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Banken und Bankpolitik

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30. Juni, 31. August <strong>und</strong> 31. Oktober zu ziehen <strong>und</strong> spätestens am letzten<br />

Tage des darauf folgenden Monats zu veröffentlichen sind.<br />

Die Beratungen der Bank-Enquetekommission über Regelung des Depo-<br />

sitenwesens sollen nun solange ausgesetzt werden, bis wenigstens eine<br />

Monatsbilanz der <strong>Banken</strong> vorliegt, die durch ihr dankenswertes Vorgehen<br />

offenbar gesetzliche Maßregeln verhüten wollen.<br />

Solange ein sehr erheblicher Teil der Depositengelder der Industrie<br />

durch Einräumung größerer Diskont- oder Akzeptkredite zur Verfügung<br />

gestellt wird, muß in kritischen Zeiten immer eine gewisse Gefahr für<br />

die Depositengläubiger bestehen. Die Liquidität allein besagt nichts,<br />

sofern nicht die Natur der Wechsel- <strong>und</strong> der Vorschußgeschäfte be-<br />

kannt ist.<br />

Wenn man dies berücksichtigt, kann man auch den Ausweisen,<br />

welche die großen Berliner <strong>Banken</strong>, die das Depositengeschäft pflegen i),<br />

nunmehr jeden zweiten Monat veröffentlichen wollen, nicht ohne<br />

weiteres allzu hohen Wert für die Depositengläubiger beimessen. In-<br />

direkt aber haben sie den großen Vorteil, daß die Bankdirektoren sich<br />

selbst jetzt öfter als früher über den Status der Bank informieren, mit<br />

den Buchhaltungs- <strong>und</strong> den Korrespondenz-Chefs konferieren, alte Engage-<br />

ments abstoßen, <strong>und</strong> neue Engagements, wenn sie schon überladen<br />

sind, nicht eingehen, <strong>und</strong> auch sonstige diesbezügliche Maßregeln treffen<br />

werden.<br />

Daß Bankbilanzen „frisiert" werden, weiß heute schon jeder LelirHng<br />

im Bankgeschäft. Vielerlei Mittel sind hierbei im Gebrauch; von der<br />

Verbuchung der in den ersten Tagen des neuen Jahres eingehenden Über-<br />

weisungen <strong>und</strong> Sendungen „in alter Rechnung" an bis zu dieser oder jener<br />

nicht mehr ganz einwandfreien Umbuchung, vor allem auf Konsortial-<br />

Konto. Auch bei den alle zwei Monate zu veröffentlichenden Roh-Bilanzen<br />

werden manche Ungenauigkeiten imlerlaufen. Sie könnten aber verringert,<br />

vielleicht sogar gänzlich verhütet werden, wenn die Ausweise nach einem<br />

bestimmten, für alle <strong>Banken</strong> einheitlichen, sehr detaillierten Schema<br />

erfolgen würden. Für Privatbankiers brauchte ein derartiger Zwang nicht<br />

zu bestehen. Doch sollte jeder von ihnen das Recht haben, freiwillig<br />

Berichte einzuliefern, um sich damit gleichsam selbst auf eine Stufe mit<br />

den <strong>Banken</strong> zu stellen.<br />

Größere Offenheit hinsichtlich der Aktiva wie der Passiva ist erforder-<br />

^) Die Berliner Handelsgesellschaft, die keine Depositenkassen besitzt, ist dem<br />

Abkommen nicht beigetreten.

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