Banken und Bankpolitik

Die Höhe des Diskonts wird vom Conseil general bestimmt. Es
werden abgezogen:
a) mindestens für 5 Tage Diskont auf Platzwechsel und auf Wechsel,
die von Paris auf einen Filialplatz, oder von einem Filialplatz auf Paris
gezogen sind,
b) mindestens für 8 Tage Diskont auf Wechsel, die von einer Zweig-
anstalt auf eine andere Zweiganstalt, auf eine ville rattachee oder einen
Ort gezogen sind, an dem sich ein Bureau auxiliaire befindet.
Die Zinsen müssen in allen Fällen auf jeden Wechsel mindestens
0,10 fr. und auf jede Rechnung mindestens 0,25 fr. betragen. Diese Mi-
nimalsätze sind erheblich niedriger als bei den anderen Zentralbanken.
Durch Diskontierung von Wechseln bis zum Betrage von 5
fr. herab,
bei einem niedrig bemessenen Minimaldiskont, kommt die Bank von Frank-
reich den Bedürfnissen der kleinen Gewerbtreibenden in hohem Maße
entgegen. Die Bank betont in einem ihrer letzten Berichte, daß sie „tat-
sächlich die Bank der gesamten Nation sei, da sie neben den umfang-
reichsten Umsätzen auch Wechsel bis zu 5
fr. herab ankaufe und hiermit
den Diskont zur Verfügung selbst derjenigen Kaufleute, Gewerbtreibenden
imd Ackerbauer stelle, deren Geschäfte nur die Ausschreibung niedrigster
Summen zulasse".
Insgesamt diskontierte die Bank im Jahre 1907: 21540925 Appoints
— davon 7 503 127, das ist mehr als ^jg, in Paris — im Betrage von
15 769 Millionen fr.
In ihrem Wechselportefeuille hatte die Bank während des Jahres
1907:
als höchsten Bestand (2. Januar) 1 555)6
Mill. fr.
als niedrigsten Bestand (20. August) 848,5 ,, „
im Durchschnitt 1125,7 „ „
Der Durchschnittsbetrag der im Jahre 1907 diskontierten Wechsel
belief sich auf 732
zeit 26,06 Tage (1906: 24,03 Tage).
fr. (1906: 683 fr.), die durchschnittliche Lauf-
Die in Paris angekauften Wechsel setzten sich aus folgenden Appoints
zusammen. Es wurden diskontiert:
Wechsel von 5— 10 fr 236401 Stück
„
„ II— 50 „ . . . . 2010536
„ 51 — 100 „ .... I 399292 „
über 100 „ .... 3 856 898 „
Insgesamt 7 503 127 Stück.
179