenen Privatnotenbank". Das Kapital beträgt 9 Millionen M.<br />

Der Gesamtbetrag der auszugebenden Banknoten darf das<br />

Dreifache des eingezahlten <strong>und</strong> durch die Bilanz als noch vorhanden<br />

nachgewiesenen Aktienkapitals, jedenfalls aber die Summe von 15 Millionen<br />

Gulden 1) = 25714285 M nicht übersteigen.<br />

Die Befugnis zur Notenausgabe kann durch Beschluß der Württem-<br />

bergischen Landesregierung oder des B<strong>und</strong>esrates des Deutschen Reiches<br />

nach vorausgegangener einjähriger Ankündigung vom i. Januar 1891 an<br />

aufgehoben werden, ohne daß der Bank irgendwelche Entschädigung zu-<br />

steht, <strong>und</strong> sie erlischt bei nicht erfolgender Kündigung am i . Januar 1 9 1<br />

{Württembergisches Gesetz vom 18. Juli 1895).<br />

Die Bank hat ihren Sitz in Stuttgart <strong>und</strong> besitzt in Württemberg<br />

36 Agentur- <strong>und</strong> 44 Pariplätze.<br />

Wie die Bayerische Notenbank, pflegt auch sie insbesondere den Giro-<br />

verkehr. Die Vorteile, an 37 Plätzen des Landes Ein- <strong>und</strong> Auszahlungen<br />

kostenfrei bewirken zu können, werden immer mehr anerkannt. Der Um-<br />

satz auf dem verzinslichen Girokonto hat sich im Jahre 1907, verglichen<br />

mit 1903, verdoppelt, verglichen mit 1901, verdreifacht, <strong>und</strong> verglichen<br />

mit 1897, verzwanzigfacht.<br />

Der Diskontverkehr, der seit 1901, nach Inkrafttreten der Novelle<br />

zum Bankgesetz von 1899, von 105 auf 75 Millionen M zurückgegangen<br />

war, hat 1907 wieder die Höhe von 100,6 Millionen M erreicht. Die<br />

Bank befriedigt in hohem Maße die Kreditbedürfnisse des Mittel- <strong>und</strong><br />

Kleinstandes: Von den 49 800 im Jahre 1907 angekauften Wechseln<br />

lauteten r<strong>und</strong> 6000 unter 100 M <strong>und</strong> 24000 von 100 bis 500 M.<br />

Recht charakteristisch ist die seit 1901 erfolgte Zunahme der Lom-<br />

barddarlehen, bei deren Zinsfußfestsetzung die Bank, im Gegensatz<br />

zum Diskontsatz bei Wechselankäufen, an keinerlei gesetzliche Vorschriften<br />

geb<strong>und</strong>en war. Es wurden Lombarddarlehen erteilt:<br />

im Jahre 1899 4,8 Millionen M<br />

1900 2,8<br />

1901 42<br />

„ „ 1907 51J<br />

^) Bis Ende 1874 erfolgte die Rechnung in Gulden.<br />

1<br />

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